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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die junge Serbin Irena Dubrovna zieht nach New York. In ihrer Heimat erzählt man eine alte Legende, nach der eine Frau, wenn sie Erregung verspürt, zu einem Raubtier werden und den Mann töten kann. Irena glaubt daran, worunter das Verhältnis zu ihrem Ehemann Oliver nicht unerheblich leidet. Ein Psychiater, dem sie sich anvertraut, lacht sie aus und wagt kurz danach einen folgenschweren Annährungsversuch. Aufs höchste verwirrt, verliert sich Irena in ihren Obsessionen. Als ihr Mann Trost bei einer alten Freundin sucht und damit Irenas Eifersucht weckt, scheint ein Ende mit Schrecken unausweichlich...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Übersinnliche lauert in Jaques Tourneurs unheimlichem B-Movie als Ahnung im Dunkel einer unterschwellig bedrohlichen Alltagsszenerie: vorüber huschende Schatten an den Wänden eines Hallenbads und die fauchenden Bremsen eines Busses. Die Verwandlung der von der katzenhaften Simone Simon verkörperten Irina Dubrovna in eine Werkatze vollzieht sich allein in der Fantasie des Publikums. Je nachdem, ob man die uneindeutige Story als Horrorgeschichte oder Psychodrama interpretiert, ist die Metamorphose nur eine Wahnvorstellung der Hauptfigur. Ihre deutlich sexuell konnotierte Neurose äußert sich in einer Besessenheit von Katzen, die ihr privates Umfeld bevölkern. Katzen blicken von einem Goya-Druck, sind ein Detail einer Statuette und brüllen nachts im Zoo, in dessen Nähe sie wohnt. Das Brüllen symbolisiert die Stimme ihrer ungezähmten Natur, die in einer prüden, xenophoben und patriarchalischen Gesellschaft nur unterdrückt existieren kann. Das cineastische Schattentheater ist der Auftakt einer Reihe düsterer Horrorkunst unter der kreativen Ägide des Produzenten Val Lewton

Wie die Großkatzen durch ihre Zoogehege schleichen, schleicht durch Irinas Unterbewusstsein eine atavistische Kraft, die ihr Umfeld verteufelt. „Wunderschön“ nennt sie den Panther, „bösartig“ nennt ihn ein Wärter. In der Anfangsszene zeichnet die Protagonistin gedankenverloren den Panther und kommt ihm dabei gefährlich nahe. Es ist eine physische Affinität von jener Art, wie sie im sowohl Film noir als auch im Schauerkino oftmals eine psychische Annäherung andeutet. Der fantasielose Schiffskonstrukteur Oliver (Kent Smith) ist von der jungen Serbin so fasziniert wie sie von den Raubtieren. Wie Bela LugosisDracula verkörpert Lewtons tragisches Monster das osteuropäische Fremde, sexuell zugleich anziehend und abstoßend. Emotionaler Kontakt mit diesem heidnischen Anderen ist tendenziell moralisch verderbend, physische Nähe tödlich. Neben Oliver erfährt das besonders der dandyhafte Psychologe Dr. Louis Judd (Tom Conway). Das animalische Andere kann nicht exorziert werden, denn es ist kein Fluch wie Vampirismus oder Lykanthropie, sondern ein Persönlichkeitsanteil. Einmal frei kehrt das Es nicht mehr in sein Gefängnis zurück.

Irinas Furcht vor der Metamorphose in eine mörderische Bestie koinzidiert nicht zufällig mit ihrer drohenden sozialen Wandlung von der unabhängigen Berufstätigen zur Gattin und Mutter. Nach der Hochzeit entzieht sie sich Oliver und vergräbt sich in die heidnischen Sagen ihrer Heimat. Oliver bagatellisiert ihre Ängste, vermeintlich um sie zu beruhigen. Doch Tourneurs lässt keinen Zweifel daran, dass der prädestinierte Held der Vertreter einer angelsächsisch-christlichen Arroganz gegenüber anderen Kulturen ist. Eine nach den Vorstellungen des damaligen Publikums und der Filmzensur gesunde Beziehung findet er mit der beruhigend gewöhnlichen Amerikanerin Alice (Jane Randolph). Sie triumphiert letztlich über das Monstrum der ethnischen Vermischung, dass sie in einer der wohl gruseligsten Szenen der Filmgeschichte verfolgt. Das Spiel mit den Andeutungen ist effektiver als es Monster-Make-up je sein könnte und inspirierte eine neue Welle hintersinnigen Leinwandhorrors. Dazu zählt auch das von Robert Wise inszenierte Sequel, das einige neue explizit amerikanisch-mittelständische Schrecken beschwört, familiärer und mythischer Natur.

Fazit

Der suggestive Schauerfilme von Produzent Val Lewton betrachtet den heimeligen Alltag als Kehrseite einer atavistischen Nachtseite, die unweigerlich die Oberhand gewinnen würde. Das Anfangszitat John Donnes führt die Zuschauer in eine Welt der Schatten, pathologischen Trieben und düsteren Vorsehung, wo Film noir und Horror ineinanderfließen.

Kritik: Lida Bach

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