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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

AZNAVOUR BY CHARLES ermöglicht einen einzigartigen, poetischen Blick auf das Leben des legendären Chansonniers. In Auszügen aus seinen Biographien, die von Romain Duris gelesen werden und die die Bilder kongenial textlich untermalen, erzählt Aznavour über seine Karriere, seine Frauen und seine armenische Heimat, der Zuschauer reist mit ihm vom Montmartre nach Afrika, Kanada, New York und Japan und taucht ein in eine fast verloren gegangene Zeit und Welt. So ist durch die privaten Aufnahmen ein sehr intimes Portrait entstanden, das nicht nur den genialen Künstler Aznavour offenbart, sondern auch das Innenleben des Menschen Charles.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der armenisch-französisch stämmige Künstler  galt beziehungsweise gilt noch bis heute als einer der größten Chansonniers der Welt. Darüber hinaus war der 2018 verstorbene Künstler auch in über 60 Filmen zu sehen, unter anderem in Schießen Sie auf den Pianisten oderTaxi nach Tobruk, und war ebenso politisch aktiv und äußerst engagiert. Mit der Dokumentation Aznavour by Charles entwirft Regisseur nun ein intimes Künstlerporträt des Mannes und lässt Charles Aznavour für knapp 80 Minuten noch einmal aufleben. 

Gelungen ist das vor allem durch die Privataufnahmen, die Aznavour di Domenico noch vor seinem Tod zur Verfügung gestellt hat. So entstand diese Dokumentation, die sich viel eher als ein subjektiver und äußerst privater Einblick ins Leben des Künstlers begreifen lässt, aus einer Vielzahl von selbst gefilmten und emotional aufgeladenen Bildern. Fakten und große Erklärungen treten in den Hintergrund, und anstatt Wegbegleitern das Wort zu überlassen, spricht Aznavour durch Sätze aus seinen Memoiren und Material aus privaten Gesprächen mit dem Regisseur selbst zum Publikum. Schauspieler  (Alles Geld der WeltMademoiselle Populaire) leiht dem Verstorbenen seine Stimme und erzeugt eine beinah gespenstische Authentizität. 

Statt sich an den Stationen von Aznavours Leben abzuarbeiten, setzt di Domenico außerdem auf eine eigene, schwungvolle Dynamik, in der sich Erzählstränge wie persönliche Gedankengänge entwickeln und sich immer weiter aufteilen und ergänzen. Einzelne Motive, Metakommentare zum Filmemachen und natürlich seine Musik bilden weitere rote Fäden und  Abwechslungsreichtum. Neben den Einblicken in die Vergangenheit und in den kreativen Kopf des Künstlers, funktioniert der Film aber auch als ein dichtes, sich über mehrere Jahrzehnte erstreckendes Zeitdokument. Zwar liegt die Persönlichkeit Aznavours über vielen der gezeigten Bilder, dochlassen sich gesellschaftliche Umstände und politische Ereignisse wiederholt herausfiltern. Deren Einwirkungen auf das Leben Aznavours sowie sein ernstzunehmendes politisches Engagment bleiben jedoch im Gesamten nur zurückhaltend ausgeführt.

Fazit

„Aznavour by Charles“ ist ein intimer und harmonischer Einblick in Privataufnahmen des gleichnamigen französischen Künstlers, in dem sowohl ein faszinierendes Zeitzeugnis als auch die persönliche Vergangenheit und private Gedanken Aznavours verschwimmen. Sehr subjektiv und sicherlich nicht lückenlos, aber allemal sehenswert und emotional aufbereitet.

Kritik: Paul Seidel

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