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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Leichenbeschauerin Lina aus Vilnius ist fasziniert vom mysteriösen Verschwinden eines Seemanns namens Vilkas (Wolf). Ihre Besessenheit führt sie an unheimliche Orte und zu verstörenden Begegnungen. Die Uhr tickt, während Lina nach dem vermissten Mann sucht.

Kritik

Es ist immer wieder seltsam, wie bestimmte Persönlichkeiten oder Phänomene scheinbar willkürlich ins kollektive Bewusstsein dringen und in kurzer Zeit unabhängig voneinander mehrere Filme inspirieren. So auch das soziologische Syndrom im Zentrum Lina Lužytės und Nerijus Milerius gemeinsamen Regiedebüts. Jōhatsu bedeutet auf Japanisch „Auflösung“ und bezeichnet das absichtliche Verschwinden von Menschen, die sich ohne Grund plötzlich in Luft aufzulösen. Into Thin Air ist der Titelzusatz Andreas Hartmanns und Arata Moris Anfang des Jahres erschienen Dokumentarfilms. 

Ein noch in Produktion befindlicher japanischer Horrorfilm befasst sich ebenfalls mit dem bizarren Vorkommnis, das allein in Japan jedes Jahr rund 100.000 Personen betrifft. Die Dunkelziffer ist jedoch weit höher, da viele Fälle nicht bemerkt werden oder vertuscht. Wie das Verschwinden des Schiffsarbeiters Vilkas, das Pathologin Lina (Žygimantė Jakštaitė) zu einer immer riskanteren Obsession wird. Wer war der Mann, der seine Familie ohne ein Wort zurückließ, und dessen ungewöhnlicher Name auf sein Verschwinden hinzuweisen scheint? 

Letztes glaubt jedenfalls der Anführer der Schmuggler, die Lina bedrohen, aber selbst nicht mehr wissen als sie - und augenscheinlich das Regie-Duo. Deren Story läuft nicht nur ins Nichts, sondern beginnt dort und wartet die Laufzeit ab. Linas Nachforschungen nehmen nie Fahrt auf. Weder sind ihre Erkundungen zwischen Hafen und gesichtslosen Häuserblocks spannend, noch offenbart sich ein menschliches Drama oder Psychogramm. Nicht nur der Vermisste, auch die Protagonistin bleibt eine Leerstelle, die nach Filmende niemand vermisst.

Fazit

Nicht nur die Schlüsselfigur Lina Lužytės und Nerijus Milerius‘ Spielfilm-Debüt ist abrupt verschwunden, sondern augenscheinlich auch die Handlung. Die folgt der psychologisch blassen Protagonistin auf einer Suche, deren Motive sich ebenso wenig erschließen wie deren Ziel. Da wirkt es seltsam passend, dass auch keinerlei geheimnisvolle Atmosphäre entsteht. Die Settings sind so ausdrucksarm wie die Charaktere und deren Darstellende. So entsteht für das Schicksal Hauptfigur und des Verschwundenen nie Interesse, das selbst den Regieführenden augenscheinlich fehlte.

Kritik: Lida Bach

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