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Unternehmen Capricorn soll die erste bemannte Mars-Mission werden. Doch kurz vor dem Start werden die drei Astronauten aus dem Schiff geholt. Es stellt sich heraus, dass die Mission nur vorgetäuscht werden soll, um der NASA nicht finanzielle Schwierigkeiten zu machen und ihr Ansehen zu wahren. Mit Elliott Gould und James Brolin.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was wäre, wenn die Mondlandung Ende der 1960er Jahre ein einziger Betrug war? Wenn die legendären Worte „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit“, die Neil Armstrong einst sprach und damit unzählige Herzen berührte, einem Drehbuch entstammen sollten? Die erste Frage, die man sich wohl stellen müsste (und es auch weitreichend tat!), wäre die nach dem 'Warum'. Unzählige Schriftsteller jedenfalls haben sich in der Vergangenheit bereits damit beschäftigt, welche Beweggründe hinter der (womöglich) fingierten Mondlandung wirklich stecken könnten. Vielleicht war es die rigorose Angst der Vereinigten Staaten davor, bei einem Scheitern der Weltraummission ein Stück weit an Renommee im weltpolitischen Kräftemessen einzubüßen. Wissenschaftler jedenfalls beschäftigen sich seitdem mit der Authentizität der Bilder, analysierten den Schattenwurf, hinterfragten das Wehen der Flagge.

In Zeiten, in denen Fake News, alternative Fakten und, ja, abstruse Verschwörungstheorien um reptilienartige Wesen, die die Gesellschaft unterwandern, oder Kondensstreifen, die von Flugzeugen ausgestoßen werden, um die Menschen auf dem Boden zu kontrollieren, Hochkonjunktur feiern, bietet es sich natürlich an, mit der gestellten Mondlandung eine der hartnäckigsten wie urwüchsigsten Verschwörungstheorien seit Anbeginn der Zeit wiederaufzunehmen. Quasi eine Rückkehr zu den Wurzeln der konspirativen Verstrahlung. Unternehmen Capricorn von Peter Hyams (Ein Richter sieht rot) nimmt sich in seinem großen Durchbruch genau dieser so verzwickten, fesselnden aber auch amüsanten Thematik an: Aufgrund eines zu hohen Risikos innerhalb der Operation, entscheidet sich der Leiter des hiesigen Raumfahrtprogramms dazu, die Fähre ohne Besatzung loszuschicken und den Aufenthalt auf dem Mars im Studio nachzuempfinden. Die Unantastbarkeit der NASA muss gewährleistet bleiben!

Unternehmen Capricorn handelt zuvorderst von dem Versuch der Systemstabilisierung durch die zweckdienlichen Mechanismen der Täuschung. Selbstverständlich geht dieses Vorhaben gewaltig in die Hose – letztlich auch, weil der investigative Journalismus über Gebühr verherrlicht wird. Zu Anfang noch entfaltet Peter Hyams ein dicht erzähltes Paranoiagewebe aus Manipulation, Verschwörung und den (etwaigen) Konsequenzen für alle Beteiligten (sowie den Staat selbst). Für den Erhalt nationaler Ideale wird hier über Leichen gegangen. Mit voranschreitender Laufzeit baut Unternehmen Capricorn jedoch immer stärker auf den beklemmenden Spannungsmoment, der die clevere Doppeldeutigkeit der ersten Hälfte zwar nicht mehr einholen kann, da funktionierte der Film auch als bissiger Zeitgeist-Kommentar. Peter Hyams aber bestätigt seinen Ruf als hervorragender Handwerker ebenfalls in dieser Phase kontinuierlich. Allein die Verfolgungsjagd innerhalb und oberhalb der gebirgigen Wüste ist schlichtweg herausragend.

Fazit

So funktioniert schönes, vom Paranoia-Kino der 1970er Jahre inspiriertes Spannungskino. Peter Hyams war schon immer ein hervorragender Handwerker, was "Unternehmen Capricorn" nachhaltig akzentuiert. Darüber hinaus ist diese Auseinandersetzung mit der fingierten Mondlandung sowohl eine clevere Reflexion über die systemstabilisierenden Mechanismen der Täuschung wie auch ein nicht gänzlich humorlos gezeichneter Zeitgeist-Kommentar.

Kritik: Pascal Reis

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