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Inhalt

Als der japanische Frühling in seiner schönsten Blüte steht, erlebt der Besitzer einer kleinen, zerschlissenen Imbissbude etwas Ungewöhnliches. Eine alte Frau, Tokue, hatte Sentaro schon viele Male angeboten, ihm in seiner kleinen Wirtschaft auszuhelfen. Denn die rote Bohnenpaste AN, die traditionell in die kleinen Dorayaki-Pfannkuchen gefüllt wird, gelingt Sentaro einfach nicht wie es die alte Kunst verlangt. Als Tokue ihm von ihrer selbst gemachten Bohnenpaste eine Kostprobe gibt, willigt Sentaro schließlich ein. Bald stehen Tokue und Sentaro in den frühesten Morgenstunden beisammen und bereiten die traditionelle Paste aus roten Bohnen zu, die einer kunstvollen Zeremonie des Kochens und Würzens unterzogen werden müssen. Der herausragende Geschmack der süßen Bohnenpaste beschert dem kleinen Laden schnell eine große Kundschaft. So geduldig Sentaro und Tokue in der Herstellung der Paste sind, so aufrichtig und gewissenhaft ist bald auch die Freundschaft, die die beiden verbindet. Doch Sentaro hatte es lange schon geahnt: Tokue hat ein Geheimnis, das ihrer beider Zukunft gefährden kann, und bald muss Tokue eine Entscheidung treffen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit "Kirschblüten und rote Bohnen" (jap. あんAn), läuft dieses Jahr bereits der zweite Film der japanischen Regisseurin Naomi Kawase in den deutschen Lichtspielhäusern. Mit dem sehr spirituell und philosophisch angehauchten ersten Beitrag dieses Jahres "Still The Water", begeisterte sie bereits im letzten Jahr das Publikum der Filmfestspiele in Cannes. "Kirschblüten und rote Bohnen", der ebenfalls bei den Filmfestspielen in der französischen Stadt gezeigt wurde, kann allerdings nicht an diesen Erfolg anknüpfen. Mit wunderschönen Bildern der (zumindest in Deutschland)  titelgebenden Kirschblüten ist der Film zwar optisch ein Genuss, doch leider bleibt der Inhalt dafür oft auf der Strecke.

Sentaro (Masatoshi Nagase) ist ein Mann weniger Worte und führt ein sehr einfaches Leben. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er mit dem Verkauf von Doryaki-Pfannkuchen mit roter Bohnenpaste in seiner kleinen Imbissbude. Diese schmecken aber nicht halb so gut, wie sie schmecken könnten. Anstatt die Paste selbst herzustellen, kauft Sentaro sie beim Großhandel ein. Die bereits in die Jahre gekommene Tokue (Kirin Kiki) kann das nicht fassen, ist für sie das Herstellen der Paste doch eine fast schon heilige und existentiell wichtige Tradition. Nach langem hin und her probiert Sentaro endlich ihre Paste und stellt sie daraufhin kurzerhand ein. Zwischen ihr, Sentaro und der jungen Wakana (Kyara Uchida), die immer wieder im Laden aushilft, entsteht eine immer enger werdende Beziehung. Doch trägt die alte Dame ein Geheimnis mit sich herum, dessen Enthüllung nicht nur die Freundschaft sondern auch das Geschäft von Sentaro gefährden könnte.

"Kirschblüten und rote Bohnen" ist unheimlich toll gefilmt. In diesem Jahr haben wir die berühmten japanischen Kirschblüten noch in keinem Film schöner gesehen - wobei fairerweise gesagt werden muss, dass die Konkurrenz mit Koreedas "Unsere kleine Schwester" auch nicht sonderlich groß ist, denn dieser hat sich eher auf den Inhalt als auf die Optik verlassen. Kameramann Shigeki Akiyama leistet großartige Arbeit und lässt selbst den langwierigen Prozess des Herstellens von Bohnenpaste in nie dagewesenem Glanz erstrahlen. Leider ist die Kameraarbeit eines der wenigen Highlights des Films.

Inhaltlich tut sich nämlich nicht viel. Die Geschichte wirkt zwar auf den ersten Blick nicht uninteressant, zieht sich aber elendig lange hin. Das sorgt für einen anstrengenden Leerlauf, der den emotionalen Momenten ihre Stärke nimmt. Zwar räumt die Regisseurin Kawase damit den Darstellern genügend Screentime ein, filmt sie aber lieber bei der Herstellung und dem Verzehr von roter Bohnenpaste, als ihnen Raum und Zeilen zur Entwicklung zu geben. So bleiben die Charaktere den ganzen Film hindurch eindimensional und machen es dem Zuschauer schwer, einen Zugang zu ihnen zu finden.

Dem stehen aber drei großartige Darsteller entgegen, mit denen die Hauptrollen besetzt wurden. Allen voran die mittlerweile 72 jährige Kirin Kiki, die vor Allem durch ihre vielen Auftritte in Koreeda Filmen bekannt ist und zuletzt ab dem 17.12. in "Unsere kleine Schwester" in den deutschen Kinos vertreten war. Die Frau strahlt trotz ihres hohen Alters eine ungeheure Vitalität aus und weiß auch mit wenigen Zeilen, alleine durch Mimik und Gestik den Zuschauer zu berühren. Masatoshi Nagase, der den Imbissbudenbesitzer Sentaro spielt, bringt eine angenehme Ruhe in den Film . Auch die junge Kyara Uchida, die hier erst ihre zweite Filmrolle spielt, muss sich hinter den beiden gestandenen Darstellern nicht verstecken und weiß insbesondere gegen Ende mit einigen emotionalen Nuancen zu begeistern. Das alles genügt aber nicht, um den Film über den Durchschnitt zu erheben.

Fazit

Eine tolle Optik und motivierte Darsteller machen leider noch keinen guten Film. Das viel zu sentimentale Drehbuch vermag es kaum, dem Zuschauer irgendwelche Emotionen zu entlocken und verwehrt ihm mit eindimensionalen Charakteren zudem eine Identifikationsmöglichkeit.

Kritik: Tobias Bangemann

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