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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Seit der traumatisierte Verhandlungsexperte Jeff Talley den Tod eines kleinen Jungen mitverschuldete, versieht er bei einer Kleinstadt-Polizei einen ruhigen Job. Bis drei Jugendliche in das bestens gesicherte Haus eines Buchhalters eindringen und diesen sowie dessen zwei Kinder als Geisel nehmen. Während Talley die Situation zu de-eskalieren versucht, bringen unterdessen andere Kriminelle Talleys eigene Familie in ihre Gewalt. Jetzt geht es für Jeff darum, kühlen Kopf zu bewahren, denn es geht auch um sehr viel Geld.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Lange scheint es nicht mehr anzudauern, bis Bruce Willis endgültig von den Mühlen des Direct-to-Video-Sumpfes zermahlen wird. Sicher gibt es den ikonischen Glatzkopf immer mal wieder in Kinoproduktionen zu sehen, ob „R.E.D. 2“ oder„G.I. Joe – Die Abrechnung“, inzwischen allerdings hat der ehemalige Action-Heroe seinen Status aus Publikumsmagnet einbüßen müssen und fungiert zumeist nur noch in der zweiten Reihe der Darstellerriege. Dass sich ein Abwärtstrend in der Karriere von Bruce Willis abzeichnen könnte, bahnte sich schon auf leisen Pfoten mit dem Jahrhundertwechsel an, denn auch wenn „Unbreakable – Unzerbrechlich“,„Banditen!“oder „Das Tribunal“unzweifelhafte filmische Qualitäten aufwiesen, war doch ein Punkt erreicht, in dem Bruce Willis dem Zuschauer nicht mehr gänzlich von seiner Starpower überzeugen konnte. Was heute aber zweifelhaft anmutet, ist dem in Idar-Oberstein geborenen Schauspieler im Jahre 2005 noch einmal vollends geglückt: Seine Klasse unter Beweis zu stellen und mit „Hostage – Entführt“ ein echtes Brett zu präsentieren.

Man kann Florent Emilio Siris Geiselthriller ohne große Anstrengungen vorwerfen, dass das Drehbuch einiges an Einfallsreichtum in Sachen Charakterisierung der Hauptbeteiligten vermissen lässt. Definitiv beschränkt sich „Hostage – Entführt“ damit, funktional-schlichte Stereotype aufzufahren, die man schon in unzähligen anderen Filmen so oder so ähnlich erleben durfte: Da gibt es den traumatisierten Cop, den im halbseidenen Gewerbe verhakten Mittelsmann, die kreischenden Geiseln und die durchtriebenen Täter.Doug Richardsonjedoch ist kein Stück daran interessiert, diese Charaktermodelle auf den Stand bloßer Karikaturen zu degradieren, sondern lokalisiert ihr Gebaren in einem durchaus realistischen Zentrum. Bruce Willis als Jeff Talley, einem ehemaligen Chef-Vermittler der Polizei von Los Angeles, spezialisiert auf Geiselnahmen, hat es nicht geschafft, eine Familie vor ihrem jähen Ende zu bewahren – Trotz 16-stündigen Einsatzes. Schuldbeladen und von Selbstzweifeln getrieben lässt er sich in das fiktive Bristo Camino versetzten, wo ihn bald schon wieder die Gelegenheit auf Wiedergutmachung ereilen wird. Weil dieser Jeff Talley aber vor allem Mensch denn Held ist, schwanken die Chancen vehement.

Bruce Willis liefert zweifelsohne einer seiner stärksten Darstellungen ab, weil er nicht stur in eine Richtung gedrängt wird, keine One-Liner rotzen muss und kein Freifahrtsschein sein Tun abdeckt. Stattdessen sieht man ihn verzweifeln, unheimlich verletzlich und unter die Wange herunterfließenden Tränen bereit dazu, für sein ehemaliges Versagen zu sühnen. Ist der großartige Prolog abgeschlossen, Bruce wieder rasiert und mit polierter Glatze gegenwärtig, wird die eigentliche Geschichte aufgegriffen: Eine Gruppe Teenager (darunter auch ein diabolisch-kaltblütiger Ben Foster) verschafft sich Zutritt in die luxuriöse Villa des Familienvaters Walter Smith (Kevin Pollak), dessen Cadillac sie sich unter den Nagel reißen. Blöd nur, dass die kriminelle Organisation, mit der Walter insgeheim kooperiert, gewisse Information von ihm verlangt, die er in einer DVD-Hülle untergebracht hat. Da trifft es Jeff Talley wiederholt eiskalt, der in den Nobelschuppen einsteigen muss, um die Disc unbeschadet sicherstellen zu können – Ansonsten muss seine Familie das Zeitliche segnen. Konflikte und Reibungspunkte wohin man nur sieht.

Die kitzelnden Geigenstreicher von Alexandre Desplat ziehen sich immer bedrohlicher in die Länge, es wird Nacht in Ventura County und die Gewalt, die in jedem der Charaktere schlummert, bricht mit einem Schlag aus, um gnadenlos zu eskalieren. Jeff Talley mit nassen Augen mittendrin, nicht sicher, ob er die Lage wieder einrenken kann, eher daran glaubend, dass die Situation ihm wieder einmal entgleiten wird. „Hostage – Entführt“ beweist sich nicht nur als handwerklich exquisiter Thriller, in dem maximal das schmale Licht der Taschenlampe die Dunkelheit zu durchbrechen scheint, sondern auch als heftiger Home-Invasion-Reißer, der zwar ganz spektakulär in einem flammenden Inferno mundet, aber ebenso das Problemgeflecht beider familiärer Parteien reflektiert, in dem er es verdoppelt und von Angesicht zu Angesicht, auf einer Achse immer näher aufeinander zu bewegend, fungieren lässt. Dass das Kernmotiv von „Hostage – Entführt“ letztlich die Katharsis unseres Hauptdarstellers ist, der steinige Pfad zur seelischen Reinigung, mag dem Genre-Topos per se voll und ganz entsprechen, hier jedoch ist man nicht darauf versessen, diese nach Leibeskräften auszuschlachten und zu übersteigern.

Fazit

Famoser Geiselthriller, der zwar nicht durch seine Innovationskraft, dafür aber durch seine ungemein stimmige Umsetzung und einem hervorragenden Bruce Willis in der Hauptrolle überzeugt, der hier vor allem als Mensch denn Held agiert.

Kritik: Pascal Reis

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