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Quelle: themoviedb.org

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Ein Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs Südkoreas, Nordkoreas und der USA, auf dem über Nordkoreas Atomwaffen und eine Friedensregelung für die koreanische Halbinsel diskutieren werden soll, wird zum Spiel der Macht in ganz Asien.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Steel Rain (OT: Gangcheolbi) aus dem Jahre 2017, von Regisseur und Autor (Byeon-ho-in), war aufgrund seiner actionreichen Inszenierung, seines hervorragenden Casts – unter anderem , und Kim Kap-su – sowie seiner spannenden politischen Geschichte ein wahrer Geheimtipp, der kurzerhand auf Netflix veröffentlicht wurde. Kein Wunder also, dass nun mit Steel Rain 2 eine scheinbare Fortsetzung zum Action-Thriller folgt. Doch wo bereits ein südkoreanischer Titel für das Action-Drama gänzlich fehlt (um direkt den internationalen Markt anzusteuern), so fehlt dem Film sogar noch einiges mehr. Denn obgleich WooSuk Yang erneut hinter der Kamera Platz genommen hat, Jung Woo-sung als auch Do-won Kwak wieder an Bord sind, so hat die „Fortsetzung“ so viel mit seinem Erstling gemeinsam wie Tag und Nacht. Herausgekommen ist schließlich ein Polit-Thriller, der zwischen Satire, geopolitischer Fußnote und U-Boot Action hin und her wandelt. Klingt verwirrend? Nun, dank Angus Macfadyen (Braveheart) als U.S. Präsident Smoot mit reichlich Trumpomanie, wird das Gesamtkonzept zum Beispiel für ein erzählerisches Wirrwarr.

Steel Rain 2 ist indes immer dann am besten, wenn der Film sich fokussieren kann: So ist jeder der gerade beschriebenen Elemente für sich genommen hervorragend gemacht. Im ersten Drittel starten wir beispielsweise mit einem geopolitisches Machtspiel, voller Debatten, Korruption, politischem Druck sowie einem Präsidenten (gekonnt von Jung Woo-sung gespielt), der versucht menschlich zu bleiben und das gesamte koreanische Volk wiedervereinigen möchte. Kurz darauf schlittert Steel Rain 2 – abseits kleiner Action-Sequenzen – aber in den Bereich der Satire. Der Auftritt von Angus Macfadyen, der sichtlich Spaß mit seiner Rolle hatte, als U.S. Präsident Smoot, sorgt für jede Menge überdrehten Humor. Egal ob Furzwitze, „Make America Great Again“ oder der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen. Dies zusammen mit den Präsidenten von Südkorea und Nordkorea (Yoo Yeon-Seok) als Dreiergespann (The Good, The Bad and The Ugly) verbreitet jede Menge Heiterkeit. Am Ende wird Steel Rain 2 aber dann zum reinrassigen U-Boot-Actioner, in dem wir Torpedos ausweichen, Manöver fahren und bis zur letzten Sekunde atemberaubende Spannung offenbart wird. Das Problem ist aber das dazwischen: Der rote Faden, die eigentliche Geschichte, die erzählt werden soll. Die bleibt bei diesem Genre-Hopping völlig auf der Strecke.

Mehr noch: Steel Rain 2 verkommt gerade im Mittelteil zur Parodie von sich selbst und stellt sich mehr als nur ein eigenes Bein. Wenn schließlich die Welt auf dem Spiel steht, Soldaten zwischen Vaterland und Menschheit wählen müssen und die Dramatik durch jede Menge Pathos ins unermessliche steigert, wirken die humorvollen Einschübe wie aufgesetzt. Und genau hier liegt eines der Grundprobleme von Steel Rain 2: Er ist kein einfacher Film, sondern er ist eine Botschaft. Eine Botschaft rund um geopolitische Machtinteressen, die am besten in Asien bleiben sollten. Über Japan die – auch in der Realität – sich in eine Angriffsstreitkraft verwandeln. Über Nord- und Südkorea, die über Frieden verhandeln möchte, aber immer wieder durch äußere Kräfte beeinflusst werden. Es ist am Ende auch Propaganda: Der Wunsch der Wiedervereinigung zieht sich bereits seit Jahren durch die koreanische Filmlandschaft. Von zaghaften Annäherungen über Friedensgespräche hin zu gewaltsamen Konflikten. Bei WooSuk Yang bleibt es zumindest harmlos, wenn am Ende sich Präsident Chul-woo Eom an sein Volk wendet (und die Zuschauer) und dazu aufruft, sich an dem Prozess zu beteiligen. Der Wille ist zumindest filmisch vorhanden.

Fazit

"Steel Rain 2" hat gänzlich nichts mit seinem Erstling gemein, außer dem Konflikt zwischen Nord- und Südkorea. Doch das Problem vom Film liegt wo anders: In der Dreiteilung seiner Erzählung, in den Sprüngen zwischen Polit-Thriller, Satire und U-Boot-Actioner und dem daraus resultierenden fehlenden roten Faden. Jeder Abschnitt ist für sich gelungen, im Gesamten aber eine große Enttäuschung. Zumindest zeigt "Steel Rain 2" aber eindrucksvoll, dass es mittlerweile überhaupt kein Problem darstellt, den US-Präsidenten wie Goofy wirken zu lassen – weit weg von der Realität ist das nämlich nicht.

Kritik: Thomas Repenning

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