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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Willowpoint Falls, eine beschauliche amerikanische Kleinstadt in den 1960ern: Schon seit längerem sorgt hier ein grausamer Kindermörder für Angst und Schrecken. So auch beim jungen Frankie, der nach einem Streich in der Schule eingesperrt wird und hier Zeuge (und beinahe Opfer) eines geisterhaften Mordes wird. Während die Behörden den Hausmeister für die Tat verantwortlich machen, kommt Frankie, gepeinigt vom Geist des toten Mädchens, dem wahren Täter auf die Spur. Und der befindet sich in seinem unmittelbaren Umfeld...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ob in Deutschland, Estland, Schweiz, Großbritannien oder Frankreich. Die Prominenz der Legende der Weißen Frau, einem Gespenst, das in verschiedenen Schlössern europäischer Adelsfamilien gespukt haben soll, ist weitreichend und breit gefächert. Die Besonderheit an dieser geisterhaften Erscheinung ist, dass die Weiße Frau keine böswillige Absichten hegt, sondern vielmehr als Rückstand einer vergangenen Zeit verstanden wird. Ihr Auftreten, zum ersten Mal im 15. Jahrhundert verzeichnet, aber wurde immer wieder Grund für familiäre Katastrophen. Die phantastische Reise ins Jenseits aus dem Jahre 1988 greift nun diese wundergläubige Folklore auf und verlegt sie geradewegs in eine amerikanische Kleinstadt namens Willowpoint Falls. Auch für Regisseur und Drehbuchautor Frank LaLoggia (Fear No Evil) ist ihre Gestalt nicht etwa reiner Bote des Schreckens, sondern auch (nötiger) Auslöser der Erschütterung einer gesellschaftlichen Ordnung.

Denn auch wenn Willowpoint Falls oberflächlich wie ein obligatorisches amerikanisches Nest wirkt, wie man sie entweder aus den Filmen von Frank Capra (Ist das Leben nicht schön?) oder den Romanen von Stephen King (Friedhof der Kuscheltiere) kennengelernt haben könnte. Unter diesem beschaulichen Anschein aber schlummert ein düsteres Geheimnis, auf dessen Spur sich der 9-jährige Frankie Scarlatti (Lukas Haas, Brick) begeben wird. Der Junge pflegt eine große Leidenschaft für das Fabulieren, seine Gruselgeschichten sorgen unter seinen Klassenkameraden regelmäßig für Schockstarre. Kein Wunder also, dass ihm niemand glauben möchte, nachdem er davon berichtet, eine Begegnungen mit Wesen aus der Zwischenwelt erlebt zu haben. Frank LaLoggia baut mit Die phantastische Reise ins Jenseits immer wieder auf eine Lagerfeuer-Atmosphäre, an der sich die versammelte Gemeinschaft gegenseitig mit Schauermärchen das Schaudern lehrt.

Frank LaLoggia, der hier nicht nur die Inszenierung übernommen und das Drehbuch verfasst hat, sondern Die phantastische Reise ins Jenseits auch produzierte und die Musik komponierte, bremst die traumwandlerische Stimmung seiner Geschichte allerdings immer wieder dadurch aus, indem teilweise auf Biegen und Brechen versucht, seinen erzählerischen Radius zu erweitern. Anstatt hier also ein klassisches Gruselstück zu kreieren, geht es auch noch um den Rassismus und dessen tödlichen Konsequenzen innerhalb von Willowpoint Falls, der dem Film wohl noch eine sozialhistorische Bewandtnis zusprechen sollte. Seinen magischen Charme kann Die phantastische Reise ins Jenseits vor allem dann versprühen, wenn er sich seinen Wurzeln als düstere Legende vollkommen treu bleibt und das Übersinnliche eben nicht nur als Gefahr, sondern auch als stilles, akzeptiertes Nebeneinanderbestehen mit dem Menschen begreift.

Fazit

Mit "Die phantastische Reise ins Jenseits" ist Regisseur Frank LaLoggia ein durchaus atmosphärischen Eintrag in das phantastische Kino der 1980er Jahre gelungen. Seinerzeit an den Kinokassen gefloppt, gilt der Film heute in Amerika als kleiner Kultfilm. Wenn LaLoggia seine Geschichte als klassische Gruselmär, der ihre Wurzeln in düsterer Folklore trägt, begreift, funktioniert "Die phantastische Reise ins Jenseits". Durch einige erzählerische Nebenstränge bauscht LaLoggia das erzählerische Spektrum nicht nur krampfhaft auf, er nimmt der Inszenierung auch immer wieder etwas von ihrem magisch-wundersamen Charme.

Kritik: Pascal Reis

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