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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Jackie will als Bodybuilderin erfolgreich werden und ist unterwegs nach Las Vegas, um dort an einem Wettbewerb teilzunehmen. Auf der Durchreise landet sie in einer Kleinstadt in New Mexico und lernt dort die verschlossene Fitnessstudio-Managerin Lou kennen. Lous Vater ist Waffenhändler und hält im kriminellen Milieu die Fäden in der Hand.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Obgleich das Etikett „Kultfilm“ ist längst zum inflationären Allrounder verkommen ist, scheint Rose Glass‘ (Saint Maud) zweiter Spielfilm prädestiniert dazu, einer - und zwar ein echter - zu werden. Schon der reißerische Titel und der bewusst vulgäre Vintage-Stil des Posters schreien Pulp und Porn - und das ist nur ein perfektes Paar erotisierter Extreme, das in dem anarchischen Midnight-Movie aufeinanderprallt. Das wichtigste darunter sind Lou (Kristen Stewart, Crimes of the Future) und Jackie (Katy O'Brian, Twisters), deren Liebe in klassischer Crime-Tradition eine blutige Spur zieht.

Schon zu Beginn der lasziven Love-on-the-Run-Story stecken beide tief in der Scheiße, figürlich und buchstäblich. Fitness-Studio-Managerin Lou verbringt ihr Dasein in mit verstopften Toiletten, Bodybuilderin Jackie ist unterwegs zu einem Bodybuilding-Contest in Las Vegas und auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit. Genau wie Lou, deren Vater (Ed Harris, Top Gun: Maverick, mit Riff-Raff-Haarteil) bei seinen mörderischen Machenschaften selbst vor Familie nicht halt macht. Das lernen die Anti-Heldinnen, als ihre von Adrenalin und Anabolika gepushten Gefühle füreinander eskalieren. 

Don‘t ever fall in love. It hurts“, sagt Jackie in einem der empathischen Momente, die den Rausch aus Leidenschaft und Gewalt zugleich durchbrechen und befeuern. Liebe ist in dem ranzigen 80er-Jahre-Szenario blutig und brutal, ob konservativ ehelich wie zwischen Lous Schwester Cathy (Jena Malone, Horizon: An American Saga) und ihrem gewalttätigen Gatten (Dave Franco, Day Shift), in der Familie wie bei Lous Vater oder romantisch wie zwischen dem Protagonisten-Paar, dessen tödlicher Trip nicht der künstlerischste, aber unterhaltsamste dieser Berlinale ist.

Fazit

So bad its good, gilt in Rose Glass’ enigmatischer Exploitation nicht nur für die ätzende Ästhetik von Fitness-Kult, Vintage-Video-Look und Vokuhila, sondern die Hauptfiguren. Beider mit Substanzabhängigkeit parallelisierte Sucht füreinander durchbricht jegliche moralische oder gesetzliche Grenzen und lässt sie wortwörtlich über sich hinauswachsen. Derlei bizarre Fantasy-Fetisch-Szenen fließen nahtlos in surreale Schwärmerei, die dem Inferno aus Schäbigkeit, Sex und Sadismus in zärtliche Traumwelten entrinnen. Der pulsierende Soundtrack und die organischen Darstellungen kulminieren in einem schillernden Sleaze-Fest.

Kritik: Lida Bach

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