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Inhalt

Liebe und Rebellion in Zeiten der Unsterblichkeit. Im Jahr 2235 hat die Menschheit durch Gentechnik den Tod besiegt. Krieg, Gewalt und Verbrechen sind Vergangenheit. Doch in diesem scheinbaren Paradies wird auch jeder überwacht und kontrolliert. Eine kleine Gruppe von Rebellen stellt gefährliche Fragen, die sonst niemand stellt. Sie kämpfen für ihre Freiheit zu lieben und auch zu sterben.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es scheint so romantisch, die Vorstellung immer zu leben, aber ich frage dich: Wie kannst du wahrhaftig leben, wenn du weißt, dass du niemals sterben wirst? 

Im Jahre 2235 hat es die Menschheit geschafft den Tod zu besiegen. Es gibt keine Kriege, keine Gewalt und das Geschenk der Unsterblichkeit. Der geniale Wissenschaftler, den alle nur Pilot nennen, ist für diesen Sieg über die Natur verantwortlich und nun auch der Anführer der Bewohner der Stadt Alisandre. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dann erfolgt die genetische Veränderung, sodass die Menschen nicht nur unsterblich werden, sondern auch nicht mehr weiter altern. Es gibt nur einen Nachteil. Mit diesem Eingriff werden auch die letzten Emotionen vernichtet, die der Mensch noch in sich trägt. Bereits seit ihrer Geburt nehmen die Menschen ein Mittel, das eine Vielzahl ihrer Emotionen reduziert bzw. auslöscht. Doch ist es das Leben, das man sich wirklich wünscht? Ein Leben ohne Liebe, Freude und Glück? 

Diese Frage stellt sich auch Logos (Abraham Lewis, How to Talk to Girls at Parties), der kurz vor seinem 25. Geburtstag steht und nun die Transformation erhalten soll. Er ist ein aufgeschlossener und gebildeter junger Mann, der gern Bücher von Jean-Paul Sartre liest und nicht daran glaubt, dass die Unsterblichkeit das ist, was er möchte. Logos ist anders und fällt deshalb sowohl den Rebellen, als auch dem Piloten (Sean GunnThe Suicide Squad)auf, der alle in der Stadt überwachen lässt. Er setzt Akae (Eloise Smyth, Ill Manors) auf ihn an, um mehr herauszufinden, während die Rebellen in ihm eine Art neuen Hoffnungsträger entdecken, denn nicht alle in Alisandre wollen das für sie bestimmte Leben leben. Der Plot ähnelt anderen Young Adult Dystopien, wie Die Bestimmung oder Die Tribute von Panem, verfolgt aber einen viel philosophischeren Ansatz. In 2235 – I Am Mortal geht es nicht nur um den Kampf gegen die Unterdrückung durch einen mächtigen Herrscher oder Regime, sondern um den Kampf für ein selbstbestimmtes Leben.

 Der freie Wille macht das Böse möglich, aber er ist zugleich das Einzige, wodurch Liebe möglich wird. - C.S. Lewis 

Es geht nicht um die Frage, ob es den freien Willen gibt, sondern ob man seinen freien Willen für die Unsterblichkeit opfern soll. In der Welt von 2235 – I Am Mortal steht der freie Wille für das Schlechte im Menschen, für das, was zum Krieg, Leid und Tod führt und deshalb ist es für die Bewohner auch nicht schwer ihrem Anführer zu folgen und nicht nur ihren freien Willen aufzugeben, sondern auch jegliche Emotionen. Alle Menschen laufen wie programmierte Roboter durch die Gänge und erledigen nur ihre vorgegebene Arbeit. Nur die Jüngeren, die noch nicht der Transformation unterzogen wurden, scheinen überhaupt zu Emotionen fähig zu sein. Die Frage ist letztendlich: Ist die Unsterblichkeit also ein Traum oder ein Albtraum, wenn man sich selbst dafür aufgibt und zu einer Art leeren, emotionslosen Hülle wird? Würde man sein selbstbestimmtes Leben aufgeben für das ewige Leben? Ist das Leben dann noch lebenswert? Neben diesen philosophischen Fragen spart der Film auch nicht an Kritik an religiösen und weltlichen Führern und dem gesellschaftlichen Zwang diesen zu folgen, ohne deren Intentionen zu hinterfragen. Der Pilot wirkt wie ein Sektenführer, nur dass er keine religiösen Ideale vorgibt, sondern sich vielmehr der Wissenschaft verschrieben hat und die Bewohner von Alisandre folgen ihm in dem Glauben, dass das ewige Leben für sie ein Mehrwert ist, ohne zu merken, dass sie ihr eigenes Schicksal in seine Hände legen. 

2235 – I Am Mortal ist sehr philosophisch und gesellschaftskritisch und dennoch schafft es der Film nicht eine durchgängig spannende Handlung aufzubauen. Regisseur und Drehbuchautor Tony Aloupis erschafft eine Welt ohne Emotionen und das spürt man auch atmosphärisch in dem Film. Die Handlung wird unaufgeregt erzählt, schreitet nur gemächlich voran und ist mit einer leicht dramatischen, aber recht monotonen Musik untermalt. Dazu gibt es noch ein sehr steriles Setting. Atmosphärisch macht der Film vieles richtig, aber dennoch hätte man mehr aus der Thematik machen können. Der äußerst ambitionierte Film schafft es nicht, die wenigen Höhepunkte des Films richtig zu inszenieren. Wenn es eigentlich spannend werden sollte, blendet der Film aus und ohne eine große Erklärung setzt man kurze Zeit später mit der Handlung fort, ohne dass sich etwas an der Dramatik geändert hätte. Die wesentlichen Wendepunkte werden so gut wie gar nicht in den Fokus gerückt und dadurch schafft es der Film auch nicht beim Zuschauer große Emotionen auszulösen. Gerade weil der Film nur gemächlich voranschreitet und die philosophischen Aspekte sehr in den Vordergrund gerückt werden, hätte es einfach mehr bedurft, um mehr Spannung zu erzeugen. 

Hinzu kommen noch einige Logikprobleme, die sich unweigerlich stellen. Man sieht in dem Film zahlreiche Kinder und weiß, dass alle eines Tages unsterblich sein werden. Ältere Menschen gibt es nicht, da auch niemand altert. Aber wenn dieses Prinzip seit vielen Jahren praktiziert wird, dann müsste die Bevölkerung doch Jahr für Jahr wachsen. Eine Art Überbevölkerung ist aber nicht zu erkennen. Hierzu liefert der Film keine Antworten. Vielmehr verharrt der Film allein bei seinem philosophischen Grundproblem und der Frage nach dem freien Willen, was sehr schade ist, da man mit einfachen Mitteln einiges hätte verbessern können und den Film so auf ein anderes Level hätte heben können.

Fazit

„2235 - I Am Mortal" ist ein vielversprechender, philosophischer und gesellschaftskritischer Film, der sich mit der Frage beschäftigt, ob der Traum von einem wohlbehüteten, unsterblichen Leben es wert ist, dieses als völlig emotionslose leere Hülle ohne Selbstbestimmung zu führen. Letztendlich ist die Entscheidung sterblich zu sein weniger die Entscheidung für den Tod, sondern vielmehr eine Entscheidung für Freiheit und Leben. Trotz interessanter Thematik ist die Inszenierung der Höhepunkte leider nicht besonders gut gelungen und fehlende Spannung und Logikfehler führen dazu, dass der Film nur im Bereich der Mittelmäßigkeit landet, obwohl er durchaus viel Potenzial hatte ein guter Film zu werden.

Kritik: Andy Mieland

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