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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Was steckt hinter dem Verschwinden einer Robotik-Studentin? Die Ermittlungen führen die Privatdetektive Aline und ihren nach seinem Tod zum Roboter umgewandelten Partner Carlos in die Mars-Stadt Noctis. Auf der Spur des Verbrechens drängen sich aber bald weitere Fragen in den Vordergrund: Warum überwinden immer mehr Android:innen ihre Programmierung und wenden sich gegen ihre Besitzer:innen? Und vor allem: Wie?!


"Mars Express" gehört zum Programm des 37. Fantasy Filmfests (siehe Website des Veranstalters)

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mars Express zieht die Zuschauenden von Minute Eins an in seinen Bann. Nicht wegen seiner Geschichte, die zahlreiche Vorbilder hat. Vielmehr sind es das Worldbuilding und seine Form, die hervorragenden Animationen, die von Anfang an faszinieren. Die Zeichnungen werden durch eine dynamische Kameraarbeit, die auch Mut zu experimentellen Shots hat, so realistisch, dass sie sich an der Grenze zur Dreidimensionalität bewegen. Die Vision, die für das Jahr 2200 gezeichnet wird, wirkt realistisch, weil nicht bloß die Einwirkung technischer Entwicklungen auf zentrale Plot-Elemente bedacht werden, sondern auch auf das normale Alltagsleben. Die Detailliebe, die in diese KI-dominierte und transhumanistische Welt investiert wird, ist in jeder Szene spürbar.

Doch unter all der Dienstleistungseffizienz, den technisch-perfekten Wegen der Bedürfnisbefriedigung, schlummert  noch immer die unperfekte Menschlichkeit, die an Süchten und Sehnsüchten leidet. Diese Emotionalität wird nicht ausgestellt, sondern wirkt im Stummen, als Stimmung, die die transhumane Ästhetik durchzieht. Es entsteht eine stille Melancholie, die sich nach dem Film noch intensiviert, wenn man nicht mehr zu den großartigen Animationen und dem grandiosen Worldbuilding fliehen kann.

Ein Film wie Mars Express lädt zum Nachdenken ein: Wie werden wir in einer solchen Welt Beziehungen führen? Werden künstliche Intelligenzen uns zum Verhängnis? Welchen Wert hat die Menschlichkeit in einer durchtechnisierten Welt? Regisseur Jérémie Périn arbeitet Überlegungen dieser Art in seinen Film ein, spielt sie jedoch nicht aufdringlich aus. Er lässt sie zwar in einem Höhepunkt gipfeln, zeigt jedoch vordergründig die Alltäglichkeit im Umgang mit den neuen Technologien. Er verlässt sich auf die von ihm erdachte Welt und ermöglicht dadurch nicht nur ein intensives Immersionserleben, sondern zeigt auch, dass er die dargestellten Zukunftsrealitäten ernst nimmt und in ihrer Gesamtheit filmisch durchdenkt.

Eingebettet ist die Erzählung in eine wunderbar abgestimmte Genre-Mixtur aus Film Noir, Science-Fiction und Action. Dadurch wirken die 83 Minuten Lauflänge abwechslungsreich, ohne jemals überfrachtet zu sein. Der spannungstreibende Score leistet dann sein Übriges. Privatdetektivin Aline Rubby ist dabei als Protagonistin eine willkommene Abwechslung und erinnert in ihrer Figurenzeichnung an Film-Ikonen à la Humphrey Bogart. Generell weiß sich der lakonische Zugang zu den Figuren innerhalb dieser kleinen faszinierenden Filmwelt perfekt in den melancholischen Grundton des Werkes einzuordnen.

Fazit

„Mars Express“ muss man lieben. Eine wunderbar stimmige Genre-Mixtur, die ihrem Thema ein detailverliebtes Worldbuilding spendiert. Ein Film, der eine einzigartige Stimmung erschafft, in der stumme Emotionen zu heimlichen Protagonisten werden. Ein Werk, dessen Animationen und Kamerarbeit eine derartige Sogkraft entfalten, das ein einzigartig-faszinierendes Filmerlebnis ermöglicht wird.

Kritik: Maximilian Knade

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