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Inhalt

Django verabschiedet sich von seinem guten Freund David, um sich auf den Weg zum Haus seiner Freundin Jane Harris zu machen. Als er dort ankommt ist Jane tot und er selbst wird von sieben Männern angegriffen, die ihn zu Tode prügeln - wie sie zumindest annehmen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach dem Erfolg der Dollar-Trilogie von Regisseur Sergio Leone und der finsteren Westernabrechnung Django von Regisseur Sergio Corbucci, gab es regelrecht eine Goldgräberstimmung in Italien: Was folgte war eine aufgeblähte Produktionsmaschinerie, die hunderte Filme nach sich zog. Darunter natürlich auch viele, die eben auf den berühmten Namen Django aufspringen wollten – gerade im Zuge deutscher Veröffentlichung. Dutzend Django-Kopien, ähnliche Geschichte oder eben nur gleiche Titel waren die Folge. Einer dieser Vertreter ist auch Lonesome - Der Zorn Gottes (L'ira di Dio), der gerne auch als Django - Ein Silberdollar für einen Toten (oder auch Der Einsame, The Stranger oder Ein Silberdollar für den Toden) geführt wird. Der Held - Mike Barnett – darf sich sogar schwarzen Hut und Umhang umschwingen und eisern seiner Rachegeschichte nachgehen. Da hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Denn die offensichtlich biblisch angehauchte Handlung von Regisseur und Autor Alberto Cardone bleibt im Kern eher eine sehr oberflächliche Story eines Mannes, dem sein Geld zu Beginn wichtiger scheint als seine unsterbliche Liebe. Doch hier fängt die ideenarme Odyssee erst an.

Lonesome - Der Zorn Gottes hat vornehmlich zwei große Probleme: Zum einen seine immens vorhersehbare Story – schon zu Beginn ahnt der Zuschauer, zusammen mit den 7 Silbermünzen, das Verrat im Spiel ist – zum anderen verliert sich Alberto Cardone im Laufe der 96 Minuten immer mehr selbst und springt mit seiner Figur nur noch von Handlungspunkt zu Handlungspunkt. Dies ist zuweilen durchaus unterhaltsam und mit Brett Halsey zudem sehr gut besetzt, wirkt aber auch immer wieder unfreiwillig komisch und konstruiert. Schon zu Beginn bleibt Mike eigenwillig vom Schicksal verschont, um danach stolpernder Weise seinen Häschern auf die Spur zu kommen. Diese wiederrum können sich nicht einmal mehr an ihre Tat oder ihr Opfer erinnern und sind viel zu sehr damit beschäftigt ihr Geld zum Fenster rauszuwerfen. Zumindest hier kann Lonesome aber überzeugen: Gerade die Spur des Geldes wirkt angenehm erfrischend und wird ab und an auch mit einigen sehr guten Ideen verstärkt (zum Beispiel durch ein Duell im Dunkeln oder ein Messerkampf in der Wüste). Motive oder gar ein durchgehendes Feindbild gibt es allerdings nicht.

So hinterlässt Mike einfach immer wieder Leichen auf seinen Weg, ohne dass dabei eine richtige Struktur oder Tiefe erkennbar wird. Das einzige was bleibt ist der biblische Unterton, der mit der Musik von Michele Lacerenza und der angenehmen Kamera von Mario Pacheco (Die Rache) audiovisuell tolle Unterhaltung bietet. Allerdings bedarf es bei einer solch tragischen Rache-Geschichte doch etwas mehr: Emotionen bleiben dem Film ebenso fern wie ein Showdown der im Gedächtnis bleibt. Auch Genre-Star Fernando Sancho (Eine Pistole für Ringo, Ringo kommt zurück) bleibt mit seinem boshaften Charakter weit hinter den Möglichkeiten zurück – und darf einzig klischeehaft sadistisch agieren. Die restlichen Charaktere und Handlungsstränge verlaufen schließlich im Sand. Da hilft es auch wenig, wenn im Film Genretypisch geschlagen und geschossen wird, als wenn es kein Morgen mehr gibt. Es gehört einfach etwas mehr dazu, um einen Rache-Plot mit Leben zu füllen und ihn so dreckig brachial werden zu lassen, sodass er das Prädikat Italowestern auch verdient.

Fazit

Bei "Django - Ein Silberdollar für einen Toten" ist nicht nur der Titel eine Farce: Die Geschichte ist aufgebläht, konstruiert, unfreiwillig komisch und bietet nur wenige Highlights, um wirklich durchgehend unterhaltsam zu sein. Zwar sind Brett Halsey und die Musik von Michele Lacerenza wirklich toll, aber der eigentliche Kern – die biblische Rachegeschichte – verkommt zum sprunghaften Desaster, welches mehr Fragen als Antworten bringt. Am Ende bleibt einzig Ernüchterung zurück.

Kritik: Thomas Repenning

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