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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die junge, verführerische Sascha (Victoria Carmen Sonne) ist mit dem Drogenbaron Michael (Lai Yde) zusammen, weswegen sie ein traumhaftes Leben in einer Luxusvilla in der hübschen türkischen Hafenstadt Bodrum führt. Gemeinsam mit dem kriminellen Clan ihres Lebensgefährten verbringt die Blondine ihre Tage mit kostspieligem Shopping, exzessiven Partys und wildem Sex. Dabei nimmt das Paar auf Nichts und Niemanden außerhalb seiner eigenen Welt, in der nur Michaels Regeln gelten, Rücksicht. Wer gegen das dortige Gesetz verstößt, wird gnadenlos bestraft. Eines Tages lernt Sascha dann den charmanten Niederländer Frederik (Michiel de Jong) kennen und freundet sich mit ihm an. Er macht ihr Avancen – und bald widersetzt Sascha sich Michaels Autorität. Doch damit zieht sie dessen unbändigen Zorn auf sich...


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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sascha (Victoria Carmen Sonne, In the Blood) verbringt mit ihrem Liebhaber, dem Drogendealer Michael (Lai Yde, Follow the Money), und dessen Freunden einen gemeinsamen Urlaub an der türkischen Riveira. Dort leben sie im Überfluss: Sie feiern Partys, besuchen Restaurants und Schwimmbäder, sonnen sich am Strand und genießen die Kulisse. Debütantin Isabella Eklöf gibt dem Zuschauer dabei wenig an die Hand, präsentiert ihm alle Charaktere als ungewöhnlich blass und treibt kaum eine Handlung voran. Stattdessen suhlt sich der Film in der Banalität der glatt polierten Ästhetik, die die wunderschöne Natur, die Hotellandschaften, Pools und Feierlichkeiten porträtiert. Die sterilen und hellen Bilder werden von satten Farben durchbrochen, Tanzbewegungen rhythmisch zum wummernden Bass in stimmiger Choreographie vorgetragen und von grellen Lichtern begleitet. 

Diese perfekten und dennoch leeren Bilder sind in ihrer Trivialität Programm. Eklöf präsentiert uns den Luxus, der als selbstverständlich verstanden wird, der zur Alltäglichkeit geworden ist, und kaum noch lustbringend sein kann. All die Maßlosigkeit fühlt sich träge an, wenn sie zum obligatorischen Selbstzweck wird. Durchbrochen wird die ertaubte  Monotonie  nur von ausufernder Gewalt, die während der Lauflänge stetig zunimmt, wenn Sascha beginnt sich den strengen Worten ihrer Laison zu widersetzen. Sowohl die expliziten, als auch die weniger offensichtlichen Zwischenfälle geschehen selten für sich alleine, sondern werden in die Oberflächen des Umfeldes eingebettet. Mal wird der Fernseher lauter gestellt, damit man ein unliebsames Geräusch nicht hören muss, mal nimmt man im Hintergrund das Gelächter der anderen wahr und mal sind es Naturgeräusche, die in die Sphäre eindringen. Die Gewalt erfreut sich größter Konsequenzlosigkeit und scheint schnell wieder vergessen zu sein, schnell wieder unter all dem Glanz zu verschwinden. 

Die Befremdlichkeit, die daraus erwächst, entstammt nicht bloß dem Kontrast von Gewalt und Schönheit oder der Faszination formvollendeter Leere. Sie findet ihren Ursprung auch im scheiternden Eskapismus: die harmonische Oberfläche saugt die Gewalt einfach in sich auf. Damit ist Holiday ein intuitives Porträt unserer Wohlstandsgesellschaft, deren Profiteure im Überfluss leben, und sucht sich als Schauplatz jenen Ort aus, an dem sie sich am maßlosesten geben - weit weg von Zuhause, im Urlaubsparadies. Dabei sucht Eklöf nicht nach der Ausbeutung fremder Kulturen und Vereinnahmung ganzer Landgebiete durch die Tourismusindustrie, sondern studiert viel mehr die Entfremdungen, die die neue Normalität darstellen.  Wie weit diese fortgeschritten sind, zeigt eine Szene gegen Ende, in der innerhalb eines Gesprächs der Begriff "Seele" fällt. Ein Wort, mit dem Michael nichts mehr anzufangen weiß. 

Fazit

"Holiday" kann bisweilen zäh und banal wirken, doch muss er das auch: Debütantin Isabella Ekläf ist eine ästhetisch ansprechende Aufarbeitung einer Überdruss-Gesellschaft gelungen, die sich nur noch an einer dichten Oberfläche abspielt. Gewalt erscheint als letzte Form des Eskapismus, doch selbst sie kann dem Hochglanz nicht entkommen.

Kritik: Maximilian Knade

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