{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Thriller von Jack Gold mit Richard Burton in der Hauptrolle. Der französische Polizist Brunel soll in London dem Überfall auf den Schriftsteller John Morlar auf den Grund gehen. Mit Hilfe dessen Psychiaters kommt Brunel einem düsteren Geheimnis auf die Spur, denn Morlar hat eine tödliche Fähigkeit.
  • 7ay1ji2fvhvtaw9djkpfvpmyli9
  • Mx7fdesq0isp76phohqi6ve5rpb
Quelle: themoviedb.org

Kritik

„I’m beginning to wonder what we’re chasing: Victim oder murderer?“

Dem französische Austauschkommissar Brunel (Lino Ventura, Armee im Schatten) bietet sich in der Londoner Wohnung der Schriftstellers John Morlar (Richard Burton, Wer hat Angst vor Virginia Woolf?) ein grausamer Anblick: Der Hausherr wurde mit einem stumpfen Gegenstand brutal erschlagen, überall ist sein Blut verteilt. Als er und sein Kollege eigentlich schon die Beweise sichern und eventuelle Zeugen vernehmen, beginnt der vermeidlich Tote wieder zu atmen. Der schwer verwundete Morlar wird in einen Klinik eingeliefert. Im Koma liegend ist er körperlich praktisch in einem irreversiblen Zustand, das Gehirn arbeitet hingegen jeglicher medizinischen Routine allerdings noch auf Hochtouren. Währenddessen begibt sich Brunel auf sie Suche nach dem Täter, was über die Psychologin Dr. Zonfeld (Lee Remick, Telefon) tief in die bewegte Vergangenheit des Opfers führt. Die einer gepeinigten und von tragischen Schicksalsschlägen geprägten Seele – an denen sie laut eigenen (schizoiden?) Angaben alles andere als unschuldig sein soll. Je mehr Brunel über den im Krankenhaus vor sich hin Vegetierenden in Erfahrung bringt, umso mehr beginnt er selbst, an dessen phantastische Spinnerei zu glauben. Wie offenbar auch derjenige, der mit dem Anschlag auf ihn wohl nur Schlimmeres verhindern wollte…

„Watch, wait - hope we are insane!“

Nur eine Handvoll der fast 60 Regiearbeiten von Jack Gold (Schlacht in den Wolken) waren für die große Leinwand bestimmt, Der Schrecken der Medusa war mit dem im selben Jahr erschienenen The Sailor’s Return sein letzter Auftritt im Kino. Hierzulande bekam er sogar erst nach der TV-Erstausstrahlung eine verspätete Lichtspielhaus-Auswertung und allgemein wurde dem Werk seinerzeit längst nicht die Ehre zuteil, die ihm gebührt. Was als klassischer Whodunnit-Thriller beginnt entwickelt sich über seine raffinierte Erzählweise immer weiter hin zum paranoid Mystery-Thriller, der im furiosen Schlussdrittel apokalyptisch-gespenstische Züge annimmt. Atmosphärisch von Beginn an schon auf eine leicht irritierende, da nie konkret gegenzeichnete Art ungemein beklemmend (der fantastische Score von Michael J. Lewis prophezeit bereits früh, welches Ausmaß die Geschichte noch annehmen könnte) schlittert der faszinierende Zuschauer an der Seite des gewohnt kantigen Lino Ventura immer tiefer in die schaurige Biographie des anfänglichen Opfers und später mutmaßlichen Antagonisten ein, der von Richard Burton mit einer einzigartigen Präsenz verkörpert wird.

„I’am the man, with power to create catastrophe.“

Im damaligen Spätherbst seiner bewegten Karriere schwankte Burton nicht nur aufgrund seines ungezügelten Alkoholkonsums immer wieder zwischen Grütze wie Exorzist II – Der Ketzer, Die Wildgänse kommen oder Steiner – Das Eiserne Kreuz, 2.Teil, lieferte gleichzeitig – auch aufgrund seines abgekämpften Erscheinungsbildes – Glanzleistungen in Meisterwerken wie Equus – Blinde Pferde oder eben dieses enorm fesselnden, immer noch leicht unterschätzten Klassiker ab. Ähnlich wie bei Anthony Hopkins in Das Schweigen der Lämmer wirkt er trotz begrenzter Screentime komplett omnipräsent und wie der uneingeschränkte Star des Films, da können sich Ventura und Remick noch so abrackern. Burton schwebt wie ein tragischer, gequälter und mit jahrzehntelang angestautem Zorn selbst durch die Grenze des körperlichen Exitus nicht mehr aufzuhaltender Todesengel über dem Geschehen. Oder eher kreist, wie ein Raubvogel, der irgendwann auf seine Beute herabstoßen wird, egal wie sehr sie sich dagegen wehrt. Das letzte Drittel von Der Schrecken der Medusa ist in seiner Intensität kaum zu überbieten, steigert sich im Minutentakt und liefert einen Showdown ab, der sich in das Langzeitgedächtnis einbrennt.

„I have a gift for disaster.“

Fazit

Wenn Blicke töten könnten. Die clevere, erschreckende und erstaunlich elegant inszenierte Genre-Mixtur „Der Schrecken der Medusa“ hat sich längst vom unterschätzten Geheimtipp zum waschechten Klassiker gemausert, doch auch der Begriff Meisterwerk darf hier gerne in den Mund genommen werden. Kann locker neben den ganz großen seiner Zunft bestehen und ist dabei so individuell, dass er sich durch nichts substituieren lässt.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×