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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nachdem ein Bankangestellter als Folge der Weltwirtschaftskrise seinen Job verloren hat, sieht er seine einzige Chance, seine Familie weiterhin zu ernähren, dass er als Frauenheld und Weiberheld Frauen umwirbt und diese dann schließlich umbringt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Während sich Charlie Chaplin (Goldrausch) in den vergangenen Jahren vorrangig mit tragikkomischen Filmen einen Namen machte, versuchte er sich mit Monsieur Verdoux, einem seiner späteren Filme, an einem deutlich markabereren Humor. Der Film ist als provokanter Vergleich zwischen einem an  Geldnot leidenden Witwen-Mörder und dem Berufsleben von Soldaten und Geschäftsmännern angelegt. Das Werk umspannt den Zeitraum zwischen der Weltwirtschaftskrise von 1929 und den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Chaplin nutzt seine polemische Erzählung, um einen Spagat zwischen Wirtschafts- und Kriegskritik hinzulegen, indem er beide in einen Zusammenhang bringt und die verheerenden Folgen für das Individuum aufzeigt, das zwingend zum Mittäter pervertieren muss.

Chaplin spielt Henri Verdoux, der trotz seiner guten Arbeit als Bänker zu Beginn der Weltwirtschaftskrise entlassen wird. Um seine gehbehinderte Frau Mona (Mady Correll, Die besten Jahre unseres Lebens) und seinen Sohn weiterhin versorgen zu können, verlobt er sich heimlich mit älteren Witwen, um diese nach einem Mord zu berauben. Als es zu einem Börsencrash kommt, sieht er sich mit dem Abgrund konfrontiert und daher gezwungen, seine "Arbeitsprozesse" konsequenter zu gestalten, weshalb er auf ein effektives Gift zurückgreift, das keinerlei Spuren bei seinen Opfern hinterlässt.  Monsieur Verdoux erzählt die Geschichte eines Mannes, der durch die Weltwirtschaftskrise in einen zutiefst unanständigen "Beruf" gedrängt wird. 

Dabei stellt der Film seine unethische "Arbeit" nicht nur in einzelnen Pointen an die Seite des Alltagslebens von Soldaten und Geschäftsmännern, sondern kommuniziert den Vergleich auch erzählerisch. Für Verdoux sind die Morde Kollateralschäden, die erbracht werden müssen. Das Gift ist ein Mittel, durch das sich Arbeitsprozesse noch effizienter gestalten lassen. Das Doppelleben, das er führt, steht für die Zweiteilung zwischen Berufs- und Privatleben. Mit dem Vergleich stößt er erneut humanistisch vor und kritisiert die Verrohung des Individuums durch Wirtschaft und Krieg. Auch wenn etwas vage, verweist er dabei auf die strukturellen Ursachen und sucht die Schuld nicht beim Charakter von Einzelpersonen. 

In einer Art Blaubart-Märchen verpackt, kommt Monsieur Verdoux zwar deutlich markaberer daher als Chaplins Vorfilme, doch reiht sich bezüglich seines inhaltlichen Tons wunderbar in die Filmographie des Großmeisters ein. Zwar haftet der Geschichte vor diesem Hintergrund etwas Redundantes an, doch bleibt die polemische Symbolik des verbrecherischen Wirtschaftens bis heute aktuell. Der überraschende Ton des Filmes und die deutliche Provokation machen das Werk zu einer empfehlenswerten Besonderheit in Chaplins Schaffen. 

Fazit

"Monsieur Verdoux" ist eine ansprechende Besonderheit in Charlie Chaplins Filmographie: Der markabere Grundton des Filmes, gepaart mit einer deutlich pazifistischen und wirtschaftskritischen Haltung, schmiegt sich zwar inhaltlich wunderbar an die Vorwerke des Großmeisters an, doch findet andere Formen des Tragikomischen.

Kritik: Maximilian Knade

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