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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Jahr 1940 gerät ein smarter, von seinen Kolleginnen umschwärmter Versicherungsdetektiv in den machtvollen Einfluss eines verbrecherischen Magiers und raubt unter Hypnose die Tresore seiner Kunden aus. Eine verhasste Kollegin kommt dem Ahnungslosen auf die Schliche, gerät jedoch ebenfalls in die Fänge des Magiers. Während das Geheimnis allmählich gelüftet wird, geraten die Gefühle der Kontrahenten mächtig durcheinander, bis sich das überraschende Happy End als doppelbödige Anspielung auf die komplizierten Verhältnisse zwischen Mann und Frau erweist.

Kritik

„Wenn ich ein Verbrecher wäre, dann wäre ich am liebsten nicht auf mich selbst angesetzt“, sagt der von Woody Allen (Midnight in Paris) verkörperte Versicherungsdetektiv gleich zu Beginn von Im Bann des Jade Skorpions. Wie es die Regeln des Films so wollen, kommt es nur wenig später zu diesem aus reinem Witz vorgetragenen Szenario. Unter Hypnose raubt er nämlich jene Villen aus, die er zuvor selbst einbruchsicher gemacht hat. Geführt von den Anweisungen des Jade Skorpions kann er sich selbst jedoch an nichts davon erinnern, was die Ermittlungsarbeit beinahe unmöglich macht und ihn selbst bald unter dringenden Tatverdacht stellt. Da hilft es auch wenig, dass sich die eigentlich verhasste Kollegin (Helen Hunt, Was Frauen wollen) unter dem selben Hokuspokus befindet und Woody dadurch auch in Sachen Liebe gehörig ins Schleudern gerät.

Diese seichte Kriminalkomödie präsentiert Woody Allen in typischer Manier. Mit einem starken Fokus auf Dialoge wissen vor allem die kreativen Streitgespräche der beiden Protagonisten zu überzeugen. Fast immer schlagfertig geraten die Witzchen manchmal in eine arg plumpe Schiene, wissen dank ihres eigensinnigen Vortrags jedoch nichtsdestotrotz zu überzeugen. Was sich liebt, das neckt sich und so wird schon früh eine gewisse Spannung zwischen den eigentlich so zerstrittenen Arbeitskollegen deutlich. Angenehm ist dabei, dass diese Dynamik zwar zentral für den Film ist, aber die Liebesgeschichte nicht wie so oft die eigentliche Handlung überlagert. Stattdessen bleibt der Kriminalfall stets im Mittelpunkt und dominiert Gespräche und Geschehen.

Durchaus untypisch für Allens Verhältnisse, und tatsächlich lassen sich bei Im Bann des Jade Skorpions so einige Abweichungen von seinem üblichen Muster finden – in positiver wie negativer Auslegung. Natürlich schmiegt sich weiterhin eine sanfte Jazzspur um den Film und Allen spielt einmal mehr Allen, der verkleidet als privater Schnüffler selbst zum treibenden Humor des Films beiträgt. Dass er Regie geführt hat, ist auch deshalb unverkennbar, weil die Frauen, die ihm im Laufe des Films um den Hals fallen, mal wieder eine Spur zu jung und schön sind. Dennoch kommt er weitestgehend ohne Neurosen und Selbstzweifel aus, weniger zynisch und böse, was abwechslungsreich ist, aber auch etwas zu seicht gerät.

Angesiedelt in den 40er Jahren kokettiert Allen auch mit dem Film Noir. Nicht stilistisch, da bleibt sich der New Yorker selbst treu und inszeniert gewohnt klassisch, ohne größeres Aufsehen, aber doch meistens auf den Punkt. Figurentechnisch stellt er aber so manche Erwartungshaltung auf den Kopf, etwa wenn die verführerische Femme Fatale den Protagonisten nicht tiefer in den Schlamassel stürzt, sondern ihn stattdessen aus seiner misslichen Lage befreit. Allen Vorzügen zum Trotz, kann sich Im Bann des Jade Skorpions einer gewissen Seichtigkeit nicht entziehen und fühlt sich letztlich auch aufgrund seiner überhetzten Auflösung nie wie ein wirklicher Volltreffer an.

Fazit

„Im Bann des Jade Skorpions“ ist eine seichte, aber dennoch amüsante Kriminalkomödie, die sich angenehm aus dem oftmals zu gleichförmigen Schaffen Woody Allens abhebt, ohne dessen Grundprinzipien zu hintergehen. Gerade gegen Ende geht dem Film jedoch die Puste aus und so können die stellenweise grandiosen Wortwitze nicht durch den kompletten Film tragen.

Kritik: Dominic Hochholzer

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