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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Kubrick, Nixon und der Mann im Mond ist eine Mockumentary von William Karel, die zu "beweisen" versucht, dass die erste Mondlandung durch die Nixon-Administration inszeniert wurde, um im Falle eines Scheiterns der Apollo 11-Mission auf dieses (angeblich von Stanley Kubrick verfilmte) inszenierte Alternativmaterial zurückgreifen zu können.

Kritik

„Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit.“ Dieses von Neil Armstronggesprochene Bonmot, als er auf dem Weg war, die Leiter aus dem Landemodul in Richtung Mondoberfläche zu besteigen, hat sich in das kollektive Bewusstsein der Erdbewohner gefräst. 13 Worte, die nicht nur in Kindern, sondern gleichermaßen in Erwachsenen einen Kippschalter umlegen, mit dem sich das abenteuerliche Reisen in fremde Galaxien plötzlich gar nicht mehr so unmöglich gestaltet – jedenfalls im von einer gar romantischen Aufbruchstimmung heimgesuchten Kopf. Und jetzt stelle man sich einmal vor, es käme ein Spielverderber um die Ecke, der all dem Entdecker in uns einen herben Riegel vorschiebt: Die legendäre und ihre so flächendeckend euphorisierende Apollo-11-Mission am 20. Juli, 1969 ist rigoros gescheitert; die Bilder, die um die Welt gegangen sind, wurden von Mastermind Stanley Kubrick in Kooperation mit der NASA (National Aeronautics and Space Administration) in Szene gegossen.

„Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ beschäftigt sich mit genau dieser Frage: Was wäre, wenn die Mondlandung Ende der 1960er Jahre eine einzige große Täuschung war, nicht zuletzt aus Angst davor, beim Scheitern der Mission einen Zacken aus der Krone des außenpolitischen Renommees gebrochen zu bekommen. William Karel aber füttert nur auf den ersten Blick tumbe Verschwörungstheorien (auch wenn sie, soviel muss man an dieser Stelle zugegeben, oftmals verdammt unterhaltsam sind). „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ hingegen genießt einen satirischen Unterbau und verfolgt in augenzwinkernder Zielstrebigkeit die Intention, den Zuschauer dahingehend wachzurütteln, wie schnell man sich doch vom Fernsehen respektive den Massenmedien an der Nase herumführen lässt. Der Teufel steckt hier in der findigen Montage, hat sich William Karel doch (angeblich) durchaus namhaftes Personal ins Boot geholt, welches vor der Kamera seinen Standpunkt zur Wirrsal rundum die Apollo-11-Mission kundtun. Die Krux beziehungsweise der Clou des Ganzen: Die Antworten passten schlussendlich nicht mehr zu den Fragen.

William Karel, der 2003 im Bereich Information & Kultur mit dem Adolf-Grimme-Preis für „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ honoriert wurde, hat sich die Freiheit erlaubt, die Interviews so zusammenzuschneiden, dass das eigentliche Thema nicht mehr präsent scheint und die versammelte Mannschaft (zum Beispiel Astronauten, Regierungsassistenten, Politiker und hochrangige CIA-Agenten) einen riesengroßen Wust zum zentralen Thema ablässt – ohne zu Anfang eine Ahnung davon gehabt zu haben. Plötzlich ist es dann der Vietnamkrieg höchstpersönlich gewesen, der auch ins Leben gerufen wurde, um sich nach Südostasien abgesetzte Zeugen des Täuschungsmanöver konsequent auszumerzen. „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ ist dahingehend ungemein clever, weil er die Manipulationsmechanismen des Fernsehens in einem wunderbar spielerischen Mockumentary-Habitus offenlegt, dass man, sollte man nur mit einem Augen verfolgen, was sich dort gerade für ein abstruses Treiben auf der Mattscheibe abspielt, durchaus in die Falle tappen könnte und dem Konzept auf den Leim geht.

Fazit

„Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ gilt gemeinhin zu Recht als ein höchst ergiebiges Mockumentary-Kleinod, hat es William Karel doch geschafft, die getürkte Apollo-11-Mission nicht nur auf dem Plateau einer primitiven Verschwörungstheorien abzuladen, sondern reflektiert geistreich über die Mechanismen des Fernsehens und die Möglichkeiten, wie schnell man als Zuschauer doch aufs Glatteis geführt werden kann. Unterhaltsam und lehrreich, schön!

Kritik: Pascal Reis

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