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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Eine kühlwirkende Blondine erwacht nach vier Jahren Koma im Krankenhaus. Erinnerungen voller Schmerz erscheinen in ihrem Kopf - der Tag ihrer Hochzeit ist das Letzte, woran sie sich erinnern kann. Es sollte der schönste Tag ihres Lebens werden, doch stattdessen endet er in einem Massaker. Ihr ehemaliger Liebhaber und Auftraggeber ließ die Hochzeitsgesellschaft von seinem Killerkommando exekutieren und jagte ihr selbst eine Kugel in den Kopf. Jetzt beherrscht sie nur noch ein Gefühl: der eiskalte Rachedurst gegenüber denen, die ihr Leben zerstört haben. Sie beginnt ihren Vergeltungsfeldzug und hinterlässt über zwei Kontinente eine blutige Schneise in den Reihen ihrer Feinde.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Kill Bill: Volume 1“ stellt einen unwiderruflichen Bruch in Tarantinos („Pulp Fiction“) Filmografie dar. Vorbei sind die Zeiten von abgebrühten Gaunern, zwiespältigen Gangsterbossen und undurchschaubaren Opportunisten, verloren ist die dreckige und düstere Stimmung einer (klein)kriminellen Großstadt. Nach einer sechsjährigen Pause macht Tarantino Platz für ein weiteres Schmuckstück, mit aufpolierter Optik und ausgeleuchteten Bildern musste die ineinander verschachtelte Erzählung einer – zumindest für Tarantinos Verhältnisse – stringenten Rachehandlung weichen. Vorüber sind die episodenhaften Geschichten ohne wirklichen Protagonisten, das Ensemblestück weicht einer einzelnen Figur, die zwei komplette Filme im Mittelpunkt stehen sollte. Was dabei herauskam ist ein Film, dem man die Leidenschaft seines Regisseurs wie kaum einem anderen anmerkt, bis ans Äußerste werden Szenen zelebriert, selten war Gewalt so ästhetisch stilisiert. Von vorne bis hinten durchgestylt entwickelt sich der Film zu einem Tanz des Todes, die Blutfontänen spritzen wie damals bei Toshiya Fujitas „Lady Snowblood“ und wie schon in Tarantinos großer Inspirationsquelle füllt kaltblütige Rache jede Pore dieses Films.

Gleichermaßen empfiehlt sich Tarantino mit diesem Film als Actionregisseur, die perfekt durchchoreographierten Kampfsequenzen zelebriert er durch seine Bilder in mannigfaltigen Einstellungen, von Beginn an positioniert er Kamera und Figuren geschickt um das Maximum aus diesen Szenen heraus zu kitzeln. Sei es mit dem Messer, dem Schwert, der Pistole oder auch der bloßen Hand, die Absichten, die Kampfbereitschaft und der Hass aufeinander scheint stets in der Luft zu schweben und der Zuschauer wartet nur darauf, dass die Gewalt über die Szenerie hereinbricht. Die Spur aus Blut und Tod findet ihren vorläufigen Höhepunkt im Haus der blauen Blätter, in dem minutenlang kaltblütiger Mord und faszinierende Schönheit miteinander kollidieren und kulminieren. Inszenatorisch vielleicht Tarantinos beste Arbeit, mit großer Sicherheit seine ausgefallenste. Genres werden vermischt, Form und Inhalt finden zueinander und sogar für eine animierte Sequenz scheint Platz zu sein, noch mehr als sonst kann man sich nur von der ausgeliehenen Kreativität Tarantinos verbeugen.

Doch auch inhaltlich darf „Kill Bill: Volume 1“ nicht unterschätzt werden, das auf lediglich eine Frau (herausragend: Uma Thurman) zugeschnittene Drehbuch entfaltet seine komplette Tragweite zwar erst im zweiten Film, doch auch hier darf bereits guten Gewissens davon geschwärmt werden. Die Stationen auf dem Rachefeldzug der Braut verkommen nie zum reinen Selbstzweck, ihre Opfer respektive Gegner werden nie als grausame Verbrecher, sondern stets als nachvollziehbare Figuren porträtiert. Die Rachethematik wird vorerst noch nicht genauer analysiert, der Hass scheint schlichtweg da zu sein, findet seinen Weg in jeden der Charaktere. Die vier Jahre vor Beginn der eigentlichen Handlung in Gang gesetzte Aktion trägt unaufhaltsame Folgen nach sich, eine Kette aus Reaktionen, die einmal in Gang gesetzt bis zu ihrem blutigen Ende von niemanden gestoppt werden kann.

Fazit

Mit „Kill Bill: Volume 1“ wendet sich Tarantino von seinen bisherigen Filmen ab, die Zeit der ensemblelastigen Gangsterszenarien scheint vorüber zu sein und sie weicht einem deutlich geradlinigeren, deutlich ästhetischeren Film. In seinem verspieltesten Werk zelebriert er Gewalt wie nie zuvor, die konträre Schönheit von abgeschlagenen Gliedmaßen und imposanten Blutfontänen findet ihren Weg durch stilsicher choreographierte Kampfsequenzen in den Auftakt von Tarantinos Racheepos.

Kritik: Dominic Hochholzer

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