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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Ein New Yorker Polizist macht mit seiner Ehefrau endlich die seit langem versprochene Europa-Reise. Im Flugzeug werden sie unverhofft von einer Zufallsbekanntschaft zu einem vertraulichen Familientreffen auf die Luxusyacht des älteren Milliardärs Malcom Quince eingeladen. Als dieser jedoch ermordet wird, gelten die beiden schnell als Hauptverdächtige.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nachdem die Kollaboration zwischen dem Streamingdienst Netflix und Comedy-Star Adam Sandler (Leg dich nicht mit Zohan an) zuletzt mit Sandy Wexler und vor allem dem famosen Die Woche zwei überaus gelungene Werke zutage fördern konnte, pendelt sich Murder Mystery nun wieder auf das durchschnittliche Niveau eines The Do-Over ein. Der Grund dafür scheint sinnfällig, denn wie schon bei der kruden Action-Komödie von 2016, die höchstens durch das zurückhaltende Spiel von David Spade überraschte, hat Adam Sandler auch im Falle von Murder Mystery nicht am Drehbuch mitgewirkt. Stattdessen stammt diesen von einem gewissen James Vanderbilt, jenem Autoren, der sowohl die Vorlage zu David Finchers Meisterwerk Zodiac – Die Spur des Killers als auch Roland Emmerichs entsetzlichem Independence Day: Wiederkehr geschrieben hat.

Murder Mystery versteht sich nun als Hommage an die ehrwürdigen Kriminalgeschichten von Agatha Christie (Tod auf dem Nil) und stellt uns mit Nick (Sandler) und seiner Frau Audrey (Jennifer Aniston, ...und dann kam Polly) ein handelsübliches amerikanisches Pärchen vor. Sie Friseurin, er Polizist, inzwischen seit 15 Jahren miteinander verheiratet und noch immer haben sie nicht die versprochenen Flitterwochen in Europa gemacht. Wie es eine Notlüge aber nun manchmal so mit sich bringt, finden sich Nick und Audrey bald schon im Flieger Richtung Italien, wo sie von Charles Cavendish (Luke Evans, No One Lives), einem anziehenden Viscount, auf die Yacht seines Milliarden schweren Onkels (Terence Stamp, The Limey) eingeladen werden. Danach nimmt das kriminalistische Treiben alsbald seinen Lauf, denn der stinkreiche Patriarchat wird tot aufgefunden.

Das bemüht muntere Rätselraten, wer denn nun nicht nur ein raffgieriger, sondern auch ein tödlicher Erbschleicher ist, funktioniert nach den vertrauten Regeln des Genres: Die Figuren werden vorgestellt, ihre Motive werden geprüft, während sich die Mordserie simultan dazu immer weiter ausbaut. Natürlich steht das unscheinbare Pärchen aus den Vereinigten Staaten postwendend unter Verdacht und der französische Inspector Laurent Delacroix (gespielt von Dany Boon, Willkommen bei den Sch'tis) ist sich seiner Sache dahingehend auch überaus sicher, wir als Zuschauer aber sind uns indes ebenfalls im Klaren darüber, dass sich das mörderische Geflecht um Geld, Liebe und Rache in ganz andere Bahnen entwickeln wird. Murder Mystery, der Titel ist Programm, bietet dem Zuschauer ein vertrautes Whodunit, vergisst aber, dass Traditionsbewusstsein allein nicht reicht. 

Oftmals nämlich kann sich Murder Mystery nicht entscheiden, ob er Hommage oder Parodie, ob er Adam-Sandler-Film oder ein Film mit Adam Sandler sein möchte. Die klassische Prägung in Sachen Dramaturgie und Charakterkonstellation, also die durch und durch bekannte Erzählstrategie, mit der Regisseur Kyle Newacheck (Game Over, Man!) seine Handlung entwickelt, ist deshalb so ungemein dröge, weil sie sich selbst jeden Anflug eines doppelten Boden verweigert. Murder Mystery hat natürlich das Potenzial zur Persiflage, welches auch abseits des hier mäßig charmanten Pennälerhumors von Adam Sandler zuweilen ganz sanft durchschimmert. Die volle Besinnung über die Mechanismen des Kriminalkinos aber möchte Murder Mystery nicht erlangen; er möchte Konventionen nicht auf der Meta-Ebene kommentieren, sondern möglichst handzahm und in geläufiger Manier reproduzieren. 

Deswegen ist Murder Mystery auch keine dreidimensionale oder wenigstens über 90 Minuten kreativ-beschwingte Mörderjagd, sondern ein banaler Abzählreim und spannungsarme Nummernrevue, der es letztlich an inszenatorischer Begeisterung und Fabulierlust mangelt: Altbewährtes in auf Hochglanz polierter Postkartenoptik eben. Inmitten dieser Verquirling markanter Agatha-Christie-Trademarks scheinen auch Adam Sandler und Jennifer Aniston darunter zu leiden, dass Murder Mystery sich zu sklavisch an altbekannten, verlässlichen Narrativmustern orientiert, denn die Chemie will nicht funktionieren. Spielten Sandler und Aniston sich die Bälle in Meine erfundene Frau noch durchaus liebenswert zu, so bleibt die amouröse Bindung zwischen den beiden Hauptdarstellerin hier vollkommen auf der Strecke. Keine Funken, die sprühen dürfen, sondern nur der Dienst nach Regelwerk-Vorschrift, der sie als Ehepaar von A nach B, von Hinweis zu Indiz und vom Schulterzucken in den Orient-Express führt.

Fazit

An die Klasse von "Die Woche" kann die neue Kollaboration zwischen Netflix und Adam Sandler nicht anknüpfen, dafür ist die Kriminalgeschichte zu wenig an seinen Charakteren interessiert und verliert sich handzahm in den gängigen Mustern eine traditionellen Agatha-Christie-Mörderjagd. Dass auch die Chemie zwischen Adam Sandler und Jennifer Aniston nicht stimmt, macht dann doch ein Stück weit betroffen und diesen austauschbaren, banalen Abzählreim zu einer ausgegorenen Mischung aus Hommage und Parodie, in der beide Aspekte kaum funktionieren.

Kritik: Pascal Reis

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