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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Angelino lebt als Pizzafahrer in dem Drecksloch Dark Meat City. D.M.C. – das liest sich für ihn so wie Depression, miserabel und Chaos. Gemeinsam mit seinen Freunden Vinz und Willy fristet er in seinem Apartment, welches regelmäßig von Kakerlaken überrannt wird, ein trostloses Dasein. Eines Tages verändert ein verhängnisvoller Unfall sein Leben für immer. Plötzlich sieht er seltsame Gestalten, die sich anschicken die Erde zu übernehmen und nur Angelino scheint sie aufhalten zu können. Schon machen auch mysteriöse Regierungseinheiten Jagd auf ihn und seine Freunde…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mutafukaz beruht auf einer Comicbuch-Serie, die sich in Frankreich größter Beliebtheit erfreute. Die nun erscheinende Verfilmung, für die der  Comiczeichner und Debütant Guillaume Renard mitunter selbst verantwortlich ist, wurde sehr liebevoll gestaltet, hat eine tolle Optik und ästhetisch viele clevere Einfälle. Ein toller Soundtrack, der vor allem auf E-Pop basiert, eine rasante und dennoch nicht übereilte Erzählweise, so wie sympathische Charaktere sorgen für ein großartiges Abenteuer, dem man sich gerne hingibt. Fraglich bleibt nur, was sich hinter dieser überzeugenden Erzählung verbirgt.

Der Pizzalieferant Angelino ist unglücklich mit seinem Leben. Er verspürt eine stetige Unzufriedenheit, die keinen direkten Gegenstand hat, jedoch jeden Moment seines Lebens zu durchziehen scheint. Lediglich seine Freunde Vinz und Willy stellen einen Lichtblick in der von Kriminalität und Hoffnungslosigkeit durchzogenen Dark Meat City dar. Als Team scheinen sie sich eher schlecht als recht durch das Leben zu schlagen, ohne sich den Ursachen der Symptome, an denen sie alltäglich leiden, bewusst zu werden. Das soll sich schlagartig ändern, als Angelino in einen Unfall verstrickt wird, der ihm die Fähigkeit verleiht, zu "sehen" welche üblen Machenschaften in der Stadt vor sich gehen. Er beginnt hinter den Polizisten, also hinter einer exekutiven Kraft des Staates, düstere Kreaturen zu sehen. Wir begegnen in Mutafukaz demnach einem deutlich subversiven Ansatz, der durch das Hip-Hop-Motiv unterstützt wird, das den Film durchzieht. 

Nicht nur könnten einige Aufnahmen direkt aus Filmen wie Friday oder Boyz´n the Hood stammen, auch geht es stetig um das Motiv des Aufstiegs, der Befreiung: Angelinos sehnlichster Wunsch ist ein Befreiungsschlag aus den prekären Zuständen. Auch das Figurendesign passt hier ins Bild, da Vinz mit seinem Skelett-artigen Körperbau und der auf seinem Kopf brennenden Flamme als Drogenabhängiger und Angelino selbst durch seine dunkle Hautfarbe als dunkelhäutig gedeutet werden könnten. Sie sind demnach Individuen am Rande der Gesellschaft. Auch durchfährt den Film eine Liebesgeschichte, die melancholische Töne anschlägt und eine Motivation als Lichtschimmer am dunklen Horizont darstellt. Doch wohin führen diese  intelligenten Gedanken, die sehr subversiv daherkommen? Leider führen sie zu keiner fassbaren Aussage. 

Im letzten Drittel des Filmes wird es zunehmend fantastisch, das Abenteuer verliert an Metaphorik und damit auch an Bedeutung. Zwar ist auch hier der Abschluss weiterhin handwerklich sehr gut geraten, dennoch destruiert er ein Stück weit das, was er sich in der vorigen Stunde so behutsam aufgebaut hat. Dennoch - und das ist dem Film hoch anzurechnen - fällt diese erste Stunde recht explizit aus und das Ende ergießt sich nicht im Kitsch, sondern behält eine tragische Note bei. Demnach bleibt der richtige und wichtige Eindruck: Hier stimmt etwas nicht und hier wollen sie raus. 

Fazit

"Mutafukaz" ist ein durchweg unterhaltsames Abenteuer, das durch Liebe zum Detail glänzt und ein richtiges subversives Fundament setzt, das er leider nicht weiter ausbaut. Dennoch bleibt insgesamt betrachtet ein recht sehenswerter Film mit dem Herzen und dem Kopf an rechter Stelle. 

Kritik: Maximilian Knade

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