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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Paris, 1981: Am Wahlabend herrscht Aufbruchsstimmung; beschwingt stürmen Frankreichs Bürger*innen die Straßen. Doch Élisabeth (Charlotte Gainsbourg) fällt es schwer, sich dem allgemeinen Optimismus anzuschließen. Ihre Ehe steht vor dem Aus, und sie wird die Familie alleine zusammenhalten müssen. Sie ist verzweifelt, sowohl ihr Vater als auch ihre halbwüchsigen Kinder fürchten, dass ihre Tränen nie versiegen werden. Was aber, wenn Élisabeth ihren Gefühlen folgt, um die sich ankündigende Leere zu füllen?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Vielleicht war alles, was Mikhaël Hers (Primrose Hill) von seinem vielen Spielfilm wollte, Charlotte Gainsbourg. Gainsbourg (Sundown), die zu flockigem 80er-Pop von John Cale und The Go-Betweens am Fenster ihres Hochhausapartments sexy Zigarette raucht. Gainsbourg, die im lässigen 80er-Look zu Anton Santos keyboardlastigem Soundtrack durch die von Mitterrands Wahlsieg beschwingten Nächte des 80er-Jahre-Paris schlendert. Gainsbourg, die dank Sébastien Buchmanns schmeichelnder Retro-Kamera aussieht, als sei sie halb so alt wie ihre Filmfigur Elisabeth.

Gainsbourg, die trotz aller schauspielerischen Expertise vergeblich versucht das Publikum zu überzeugen, dass die lebenslange Hausfrau Elisabeth, Brustkrebs-Überlebende und Mutter zweier fast erwachsener Kinder kurz vor 50 so jugendlich-frisch ist. Gainsbourg, die trotzdem unglaubwürdigerweise von ihrem Filmgatten für eine Jüngere verlassen wurde. Die sich bei Papa (Didier Sandre, Intrige) ausheult, dass sie ohne Mann erstmals arbeiten muss und trotzdem ohne jede Qualifikation „ab sofort“ einen Job bei Vanda Dorvals (Emmanuelle Béart, Bye bye Blondie) nächtlicher Radiosendung kriegt.

Der titelgebende Name der Radioshow unterstreicht die nostalgische Schwärmerei, in der die bourgeoisen Banalitäten des Handlungshumbugs ertrinken. Die vermeintliche Emanzipation der privilegierten Protagonistin ist ein Spießermärchen voll sexistischer Klischees wie romantisiertes Stalking und weibliche IT-Unfähigkeit. Ein selbstandressierter Liebesbrief der bürgerlichen Linken, die zukünftige Schriftsteller wie Elisabeths Sohn (Quito Rayon-Richter) und linkspolitisch Studentinnen wie ihre Tochter (Megan Northam) heranzieht und obdachlose Junkie-Schönheiten wie seine Angebetete Talulah (Noée Abita, Ava) aufpäppelt und im Familienkreis umarmt.

Fazit

Letzten Endes retten nicht einmal Charlotte Gainsbourgs oberflächlicher Charme und willkürliche Nacktheit Mikhaël Hers’ filmische Nachtschwärmerei. Deren ironiefreies Zelebrieren von Mitterrands Wahlsieg als Beginn einer Ära beruflicher Unabhängigkeit und sexueller Freiheit für geschiedene Hausmütterchen wie die sensible Seifenoper-Hauptfigur ist symptomatisch für die reaktionäre Sentimentalität der verstiegenen Retro-Romanze. Zum Soft-Pop Soundtrack vom Kassettenrekorder darf das bildungsbürgerliche Zielpublikum in seiner melodramatisch überhöhten Vergangenheit eintauchen. Scheinheiliger Links-Liberalismus, im gefälligen Vintage-Look eines endlosen Musikvideos.

Kritik: Lida Bach

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