Inhalt
Eine Journalistin (Lily Sullivan) versucht mit Hilfe des Podcast Beyond Believable ihrer angeschlagenen Kariere neue Impulse zu verleihen. Auf der Suche nach einem passenden Thema stößt sie auf obskure, steinartige Artefakte, die sie in dem Glauben bestärken einer Alien-Verschwörung auf die Spur gekommen zu sein.
Der Film ist auch zu sehen auf den Fantasy Filmfest Nights 2023
Kritik
Everyone loves a little conspiracy theory
Monolith ist ein australischer Independent Sci-Fi-Thriller, der von Regisseur Matt Vesely mit einem Budget von lediglich 300.000 US-Dollar verwirklicht worden ist. Zu einem gewissen Prozentsatz ist es sicherlich auch diesen geringen finanziellen Mittel geschuldet, dass die Handlung des gesamten Films auf einen einzigen Ort und – ein durchaus interessanter Aspekt – eine einzige On-Screen-Darstellerin begrenzt worden ist.
Die Macher – neben Regisseur Matt Vesely noch Drehbuchautorin Lucy Campbell und Produzentin Bettina Hamilton – waren im gesamten Entstehungsprozess augenscheinlich sehr darauf bedacht das Optimum aus der (mit Sicherheit äußerst limitierenden) budgetären Ausgangssituation herauszuholen.
Gut funktioniert das immer dann, wenn sich Monolith vollkommen auf die beklemmende Atmosphäre in dem einsamen Elternhaus und die famose One-Woman-Show der Hauptdarstellerin Lily Sullivan (Evil Dead Rise) verlässt. Diese brilliert als ehrgeizige, von einem Vorfall in der näheren Vergangenheit in ihrem Selbstverständnis als reiche, gebildete Frau verletzte Journalistin, die Schritt für Schritt in eine Welt aus Paranoia und Verschwörungstheorien abgleitet. Dabei weiß besonders die Tatsache zu gefallen, dass der seelische Verfall der Hauptfigur anhand ihres sichtbaren körperlichen Niedergangs visualisiert wird. Auch Kameraarbeit und Musikeinsatz wissen das Maximum aus der beinahe klaustrophobischen Gemengelage herauszukitzeln.
Was Monolith jedoch schmerzlich vermissen lässt, ist eine in sich schlüssige Dramaturgie. Die zu Beginn als rational vorgestellte Hauptfigur gleitet viel zu rasch in Richtung überzeugte Verschwörungstheoretikerin ab. Im weiteren Verlauf leidet Monolith auch immer stärker darunter, dass sich die Handlung nur ausgesprochen schleppend in Form von Monologen und Telefonaten weiterbewegt. Diese regelmäßigen Gespräche können die völlige Abwesenheit weiterer Protagonisten jedoch nicht ersetzen, weswegen die gesamte Last der wenig ereignisreichen Story ausschließlich auf den Schultern von Lily Sullivan zur Ruhe kommt.
Den endgültigen Logikbruch vollzieht Monolith mit einem erzwungen wirkenden Endtwist, der die zuvor mühsam aufgebaute Atmosphäre torpediert. Die Credits hinterlassen den geneigten Betrachter dadurch auch mit dem schalen Beigeschmack, dass weder Regisseur noch Drehbuchautorin wirklich wussten, wie sie die interessante Grundgeschichte zu einem vernünftigen Ende bringen können.
Fazit
"Monolith" ist ein interessanter Ultra-Low-Budget Sci-Fi-Thriller, der mit einem spannenden Konzept und einer famosen Hauptdarstellerin auftrumpfen kann. Leider verliert die Handlung im Laufe des Films mehr und mehr an Zugkraft und gipfelt in einem Endtwist, der nicht recht zur ansonsten vorherrschenden Atmosphäre des Films passen möchte. Hier wäre eindeutig mehr möglich gewesen.
Autor: Christoph Uitz