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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Erst wenn das letzte Einhorn getötet ist, wird der Herr der Finsternis alleiniger Herrscher über die Welt sein. So schickt er seine grimmigen Kobolde mit dem Auftrag auf den Weg, die scheuen und edlen Tiere im magischen Wald aufzuspüren und ihnen ein Ende zu bereiten. Doch hier im Wald lebt auch der junge Jack, ein einfallsreicher und treuer Freund aller Waldbewohner, der unsterblich in die ebenso hübsche wie neugierige Prinzessin Lili verliebt ist. Durch eine Unvorsichtigkeit löst Jacks Angebetete eine Katastrophe aus. Sie spielt die letzten Einhörner den Schergen des Bösen zu. So überziehen ewige Nacht und Kälte das Land. Doch Jack nimmt den Kampf mit dem Herrn der Finsternis und seinen Handlangern auf. Mit Hilfe von Feen, Elfen und Wichteln wagt sich Jack in das Reich des Bösen – die Hölle – vor, um Prinzessin Lili und das letzte Einhorn zu befreien und das Paradies zu retten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

"Was kümmern den Wolf schon die Flöhe?"

Das durch die dichte Vegetation des Märchenwaldes brechende Licht hüllt den Bildkader in ein so sinnliches wie gefahrvolles Blau. Bereits mit der ersten Einstellung, die genau diese Impression bereithält und von, je nach Schnittfassung, Jerry Goldsmith oder Tangerine Dream akzentuiert wird, verweist der Film auf die leitmotivische Marschroute, mit der sich Ridley Scott (Blade Runner) über die gesamte Laufzeit hinweg beschäftigen wird: Die Kontrastierung zweier sich gegenseitig grundsätzlich abstoßenden wie anziehenden Stimmungsebenen. Und dort, wo das Reizende, das Aphrodisierende erkennbar scheint, lauert im gleichen Maße auch das Bedrohliche. Kein Wunder also, dass Legende einen Konflikt aufwiegelt, der älter als die Zeit selbst scheint - der Kampf von Gut gegen Böse, das Gefecht zwischen dem Licht und der Dunkelheit.

Mit dem Herrn der Finsternis (Tim Curry, The Rocky Horror Picture Show) findet Legende den ausschlaggebenden Part seines antagonistischen Geflechts: Der Gehörnte nämlich führt im diabolischen Schilde, auch das letzte Einhorn umbringen zu lassen, um die Welt vollständig von Unschuld zu befreien und die allumfassende Dunkelheit über das Land ziehen zu lassen. Im gegenüber stehen der Waldbursche Jack (Tom Cruise, Geboren am 4. Juli) und Prinzessin Lily (Mia Sara, Ferris macht blau). Während Letztere in die Hände der Vasallen des Teufels gerät, nachdem sie ein Einhorn berührt hat, was den Gesetzen des Märchenwaldes abträglich ist, muss sich Jack auf den Weg in den Abgrund des Höllenschlundes machen, um die Prinzessin zu befreien. Die involvierte Opposition ist funktional also klar verteilt.

So offenherzig sich Legende auch in das Urwesen des High-Fantasy-Kinos eingraben mag, vollbringt es Ridley Scotts an den Kinokassen rapide durchgefallene Regiearbeit doch nie wirklich, den Zuschauer vollständig in seinen märchenhaften Bann zu ziehen. Zweifelsohne, Legende wartet zum Teil mit Aufnahmen auf, die von traumwandlerischer Schönheit geprägt sind und aufzeigen, welch wundersame Qualitäten dieser Film hätte hervorrufen können. Erzählerisch allerdings ist dieses Duell zwischen der unbefleckten Tugendhaftigkeit und der zersetzenden Düsternis ein beinahe kläglicher Totalausfall. Durch den unkoordinierten Schnitt wird das Geschehen gnadenlos zerhackstückelt, was Legende als fragmentarische Fabulierbemühung immerzu auf Distanz zum eskapistischen Befreiungsschlag hält. Und während die Protagonisten blasse Abziehbildchen im Blütenregen bleiben, zündet immerhin Tim Curry unter kiloweise Make-up mal wieder verlässlich eine Lehrstunde in Sachen Charisma.

PS: Diese Kritik bezieht sich auf den 114-minütigen Director's Cut, der als Referenzfassung gilt und die Intention von Ridley Scott am besten zum Ausdruck bringt.

Fazit

Ridley Scotts kommerzieller Flop ist ein erzählerischer Reinfall, bei dem vor allem der unkoordinierte Schnitt negativ auffällt und dem Geschehen keinen eskapistischen Fluss zugesteht. Dafür aber überzeugt, wie so häufig bei Ridley Scott, die visuelle Ebene vollkommen und beschert dem Zuschauer einige Momente traumwandlerischer Schönheit. Das größte Lob allerdings hat sich wohl Tim Curry als Herr der Finsternis verdient: Ein ikonischer Auftritt. Schade, dass der Film dieser Performance nicht gerecht wird.

Kritik: Pascal Reis

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