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Quelle: themoviedb.org

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Der totkranke Joe Banks geht auf das sonderbare Angebot eines Geschäftsmannes ein, sich für ein paar Wochen Luxusleben in den Vulkan einer kleinen Südseeinsel zu stürzen. Auf dem Weg dorthin verliebt er sich jedoch in die Tochter seines Auftraggebers.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Am Broadway hatte sich Autor John Patrick Shanley bereits einen Namen gemacht, ehe er für sein Drehbuch zu Mondsüchtig im Jahr 1988 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Mit Joe gegen den Vulkan wagte er ein Jahr später sogar sein Regiedebüt, natürlich nach einem eigenen Script. Dabei erhielt er durchaus prominente Unterstützung. Zu den Produzenten gehörten u.a. das eingespielte Duo Steven Spielberg & Frank Marshall (Jurassic Park) und für die Hauptrollen konnten die damals schon äußert populären Tom Hanks (Elvis) und Meg Ryan (Harry und Sally) verpflichtet werden. Vielversprechende Voraussetzungen, im allgemeinen Tenor wurde das Werk allerdings eher gemischt wahrgenommen. Die große Filmkarriere blieb John Patrick Shanley in der Folge verwehrt, lediglich mit dem Oscar-nominierten Script zu Glaubensfrage (2008) konnte er nochmal wirklich auf sich aufmerksam machen.

Tom Hanks trägt als kleiner Angestellter Joe Banks nicht nur einen lousy Mullett spazieren, sondern ist auch noch gefangen in einem richtig lousy Job als Büroangestellter in einer Firma für medizinische Instrumente („Die Wiege der Anal-Sonde“). Tag für Tag schleppt sich der Ex-Feuerwehrmann im mausgrauen Billo-Anzug an seinen trostlosen und entmenschlichenden Arbeitsplatz, wo er sich von seinem inkompetenten Vorgesetzten (Dan Hedaya, Die üblichen Verdächtigen) erniedrigen lassen muss. Da kommt die niederschmetternde Diagnose seines Hausarztes auf eine bizarre Weise beinah einer Erlösung gleich: Joe ist eigentlich gesund – leidet gleichzeitig aber unter einer symptomfreien, dennoch tödlichen „Gehirn-Wolke“und hat nur noch 5-6 Monate zu leben. Übel, aber wenigstens ein Grund für Joe, den Drecksjob endlich hinzuschmeißen und endlich seine (nun Ex-)Kollegin DeDe (Meg Ryan) zu daten. Das läuft nicht wie geplant, aber für Joe tut sich aus dem Nichts eine ganz andere Möglichkeit auf. Er bekommt Besuch von einem exzentrischen Industriellen (Lloyd Bridges, Hot Shots! – Die Mutter aller Filme), der ihm für die nächsten 20 Tage schier endlosen Luxus bietet – denn im Anschluss soll sich Joe in den Vulkan einer kleinen Südseeinsel stürzen, damit sein Gönner im Gegenzug von den Eingeborenen selten Schürfrechte bekommt.

Da Joe nichts mehr zu verlieren hat, willigt er ein und genießt zunächst die unbegrenzte Freiheit eines steinreichen Mannes auf Zeit. Auf einem Zwischenstopp zu seinem Ziel lernt er zunächst Angelica (ebenfalls Meg Ryan) kennen, die Tochter seines Auftraggebers, eine ähnlich verschrobene Möchtegern-Künstlerin. Richtig spannend wird für ihn aber die Bootstour zum schicksalhaften Eiland, denn diese wird begleitet von Patricia (hello again: Meg Ryan), ein weiteres Töchterlein seines Sponsors. Diese ist im Gegensatz zu ihrer Halbschwester jedoch ganz bezaubern und für Joe und sie ist es (beinah) Liebe auf den ersten Blick. Ein denkbar ungünstiges Timing, denn die Vereinbarung steht ja noch: In wenigen Tagen muss sich Joe opfern und was hat er auch für eine Wahl? Denn lieber mit Abstand abtreten als unter Qualen dahinzusiechen.

Joe gegen den Vulkan hätte so ein toller, vielleicht sogar einzigartiger Film werden können. Die Prämisse ist schon schräg, individuell und der beinah kafkaeske Beginn sogar ziemlich gut. Bis zum (leider einzigen) Auftritt von Lloyd Bridges ist der Film auf einem richtig ordentlichen Weg, doch dann erleidet das Szenario – wie seine Figuren in der Folge – Schiffbruch, nur ohne rettendes Ufer in Sicht. Die Intention von John Patrick Shanley war es wohl, eine Art modernes Märchen zu erzählen. Irgendwo zwischen Groteske, Romanze und Abenteuer-Satire und solche Experimente kollabieren mitunter an Kleinigkeiten; tanzen oft auf der Rasierklinge von genial und gescheitert. Letzteres ist hier leider der Fall. Nach dem amüsanten Start verrennt sich das Script in konfuser Belanglosigkeit. Absurd um der Absurdität Willen, ohne dabei scharfsinnig, wirklich verrückt oder kreativ zu sein. Es scheint so, als hätte man nur ein grobes Konzept gehabt und ließe sich dann zwischendurch vom Flow einer Art spontanen Brainstorming tragen. In der Hoffnung, dass gerade das den besonderen Reiz ausmachen würde. Leider ist genau das Gegenteil der Fall. Bis zum Showdown passiert ab einem gewissen Punkt rein gar nichts von Interesse und selbst die Chemie der beiden engagierten Hauptdarsteller will sich nicht einstellen. Der damals noch recht juvenile Charme von Tom Hanks hilft diesbezüglich wenig. Einzig und allein ein paar schöne Setpieces lassen sich noch positiv anrechnen, ansonsten ist es schon verständlich, dass am Ende selbst der Vulkan das so nicht schlucken möchte.

Fazit

Ein respektabler Versuch eines modernen Märchens mit schrulligem Humor, der aber trotz schöner Bilder und bemühter Darsteller leider komplett versandet. Aufgrund seiner sehr speziellen Weise mag es sicherlich Menschen geben, die daran ihre Freude haben werden, denen sei sie von Herzen gegönnt. Es soll ja auch Leute geben, die mit dem Humor der Coens nichts anfangen können. Muss man halt akzeptieren, ohne es zu begreifen.

Kritik: Jacko Kunze

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