Inhalt
In der Geschäftswelt ist Mr. Popper ein ausgefuchster Macher, der jedes Problem lösen kann. Privat aber ist Popper ein ausgedehntes Notstandsgebiet, hat seine Frau vernachlässigt und in die Hände eines Anderen getrieben und seine Kids mehr als einmal enttäuscht. Sechs Pinguine aber, ein Geschenk seines verstorbenen Vaters, stellen sein Leben und auch sein Luxusappartment auf den Kopf, zeigen ihm mit unerschütterlicher Treue und ausgeprägtem Familiensinn, worauf es auch jenseits der Antarktis wirklich ankommt.
Kritik
Mark Waters („Freaky Friday – ein voll verrückter Freitag“, „Girls Club - Vorsicht bissig!“) hat inzwischen schon ein paar Erfahrungen mit Komödien gesammelt, leider waren davon die wenigsten überdurchschnittlich. Mit „Mr. Poppers Pinguine“ folgt jetzt eine Familienkomödie, welche eine Verfilmung des gleichnamigen und mehr oder weniger bekannten Kinderbuches von Richard & Florence Atwater aus dem Jahre 1938 ist.Mr. Popper (Jim Carrey) ist ein arbeitswütiger und erfolgreicher Geschäftsmann, der seine Arbeit liebt. Für diese hat er schließlich auch Frau und Kinder vernachlässigt. Nun lebt er alleine in seinem Appartment in New York, wo er ein einsames Dasein fristet, es sei denn er hat seine Kinder am Wochenende. Somit stürzt er sich jeden Montag auf's Neue in seine Arbeit. Bis, ja bis er von dem Tod seines Vaters erfährt, der selbst nie für ihn dagewesen ist. Dieser hinterlässt ihm ein Erbe der besonderen Art; einen Pinguin. Aus dem Versuch heraus diesen wieder loszuwerden stolpern bald fünf weitere Pinguine in sein Haus. Und sein Leben wird völlig auf den Kopf gestellt.
Der Jim Carrey, den wir hier zu sehen bekommen, erinnert stark an den Rechtsanwalt Fletcher Reede aus „Der Dummschwätzer“. Und somit bekommen wir, einmal mehr, Jim Carrey als Komiker zu sehen, wie man ihn kennt und liebt; oder auch nicht. Eigentlich ist das sehr schade mit anzusehen, wissen wir doch, dass er durchaus mehr im Petto hat und auch andere, ernste Seiten aufzeigen kann. Denkt man an „Vergiss mein nicht“ oder „Die Truman Show“ zurück, so hat er dort durchaus eine grandiose Darbietung hingelegt. Man würde sich, für ihn und für seine Zuschauer, wünschen, dass er sich wieder mehr in diese Richtung begibt.Hauptaugenmerk wird eindeutig auf die recht menschlich wirkenden Pinguine gelegt. Sie sind, wie der Filmtitel schon aussagt, die Hauptattraktion. Dafür hätte man jedoch mehr Mühe für die Animation verwenden können. Die Animationen erinnern nämlich stark an die der Hunde in „101 Dalmatiner“ von 1996.
Dies ist nun schon 15 Jahre her und die Zeit ist nicht stehengeblieben. Eher im Gegenteil. Ein sehr enttäuschender Faktor, wäre hierbei doch sicher mehr rauszuholen gewesen. Für die jüngere Generation wird das jedoch kein Kritikpunkt sein, denn süß sehen die Pinguine allemal aus und werden sicher dafür sorgen, dass sie die neusten Lieblingskuscheltiere werden.Ebenfalls sehr schwach wirkt die Story. So wird man durch das bekannte Schema schon nach 10 Minuten wissen, wie der Film enden wird. An sich wäre das kein Problem, würde der Film die einzelnen Storyfäden mehr vertiefen. So hingegen bleibt die Story blass und oberflächlich. Die Slapstick und die Gags pushen die Qualität des Filmes auch nicht unbedingt nach oben. Der Grund hierfür ist, dass man die guten Gags an einer Hand abzählen kann. Und an der anderen Hand findet man die Jokes, die man schon zum tausendsten Mal gesehen hat. Insbesondere der Witz, wo der Vogel dem Protagonisten auf den Kopf kackt, hat sicher schon mehr als 100 Jahre auf dem Buckel.
Einfallsreich kann man das leider nicht nennen, auch wenn es sich hier um einen Vogel handelt, der eigentlich nicht fliegen kann. Dennoch sind wenigstens ein paar lustige Momente entstanden, die auch mal zum laut Auflachen auffordern.Am meisten stört jedoch der unglaubwürdige Sinneswandel den Mr. Popper durchläuft. Der egoistischen Geschäftsmann, der keinen Bezug zu seinen eigenen Kindern hat, macht eine Kehrtwende von 180 Grad. Vorher der montagliebende Workaholic, sieht man ihn ziemlich schnell seine Zeit bibbernd neben einem Pinguinei verbringen. Warum? Das kleine Pinguinbaby müsste schon längst geschlüpft sein und die Eltern sind besorgt. Das mit anzusehen bricht Mr. Poppers plötzlich das Herz und er tut alles in seiner Macht stehende um dieses kleine Pinguinbaby zum Schlüpfen zu bewegen. Kitschiger geht es wirklich nicht mehr. Vor allem stellt man sich die Frage in was für einem Verhältnis das steht. Denn die eigenen Kinder haben solch eine Zuneigung von ihrem Vater stets schmerzlich vermisst.
Fazit
„Mr. Poppers Pinguine“ unterhält auf sehr flachem ,aber dafür kindgerechtem Niveau. Während bei der älteren Generation die Emotionen so kühl bleiben werden wie anfangs das Herz von Mr. Poppers, so werden im Gegenzug die Kinder die süßen, kleinen Pinguine schnell lieben lernen. Als Kinderfilm zieht der Film allemal und als erwachsende Begleitung hat man sicher schon schlimmere 94 Minuten verbracht.