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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Freunde Vincent (Karl Urban aus “Dredd“), Chris (James Marsden aus “X-Men“), Luke (Wentworth Miller aus “Prison Break”), Marty (Eric Stonestreet aus “Modern Family“) und Philip (Matthias Schoenaerts aus dem belgischen Original-“Loft“) entscheiden sich am Tag von Philips Hochzeit dazu, gemeinsam ein exklusives Loft zu belegen, um auch weiterhin ungestört den Vorzügen der Polygamie frönen zu können. Fortan wird ein hübsches Call-Girl nach dem anderen in dem gemeinschaftlichen Apartment vernascht, ohne dass die Ehefrauen der Fünf etwas davon ahnen würden. Dieses Spiel geht solange gut, bis die fünf Schwerenöter eines Morgens eine blutüberströmte junge Frau tot auf dem Bett ihres Liebesnests auffinden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Infidelity doesn’t pay

Über die Notwendigkeit von sogenannten 1:1-Remakes erfolgreicher, nicht-englischsprachiger Produktionen für den US-amerikanischen Markt, soll an einer anderen Stelle diskutiert werden. Fakt ist, dass bei nahezu jeder dieser Kopien eine gewaltige Portion des regionalen Charmes des Ursprungswerkes verloren geht. Einerseits aufgrund der sowohl sprachlichen als auch stilistischen Amerikanisierung der filmischen Grundlage, andererseits aufgrund der Besetzung aller Rollen mit hinlänglich bekannten Hollywood-Akteuren. Diese Problematik ließ sich beispielsweise bereits bei „Nightwatch“ (Ole Bornedals Remake seines eigenen dänischen Überraschungshits „Nattevagten“) oder aber auch bei Spike LeesOldboy“ (basierend auf Park Chan-wooks Vorlage) beobachten. Das wiederum bedeutet natürlich keinesfalls, dass Eric Van Looys Neuauflage seines belgischen 2008er Überraschungshits „Loft“ misslungen ist, sondern lediglich, dass der Streifen bereits auf den ersten Blick etliche allzu typische Hollywood-Remake-Schwächen offenbart. Am deutschsprachigen Markt kann sich der geneigte Erotik-Thriller-Fan dank Universum Film ab 31.07.2015 eine eigene Meinung darüber bilden.

Die Inszenierung von „The Loft“ überzeugt durch ihre ebenso routinierte wie schnörkellose Machart und kommt ohne übermäßige technische Spielereien oder Kameraexperimente aus, die von der bis ins letzte Detail durchkonstruierten Handlung ablenken könnten. Störend wirkt hierbei lediglich die alles überschattende, kantenlose (Edel-)Optik, die streckenweise beinahe ins Lächerliche abzudriften droht. Da dieser Eindruck jedoch offensichtlich beabsichtigt ist und im Kern auch zur hollywoodesken Grundstory des Hochglanz-Thrillers passt, soll diesem (Kritik-)Punkt nicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Ähnlich wie bereits das Original profitiert Eric Van LooysThe Loft“ vom wendungsreichen Drehbuch von Bart De Pauw, in dem eine falsche Fährte nach der anderen gelegt und die Spannungsschraube dadurch bis zum gelungenen Schlusstwist konsequent straffer angezogen wird. Dabei ist es vor allem das geschickte Spiel mit der Erwartungshaltung des Publikums, das die Handlung von „The Loft“ aus der Masse ähnlicher Thriller-Stories hervorstechen lässt. Leider verpasst Eric Van Looy den richtigen Moment, um einen konsequenten Schlusspunkt zu setzen und lässt „The Loft“, nach einer genialen abschließenden Wendung, mit einem zuckersüßen Romantik-Kitsch-Ende ausklingen, das sich der Streifen eigentlich nicht verdient hat. Dieser Umstand trübt das Filmvergnügen nachhaltig und wertet „The Loft“ dadurch zu einem durchschnittlichen Thriller für Zwischendurch ab.

Die Darstellerleistungen der fünf männlichen Hauptdarsteller sind erwartungsgemäß gut, erwecken jedoch auch den Eindruck von gepflegter Langeweile am Set. Als Zuschauer kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass jeder einzelne der Fünf unter seinen jeweiligen schauspielerischen Möglichkeiten bleibt. Die weiblichen Nebenrollen wurde mit Rhona Mitra, Rachael Taylor, Isabel Lucas und Valerie Cruz durchaus prominent besetzt, erreichen jedoch in keinem Moment mehr als unterdurchschnittliche Eye-Candy-Qualitäten.

Fazit

The Loft“ besticht durch ein ausgesprochen spannendes (Original-)Drehbuch und einen schnörkellosen Inszenierungsstil, sabotiert sich schlussendlich jedoch durch ein miserabl gescriptetes Hollywood-Ende, eine oberflächliche Grundhaltung und mittelmäßig motivierte Darsteller selbst. Ein Paradebeispiel für die vergebene Chance aus einem erfolgreichen europäischen Original (nämlich dem 2008er „Loft“) eine eigenständige amerikanische Neuauflage zu zimmern.

Kritik: Christoph Uitz

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