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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mit nichts in der Kartei als Piano spielenden Papageien, einbeinigen Stepptänzern und stotternden Bauchrednern, ist Danny Rose der absolute Loser unter den Impresarios. Doch dann beschert eine plötzliche Nostalgiewelle einer seiner Top-Karteileichen, dem intriganten Schnulzensänger Lou Canova, die Chance zu einem Auftritt im Waldorf. Lou verweigert sich allerdings, falls Danny nicht seine Mafia-Braut Tina zu dem Konzert begleitet. Und das Unheil nimmt seinen Lauf: Von Tina entzückt, von Lou ausgetrickst und von Gangstern zur Geisel genommen, erlebt Danny ein bittersüßes Abenteuer. Verzweifelt versucht er, dafür zu sorgen, daß die Show weiter geht - bis der Vorhang nicht nur für seine Karriere fällt!

Kritik

Woody Allen (Stardust Memories), seines Zeichens filmischer Alleskönner, ist vielen Zuschauern vor allem durch seinen immensen Output ein Begriff. Jedes Jahr darf man sich auf ein neues Werk des Altmeisters freuen (zumindest dann, wenn man an ihnen Gefallen findet) und im Grunde weiß man mittlerweile mehr als genau, was einem dabei erwartet. Eine Mischung aus Drama und Komödie ist vor allem in späteren Werken zu seinem Markenzeichen geworden, immer leichtfüßig – manchmal auch zu oberflächlich. Untermalt von griffigem Jazz, besetzt mit namhaften Darstellern und stets um das Thema Liebe kreisend, versuchen sich diese Filme dem Menschen und seinen inneren Bedürfnissen zu nähern. Mit einem erstaunlich hohen Grundniveau, welches über die Jahre natürlich schwankt, aber nichtsdestotrotz einen Großteil seiner Filme sehenswert macht – so auch Broadway Danny Rose.

Eingebettet in eine unbedeutende Rahmenhandlung, wird Broadway Danny Rose als amüsante Erzählstunde aufbereitet, bei der eine Gruppe gealterter Künstler unterhaltsame Anekdoten über den titelgebenden Danny Rose von sich geben. Der wird von keinem anderen als Woody Allen selbst verkörpert und ist der wohl erfolgloseste Impresario am Broadway. Ununterbrochen vor sich hin plappernd nimmt er sich mit stotternden Bauchrednern und einbeinigen Tänzern jenen Gestalten an, die kein anderer unter Vertrag nehmen würde – und die sich bei steigendem Erfolg dennoch immer wieder von ihm abwenden. Kein Happy End also, denn für den nichtsdestotrotz gutmütigen Danny bedeutet das ein Leben am Existenzminimum. So zumindest die Ausgangslage für ein verrücktes Abenteuer, bei dem auch die italienische Mafia, eine abergläubische Geliebte und ein übergewichtiger Schnulzensänger eine entscheidende Rolle spielen.

Der ganz normale Wahnsinn eines Woody Allen also. Tatsächlich fühlt man sich schnell heimisch, wenn Allen selbst die schwarz-weiße Bühne betritt und sich mit charakteristischer Hornbrille in hektische Redefluten stürzt. Das ist gewohnt charmant und sorgt in Kombination mit den reichlich skurrilen Figuren auch immer wieder für Schmunzler. Der für Allens komödiantische Werke so essentielle Zustand eines dauerhaften Grinsens will sich jedoch leider nie wirklich einstellen, was möglicherweise auch daran liegt, dass es Allen an einem geeigneten Gegengewicht mangelt. Tina (Mia Farrow, Rosemaries Baby) müht sich vergebens in dieser Rolle ab, bleibt jedoch reichlich blass. Stattdessen versucht eben Woody selbst ein Feuerwerk zu zünden, an dem man sich jedoch zusehends sattgesehen hat.

Nichtsdestotrotz ist auch Broadway Danny Rose eine sympathische und kurzweilige Angelegenheit, über die manch anderer Regisseur bereits mehr als froh wäre. Für Allens Standard hingegen gilt es, keines seiner Glanzstücke, sondern lediglich eine routinierte Fingerübung zu erwarten. Das kleine Einmaleins sozusagen, nett im positiven Sinne des Wortes. Angenehm ist vor allem mit welcher Attitüde er sich dem Künstler- respektive Unterhaltertum nähert, denn auch wenn er seine reichlich skurrile Ansammlung an gescheiterten Bühnenmenschen auch als komödiantischen Zündstoff verheizt, zollt er ihrer Leidenschaft nichtsdestotrotz Respekt. Ein Herz für Außenseiter, Bewunderung für den Versuch. Eine Attitüde, die sich so mancher zu Herzen nehmen sollte.

Fazit

„Broadway Danny Rose“ ist allemal kurzweilig und amüsant, kann sich jedoch nie vollends dem Eindruck verwehren, lediglich eine Fingerübung im Schaffen von Woody Allen zu sein. Gerade glühende Anhänger seiner Werke dürften wohl voll auf ihre Kosten kommen, denn auch dieser Film bedient die typischen Merkmale des beliebten Neurotikers. Leider hat man diese Stilelemente schon zu oft in besserer Form gesehen, weshalb „Broadway Danny Rose“ trotz seines Herzens für Außenseiter eben nicht mehr als ein kurzweiliger Snack ist. 

Kritik: Dominic Hochholzer

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