7.4

MB-Kritik

Highlander - Es kann nur Einen geben 1986

Action, Adventure, Fantasy

7.4

Christopher Lambert
Roxanne Hart
Clancy Brown
Sean Connery
Beatie Edney
Alan North
Sheila Gish
Jon Polito
Hugh Quarshie
Christopher Malcolm
Peter Diamond
Billy Hartman
James Cosmo
Celia Imrie
Alistair Findlay
Edward Wiley

Inhalt

Der Highlander Connor MacLeod ist unsterblich. Als er 1536 eine sonst tödliche Wunde überlebt, wird er aus seinem Dorf vertrieben. Ein anderer Unsterblicher, der Spanier Ramirez, unterweist ihn im Schwerterkampf und klärt ihn auf: Wenn ein Unsterblicher einen anderen Unsterblichen enthauptet, geht dessen ganze Kraft und dessen ganzes Wissen auf ihn über. Der letzte Überlebende erhält die Macht, die gesamte Welt zu beherrschen. Diese Macht darf nicht in falsche Hände geraten. Bei einem Treffen im heutigen New York treten die letzten Überlebenden zum Endkampf gegeneinander an. Der Highlander trifft auf den stärksten der Unsterblichen: den mörderischen Barbaren Kurgan. Denn am Ende kann es nur einen geben...

Kritik

1986 hieß es zum ersten Mal, „Es kann nur Einen geben“ und das nicht zum letzten Mal. Highlander mit Christopher Lambert und Sean Connery avancierte  schnell zum Kultfilm und zog zahlreiche Fortsetzungen nach sich. Es war nicht nur die ungewöhnliche Machart, welche an ein Musikvideo erinnert, sondern ein krasser Mix, welcher bis dato selten bis gar nicht in Erscheinung getreten ist. Fantasy meets Action übertönt von den Klängen von Queen. 30 Jahre nach der Veröffentlichung ist es an der Zeit mal einen genaueren Blick auf Highlander zu werfen und zu sehen, ob der Kult auch heute noch gerechtfertigt ist oder ob es sich um ein Werk handelt, welches stark in die Jahre gekommen ist.

Wie schon erwähnt, ist es der durchaus ungewöhnliche Mix, welcher Highlander aus der breiten Masse hervorhebt. Untermalt von der zeitlosen Musik von Queen, kämpft sich der unsterbliche Highlander Connor MacLeod durch die Jahrzehnte, um „der Eine“ zu werden. Highlander ist der zweite Spielfilm des australischen Regisseurs Russel Mulcahy. Vorher war er Videoclipregisseur. Und seine Herkunft kann er nicht verbergen. Häufig wirken die Szenen wie Ausschnitte aus einem Musikvideo. Dies ist aber alles andere als störend, zumindest zur damaligen Zeit. Eben genau diese Effekte hoben Highlander aus der breiten Masse der Fantasyfilme hervor. Es war neu und es war anders. Heute wirkt die teils eigenwillige Kameraführung und die Schnitttechnik allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Highlander ist eben einfach typisch 80ger Jahre.

Soll dies allerdings nicht negativ bewertet werden. Der Style ist eben ein typischer Querschnitt der 80ger Jahre. Beginnend bei der Musik zum Film. Niemand anderes als die Band Queen nahm sich zusammen mit Michael Kamen der Musik an. Herausgekommen sind zeitlose Klassiker der Rockmusik, welche im Film selbst zwar nicht immer zu 100% passen wollen, aber heute immer noch ein Gefühl von Nostalgie entfachen. Neben der Schnitttechnik, Kameraführung und der Musik ist das ganze Setting voll und ganz auf die 80ger zugeschnitten. Auch hier sollte man ein Auge zudrücken. Was damals begeistern konnte, wirkt heute befremdlich, was aber nicht gleichbedeutend mit schlecht ist. Nur verstehen wir eben nicht mehr alles im Kontext.

Mit Christopher Lambert entschied sich Mulcahy für einen noch relativ unbekannten Schauspieler. Auch sind die Fähigkeiten Lamberts selbst  heute noch arg begrenzt. Doch irgendwie passt er in die Rolle des Highlanders. Vielleicht legte er mit Highlander sogar die beste Performance seiner Karriere hin. Neben ihm brilliert Sean Connery, welcher leider viel zu wenig Screentime bekommen hat. Clancy Brown übernimmt den Part des Antagonisten und spielt diesen äußerst überzogen. Sein Charakter ist ein Psychopath, keine Frage, doch grenzt es hier etwas an Overacting, was Brown uns präsentiert. Doch ist dies auf der anderen Seite eben wieder eins der 80ger Dinge, über die man nur zu gerne hinweg sieht.

Storytechnisch selbst wäre hier einiges mehr drin gewesen. Hintergründe, Beweggründe und eine Auseinandersetzung mit dem Thema wären durchaus wünschenswert gewesen. Doch legt Mulcahy den Fokus eher auf die Action und auf furiose Schwertkämpfe. Und diese sind sehr gelungen. Der Zuschauer selbst hat wenig Zeit um zu verschnaufen. Was für Actionfreunde durchaus ein positiver Aspekt ist, hat auf der anderen Seite zur Folge, dass die Story in den Hintergrund gerät. Etwas mehr Tiefe und einige Hintergrundinformationen mehr wären schön gewesen. Auch entwickelt sich keine sonderliche Charaktertiefe.

Dies sind aber bisher alles Punkte, über die man bei einem Actionfilm hinweg sehen kann. Jedoch gibt es auch einen offensichtlichen Fehler, welcher sich allerdings durch den gesamten Film zieht; Klischees über Klischees. Sämtliche Klischees, welche es so gibt, werden hier verwurstet und thematisiert. Häufig kann man darüber hinweg sehen, doch manchmal wirkt es deplatziert. Beispielsweise kann die eingearbeitete Liebesbeziehung zwischen Connor und der Pathologin überhaupt nicht überzeugen. Sie ist nicht nur an den Haaren herbei gezogen sondern auch absolut überhastet. Irgendwie will dies so absolut gar nicht in die Geschichte passen. Sie ist nur im Film, weil man als Zuschauer sowas eben erwartete.

Betrachtet man Highlander als Action- oder Fantasyfilm, kann man allerdings getrost über die Unzulänglichkeiten hinweg sehen, da sonst alles handwerklich solide gemacht wurde. Der Kultstatus ist nicht zu Unrecht erhoben worden. Für die damalige Zeit war Highlander wegweisend und anders als die breite Masse. Anders ist hier durchaus als positiv zu sehen. Doch wenn man ehrlich zu sich ist und heutzutage die Erstsichtung von Highlander vornimmt, wird man den damaligen Hype nicht zwangsläufig verstehen. Er wird für viele „Zu 80ger“ sein. Dies soll nicht heißen, dass Highlander in die Jahre gekommen ist. Um es besser zu definieren, könnte man sagen, dass Highlander aufgrund seiner eigenwilligen Machart für manche befremdlich sein könnte. Doch ändert dies nichts an dem Kultstatus, welchen er zu Recht besitzt.

Fazit

Es wäre nicht richtig zu behaupten, dass Russel Mulcahys "Highlander" schlecht gealtert ist. Der Film ist 80er Jahre durch und durch. Die Machart und der Style definieren sich durch dieses Jahrzehnt. Die Action funktioniert immer noch und die eigenwillige Machart ist selbst heute noch durchaus einzigartig. Einzig die Oberflächigkeit, was Story und Charaktere angeht, trübt den Filmspaß, ebenso wie die ganzen Klischees. Jedoch überzeugt der Action- und Fantasyaspekt selbst heute noch. "Highlander" wird dennoch nicht jedem gefallen, weil er weit davon entfernt ist, ein Film wie alle anderen zu sein. Dies könnte für einige befremdlich wirken. Für andere wiederum ist er Kult durch und durch.

Autor: Kuehne Kuehne
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