Hungover on the holiest day of the year, Viv gets a strange job offer.
1x2 – Episode 2
Both the Rabbi and Ash have some (very different) advice for Viv.
1x3 – Episode 3
Viv's first gig as Cantor is at the wedding of an old "friend."
1x4 – Episode 4
The family sits down to roast chicken and some long simmering grudges.
1x5 – Episode 5
Viv learns the hard way that psychedelics and circumcision don't mix.
1x6 – Episode 6
After a funeral, Ash and Viv are put in a few awkward situations.
1x7 – Episode 7
How bad is it to miss your sister's big day?
Inhalt
Kosher essen, Traditionen oder ein gottgefälliges Leben sind der Sängerin Viv völlig egal. Aber ihre Karriere gerät ins Stocken und zwingt sie zurück ins Haus ihrer Mutter und deren Patchwork-Familie. Schlimmer noch: Sie soll in der Synagoge als Kantorin einspringen, die sie nicht mehr betreten hat, seit sie von ihrer eigenen Bat Mizwa wegrannte.
Als brave Jüdin geht man natürlich immer in die Synagoge und ernährt sich ausschließlich koscher. Nur ist Viv (Shaina Silver-Baird, The Toll Man) alles andere als brav, sie ist wild und ungezähmt und sie hat seit Jahren nicht mehr eine Synagoge von innen gesehen. Sie liebt Bacon, ist tätowiert und betrinkt sich regelmäßig, auch an wichtigen jüdischen Feiertagen. Erst als es mit ihrer Karriere als Sängerin nicht mehr läuft, muss sie wohl oder übel zurück in den Schoss ihrer streng religiösen Familie, was sie vor ein schwieriges Dilemma stellt. Less Than Kosher ist eigentlich eine kanadische Web-Serie, die aus 7 kleinen Episoden besteht. Diese Episoden wurden zu einem einzelnen Film von 67 Minuten zusammengefügt. Jede Episode wird mit einem Kapitel angekündigt und man könnte glatt denken, dass es von vornherein so geplant war, denn Less Than Kosher funktioniert hervorragend, ob nun als Film oder als Serie.
Viv hat eine besondere Gabe und verzaubert mit ihrem Gesang augenblicklich alle Menschen um sich herum, übrigens genauso wie die Hauptdarstellerin Shaina Silver-Baird, die tatsächlich selbst gesungen hat. Ihre gefühlvollen musikalischen Darbietungen sind für den Film eine große Bereicherung, weil hier nicht nur so getan wird, als ob man singt, sondern die Schauspielerin legt ihre ganze Seele hinein, während sie die Lieder auf Hebräisch vorträgt. Mal stellt sich die Hauptfigur Viv vor, dass sie einen mit Glitzersteinchen besetzten Megafon in der Hand hält und ihre Lieder schmettert, mal ist sie ein Teil eines Kabaretts und tanzt. Das alles spielt sich nur in ihrer Fantasie ab, während alle andere sehen, wie sie brav dasteht und nur ihre Stimme benutzt. Doch ihre Zuhörer sind ohnehin von Viv begeistert und auch der moderne Rabbi (David Eisner, Mrs. America), der sie als neue Kantorin einstellt, ist von ihrem Talent überzeugt.
Neben den gefühlvollen Passagen hat die Dramedy auch jede Menge Komik zu bieten, weil Viv einen starken Gegenpool zu ihrer Familie bildet, da es ihr schwerfällt sich an die jüdischen Traditionen zu halten, deswegen ist Less Than Kosher im Grunde so etwas wie eine Culture-Clash Dramedy, die sich darauf konzentriert auf beiden Seiten Vorurteile abzubauen. Die jüdische Religion ist nicht immer so streng wie man denkt und auch wenn man rebellisch ist, kann man seinen jüdischen Wurzeln treu bleiben ohne seine Identität aufzugeben. Doch was wäre ein Film über eine Rebellin ohne eine potenzielle Liebesgeschichte? Deswegen trifft Viv in der Synagoge den Sohn des Rabbis (David Reale, The Boys) und spricht mit ihm über Gott und die Welt, während sie immer mehr erkennt, dass sie sich von ihren jüdischen Wurzeln gar nicht so weit entfernt hatte, wie sie dachte. Auch der Rabbi haut ein paar Lebensweisheiten raus, die durch ihre Komik bestechen und der Stiefvater (Sugith Varughese, Little Italy) von Viv als stolzer zum Judentum konvertierter Hindu sorgt wiederholt für spaßige Momente. Im Grunde wechseln sich die gefühlvollen und nachdenklichen Momente mit lustigen Situationen beinahe im Minutentakt ab, das macht den Film zu einer perfekten Dramedy.
Fazit
Diese Culture Clash Dramedy ist witzig, gefühlvoll und einfach nur schön. Es ist nicht immer leicht in der modernen Welt seinen Traditionen treu zu bleiben, doch vielleicht sind die Traditionen gar nicht so wichtig, wie man denkt, denn das Wichtigste ist immer, dass man sich selbst treu bleibt und sich selbst wieder findet, auch wenn man längst verloren zu sein schien.
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