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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Ian Gray, der an seiner Doktorarbeit in Molekularbiologie arbeitet, verlässt sein Labor und geht zu einer Party, wo er eine intesive Begegnung mit einem maskierten Model hat. Obwohl er nur ihre Augen gesehen hat, spürt er sie auf und verliebt sich in sie. Ihr gegensätzlichen Ansichten vom Leben verstärken ihre Verbindung nur noch, und die beiden schwören sich, für immer zusammenzubleiben. Jahre später machen Ian und seine Laborpartnerin Karen eine erstaunliche Entdeckung mit existentiellen Konsequenzen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eines der größten Probleme des Kritikers ist es, dass man Filme in Schubladen schieben muss. Innerhalb des Textes mag es noch möglich sein die Pros und Cons des Films so darzustellen, dass sich ein zumindest nachvollziehbarer Eindruck dessen, was man gesehen hat, auf den Leser überträgt. Doch am Ende läuft alles auf eine Wertung heraus, die einem Film letztlich ein gewisses Prädikat à la „gut“ oder „schlecht“ aufdrückt. Manche Filme fallen aus dieser Art der Bewertung aber komplett heraus. „I Origins“, der neuste Film von Regisseur Mike Cahill ("Another Earth"), ist einer dieser Filme, bei denen es für den Schreiberling kaum mehr möglich ist den Medientransfer von Bild zu Schrift zu vollziehen, da das Gezeigte hauptsächlich auf die eigenen, tieferliegenden Gefühle und Wünsche des Menschen anspielt und somit schwer ausdrückbar ist.

Grundsätzlich ist es natürlich auch anhand von „I Origins“ machbar gute und schlechte Aspekte des Films aufzuzählen um so zu einem wertenden Fazit zu gelangen. So kann man Cahills verträumte Bildsprache, gepaart mit der hypnotischen Musik loben, die den Zuschauer ein ums andere Mal in die New Yorker Welt saugt. Dem gegenüber kann man aber sofort die damit einhergehenden extrem kitischtigen Momente des Films kritisieren, bei denen der Regisseur ein ums andere Mal über die Strenge schlägt. An sich ist die gesamte erste Stunde von „I Origins“ (wenn man versucht es objektiv zu betrachten) nicht sonderlich gelungen. Die Liebesgeschichte weiß emotional kaum zu packen, die These ist interessant, wirkt aber etwas unausgereift und die Figuren halten für die Prämisse des Films doch sehr lange als Mittel zum Zweck her. Michael Pitt ("Hannibal"), sowie Astrid Bergès-Frisbey ("Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten") und Brit Marling ("Another Earth") liefern zwar alle ordentliche bis gute Performances ab, können aber nichts daran ändern, dass ihre Figuren zu Beginn noch viel zu stark in die Kategorien „Science vs. Faith“ gedrängt werden und somit zu schwarz-weiß Malereien verkommen. Dies läuft auf ein paar extreme Kopfschüttelmomente heraus, die vor allem die Figur von Sofi betreffen.

Und dennoch ist „I Origins“ ein Film auf den man sich schlichtweg einlassen muss. Die großen existenziellen, philosophischen und theologischen Fragen, die der Film stellt, sind ohnehin schon schwer zu behandeln. Noch schwerer ist es jedoch den Zuschauer von der Art, wie sich der Film diesen Fragen annimmt, zu überzeugen. Und das gelingt eben erst in der letzten halben Stunde des Films und dann auch nur, wenn der Zuschauer nicht schon von der sprunghaften und teils extrem vorhersehbaren Erzählweise, sowie den nervigen Klischees, abgeschreckt worden ist. Dabei ist die Frage nach der eigenen Seele und der Reinkarnation durchaus ansprechend diskutiert, ohne dem Zuschauer dabei eine definitive Antwort vorzuklatschen. Daran liegt es auch, dass "I Origins“ gegen Ende durchaus berühren kann, dass die Charaktere noch einmal einen gelungenen emotionalen Schub bekommen und das Ende des Films auch durchaus als passend angesehen werden kann. Es ist schlussendlich sehr schwer in Worte zu fassen, dass "I Origins" zwar vieles falsch macht, gar sehr vorhersehbar ist, aber dennoch im weiteren Verlauf teils sehr eindringliche Momente auf die Leinwand zaubert und auf einer unterschwelligen Ebene berührt.

So wird "I Origins“ zu einem Film, über den man sich eine eigene Meinung bilden muss. Denn im Prinzip diskutiert der Filme eine These, für die er seine Figuren zu Zweckmitteln macht. Die Kritik will daher auch gar keine definitive Schubladenmeinung über das Gezeigte abgeben und eher dazu auffordern sich diesen Film, trotz erzählerischen Schwächen, einfach anzusehen.

Fazit

Mit "I Origins“ hat Mike Cahill einen Film erschaffen, der seine Figuren und seine gelungene Inszenierung größtenteils dazu benutzt, am Ende eine diskussionswürdige These über die Seele und Existenz des Menschen nach dem Tod zu formulieren. Der Film wird daher, mehr als viele andere, zu etwas, auf das man sich entweder einlässt, oder das man müde lächelnd vergisst. Beide Arten der Reaktion wären auf jeden Fall nachvollziehbar.

Kritik: Thomas Söcker

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