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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Kurz vor der Hochzeit fährt das Pärchen Melissa und Bobby zusammen mit Melissas Schwester Kayla mit dem Auto nach Las Vegas, um dort den Junggesellenabschied zu feiern. Mitten im Nirgendwo treffen sie an einer Tankstelle auf den Emo-Punk Nik, der sich als Melissas MySpace-Bekanntschaft herausstellt und das Trio von nun an begleitet - eher gegen den Willen des Brautpaars. Als sie weit entfernt von jeglicher Zivilisation eine Autopanne haben, machen sie sich zu Fuß auf den Weg und kommen zu einem alten Farmhaus, das unbewohnt scheint. Sie finden in der Garage ein funktionsfähiges Auto, das sie sich ausleihen wollen, bis sie an eine Tankstelle kommen und dort Hilfe für ihre Panne finden können. Das jedoch stellt sich als fataler Fehler heraus, denn der Truckfahrer Rusty Nail ist sauer, als er merkt, dass sein Auto gestohlen wurde. Er nimmt die Verfolgung auf und spielt über CB-Funk mit den vier Freunden ein sadistisches Spiel...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sieben Jahre mussten erst vergehen, bis mit Joy Ride 2: Dead Ahead eine Fortsetzung zum überaus gelungenen Joyride – Spritztour verwirklicht wurde. Was John Dahl mit seinem Psycho-Thriller aus dem Jahre 2001 wirklich famos beherrschte, war das Gespür für packendes Suspense: Nicht die Gewalt per se stand im Vordergrund, sondern deren Möglichkeit, ihre unvorhersehbare Allgegenwart. Wuchtiger Urheber dieser brodelnden Angst war der reichlich humorlose Trucker Rusty Nail, der die Leben von Paul Walker (Fast and Furious-Franchise), Steve Zahn (Rescue Dawn) und Leelee Sobieski (The Glass House) aufgrund eines blöden Witzes zur Hölle gemacht hat. Louis Morneau, der zuvor beispielsweise den Actionfilm Soldier Boyz mit Michael Dudikoff (American Fighter) verzapfte, geht nun einen anderen Weg: Nicht mehr der siedende Thrill steht im Vordergrund, sondern die graphische Eskalation.

Gleich in der ersten Szene dürfen wir also verfolgen, wie Rusty Nail (Mark Gibbon) mit einer jungen Prostituierten kurzen Prozess macht, nachdem diese sich weigert, seinen Anweisungen zu folgen. Die Exposition von Joy Ride 2: Dead Ahead zeigt auch adäquat auf, dass es dem Sequel mehr darum geht, den Mythos Rusty Nail auszubauen, anstatt sich auf die Zeichnung sympathischer Protagonisten zu verlassen. Melissa (Nicki Aycox, Jeepers Creepers 2), Bobby (Nick Zano, Final Destination 4), Nik (Kyle Schmid, A History of Violence) und Kayla (Laura Jordan, Without a Trace – Spurlos verschwunden) malträtieren das Nervenkostüm des Zuschauers bis auf wenige Ausnahmen zwar kaum, bleiben aber letzten Endes nur obligatorisches Genre-Kanonenfutter. Entweder sie fallen dem Brutalo-Brummifahrer zum Opfer oder müssen hintenraus dem vorhersehbaren Final-Girl-Anspruch genügen. 

Trotz seines bisweilen hanebüchen konstruierten Plots, ist Joy Ride 2 – Dead Ahead ausschließlich belangloser und kein ärgerlicher DTV-Ramsch, dessen Qualität sich beispielsweise in ähnlichen Regionen wie die unsäglichen Wrong Turn-Fortschreibungen niederschlägt. Das liegt daran, dass Louis Morneau merklich Freude daran hat, den psychopathischen Wahnsinn von Rusty Nail von der Leine zu lassen. Der Trucker mit dem Regenfetisch und der Leidenschaft fürs Grobe (auch ein Kiefer darf mal wieder mit bloßen Händen aus dem Gesicht gerissen werden) legt sich hier nicht mehr länger als düsteres Prinzip des unausweichlichen Bedrohung über die Szenerie, wie es noch in Joyride – Spritztour der Fall gewesen ist. Rusty Nail, der hier zur Slasher-Ikone stilisiert werden soll, tritt nun als nebulöses Folterungetüm in Erscheinung, was natürlich auch den Einfluss von Saw und Hostel auf das damalige Horrorkino wiederspiegelt.

Fazit

Mit "Joyride - Spritztour" ist John Dahl ein wirklich packender, gut besetzter und mit einigen überaus gelungenen Suspense-Momenten gespickter Psycho-Thriller gelungen. Die Fortsetzung, die nun darum bemüht ist, Rusty Nail zu einer neuen Slasher-Ikone aufzubauen, die nicht nur mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestattet ist, sondern auch zu unmenschlicher Brutalität neigt, tritt das Gaspedal nicht halb so spannend durch, wie der Erstling. Als obligatorisches DTV-Sequel geht es Regisseur Louis Morneau vor allem darum, den Trucker-Psycho noch reißerischer von der Leine zu lassen. Das ist nicht ärgerlich, letztlich auch, weil Rusty Nail immer noch ein prägnanter Antagonist ist, aber auch weit davon entfernt, in irgendeiner Art und Weise im Gedächtnis haften zu bleiben. Kategorie: Belanglos.

Kritik: Pascal Reis

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