Wer ins neue Jahr asiatisch-cineastisch einsteigen will, der sollte sich das Drama „Kirschblüten und rote Bohnen" ansehen, so wie unser Autor Mugiwara. Nun gut, wirklich so richtig überzeugt war er vom Film nicht, eher etwas hin- und hergerissen, wie auch dieser Auszug aus seiner Kritik zeigt, die er mit 5 Punkten für den Film abschloss:
"Kirschblüten und rote Bohnen" ist unheimlich toll gefilmt. In diesem Jahr haben wir die berühmten japanischen Kirschblüten noch in keinem Film schöner gesehen - wobei fairerweise gesagt werden muss, dass die Konkurrenz mit Koreedas "Unsere kleine Schwester" auch nicht sonderlich groß ist, denn dieser hat sich eher auf den Inhalt als auf die Optik verlassen. Kameramann Shigeki Akiyama leistet großartige Arbeit und lässt selbst den langwierigen Prozess des Herstellens von Bohnenpaste in nie dagewesenem Glanz erstrahlen. Leider ist die Kameraarbeit eines der wenigen Highlights des Films. Inhaltlich tut sich nämlich nicht viel. Die Geschichte wirkt zwar auf den ersten Blick nicht uninteressant, zieht sich aber elendig lange hin. Das sorgt für einen anstrengenden Leerlauf, der den emotionalen Momenten ihre Stärke nimmt. Zwar räumt die Regisseurin Kawase damit den Darstellern genügend Screentime ein, filmt sie aber lieber bei der Herstellung und dem Verzehr von roter Bohnenpaste, als ihnen Raum und Zeilen zur Entwicklung zu geben. So bleiben die Charaktere den ganzen Film hindurch eindimensional und machen es dem Zuschauer schwer, einen Zugang zu ihnen zu finden.