{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Maxdome Amazon prime

Inhalt

Norwegen im Winter 1942: Zwei deutsche Soldaten versuchen mit einem einheimischen Gefangenen ihren Stützpunkt zu erreichen. Orientierungslos sind sie froh, inmitten der Wildnis ein verlassenes Haus vorzufinden. Dort gehen jedoch unheimliche Dinge vor sich und bald schon wären sie noch erfreuter, diesen Ort einfach nur verlassen zu können…

Kritik

„Da ist etwas Böses. Im Schrank.“

Skandinavische Horrorfilme sind grundsätzliche immer einen Versuch wert. Zumindest unter den bei uns gelandeten Exporten war öfter brauchbares Material dabei. Speziell aus Norwegen die Cold Prey-Slasher-Reihe (zwei Drittel davon) oder die beiden Dead Snow-Spaßgranaten. An Letzteren war auch Reinert Kiil (Inside the Whore) als Requisiteur beteiligt, obwohl er bereits vorher erste eigene Regiearbeiten abgeliefert hatte. Mit House – Willkommen in der Hölle bleibt er oberflächlich der Nazi-Thematik treu, das wäre es aber auch mit den Überschneidungen, die auf der deutschen Blu-ray (natürlich) werbetauglich angepriesen werden.

Zwei Soldaten der deutschen Wehrmacht verirren sich mit einem Gefangenen in den verschneiten Wäldern Norwegens und nisten sich notgedrungen in einem verlassen wirkenden Haus ein. Bald schon öffnen und schließen sich Fenster und Türen wie von Geisterhand, schemenhafte Erscheinungen sorgen für Unruhe und verstörende Kinderzeichnungen wie andere, sonderbare Ereignisse jagen den (vielleicht nicht?) ungebetenen Gästen einen kalten Schauer über den Rücken. Dem Zuschauer eher weniger, denn der dürfte das alles schon mehrfach gesehen haben und wartet geduldig auf diesen entscheidenden Kniff, der dem Ganzen eine wirkliche relevante Daseinsberechtigung in der unendlichen Flut ähnlich gelagerter Genre-Flicks verleiht. Darauf darf man lange und letztlich nicht befriedigend warten.

Langsam und anfangs ganz manierlich versucht Reinert Kiil seinem Film einen Anstrich von subtilem Grusel zu verleihen, was sich schlussendlich als konturloses Allerlei diverser, lose zusammengeraffter Motive herausstellt. Persönliche Ängste manifestieren sich in (naja) surrealen Bildern, irgendwas mit Exorzismus und das nicht näher erläuterte, aber immer clever anmutende Möbiusschleifen-Prinzip, damit man was zum Grübeln hat und vielleicht dem Irrglauben unterliegt, hier gäbe es richtig was zu entdecken. Ne, leider nicht. Vielmehr wirkt der gesamte Film wie ein reines Bewerbungsvideo des Regisseurs für höhere (oder besser bezahlte) Aufgaben, denn handwerklich ist das grob gesehen völlig okay. Das lässt auch lange hoffen, es würde mehr dabei rumkommen als dieser pseudo-schlaue und maximal medium durchdachte Torso, der nicht mal richtig verwirrend ist, sondern beliebig, austauschbar, in einer Reihe mit so vielen ambitionierten B-Movie-Arbeiten, die am eigenen Anspruch gescheitert sind und über die aus gutem Grund niemand mehr spricht. Nur die Wenigsten konnten ihr Ziel verwirklichen (wie z.B. Ti West bei The House of the Devil), dieser Film mag seine solide Grundstimmung niemals steigern und stirbt den einsamen Möchtegern-Heldentot in einer Sackgasse aus halb-hohen Anlagen und ernüchternder Praxis.

Komplett gescheitert ist House – Willkommen in der Hölle fairerweise betrachtet nicht, dafür lassen sich fachliche Fähigkeiten und somit immerhin die Andeutung von Talent gegenrechnen. Womöglich braucht Reiner Kiilt nur das richtige Script und das nötige Budget, um einen vernünftigen Film abzuliefern. Seine gewollte Drosselung, sein Verzicht auf Jumpscares (meistens), die teilweise ordentliche Atmosphäre, das ist immerhin besser als zuletzt erfolgreiche US-Fließband-Abstauber wie Annabelle oder Ouija – Spiel nicht mit dem Teufel. Das Resultat bleibt sehr verzichtbar, dafür sichtbar bemüht. Dürftig, aber mit gutem Willen. Inzwischen ist man mit wenig „zufrieden“.

Fazit

Dröger Mischmasch verschiedenster Genre-Bausteine, der zwischenzeitlich mehr erhoffen lässt als er zu bieten hat. Dadurch trotzdem noch besser als total gelangweiltes Cash-Cow-Kino ohne den Hauch von Esprit, bei dem irgendein Regisseur zu einer lästigen Pflichtübung verdonnert wurde. Wenn auch nur geringfügig. Kein Ärgernis, keine Bereicherung, kein Interesse. Zack, und vergessen.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×