Inhalt
Der Ex-Polizist und Privatdetektiv Steve Ford führt ein chilliges Leben in Venice Beach. Er skatet, er surft und ist für die Kinder am Strand ein cooles Vorbild. Doch als sein vierbeiniger Liebling Buddy von einer berüchtigten Gang geraubt wird, besinnt sich Steve auf seine Fähigkeiten als hartgesottener Ermittler und stürzt sich ins Gangster- und Drogen-Milieu. Unterstützt wird er dabei von seinem besten Kumpel Dave, der heilfroh über diese ungewöhnliche Ablenkung von seiner Lebenskrise ist. Schon kurz darauf befinden sich die beiden durch irrwitzige Zufälle in einer wilden Verfolgungsjagd, bei der kein Auge trocken bleibt.
Kritik
Fire with Fire - Rache folgt eigenen Regeln, The Prince - Only God Forgives, Set Up, Vice und Marauders - Die Reichen werden bezahlen. In den letzten Jahren konnten wir Bruce Willis vermehrt in Direct-to-Video-Filmen sehen, in denen er meist nur Nebenrollen inne hatte, aber selbst in kurzer Zeit klar unter Beweis stellte, dass er eigentlich nur des Geldes wegen vor der Kamera steht. Das führte dazu, dass Willis' Ruf mittlerweile so harte Schrammen davon getragen hat, dass viele ihn mittlerweile in einer Liga mit anderen Heimkino-Verteranen wie Steven Seagal oder Wesley Snipes sehen. Ganz unberechtigt ist das nicht und Once Upon a Time in Venice, das Regiedebüt von Mark Cullen, der als Autor mit Willis bereits im unsäglichen Cop Out - Geladen und entsichert zusammengearbeitet hat, wird gewiss auch nicht dafür sorgen, dass sich daran wirklich etwas ändert. Allerdings präsentiert sich der Hollywood-Recke hier wieder in guter Form. Er hat sichtbar Freude daran sich für Cullen zum Affen zu machen.
Die Geschichte von Once Upon a Time in Venice ist im Grunde simple: Der einzige Privatdetektiv von Venice Beach (Willis) muss für einen Freund ein geklautes Auto zurückholen, verärgert damit einen Drogendealer, der daraufhin den Jack-Russell-Terrier, Buddy, des Schnüfflers entführt. Das Ganze wird allerdings noch begleitet von aller Hand Subplots, die irgendwie in die Mainstory hinein geflochten wurden und das auf meist nicht sehr elegant Art und Weise. Diese zusätzlichen Handlungshappen sind letztlich nur dafür gut die eh schon leicht durchgedrehte Geschichte noch etwas wirrer und bekloppter zu machen. Neben dem entführten Hund gibt es also noch obszöne Graffiti, zwei wütende Samoaner, eine Scheidung, ein Kredithai der sein Geld nach 24 Stunden wieder haben will und einiges mehr.
In diesem Wust platziert Regisseur Cullen dann immer wieder teils sonderbare, teils irrwitzige Szenen. So fährt Willis mit Pistole aber vollkommen nackt Skateboard (wahrscheinlich ein Body Double), wird von einem Crossdresser erst ausgeknockt, dann als Frau geschminkt und beinah im Intimbereich rasiert und gemeinsam mit John Goodman wird eine Plausch im Meer gehalten, sitzend auf Surfbrettern, während auf eine gute Welle gewartet wird. Absoluter Irrsinn, der durchaus Spaß macht, solange keine Kohärenz erwartet wird. Denn Once Upon a Time in Venice ist totales Flickwerk. Der Film hat keinen wirklichen Anfang und kein wirkliches Ende. Es erinnert an Wild Card mit Jason Statham. Der Film ist zwar bei weitem nicht so durchgedreht, begnügt sich aber auch damit einfach einen Abriss im Leben seines Protagonisten zu zeigen.
Fazit
„Once Upon a Time in Venice“ besticht vor allem durch seinen Hauptdarsteller. In den letzten Jahren zeigte Bruce Willis selten so viel Spielfreude und Hingabe wie hier. Der Film an sich erweist sich derweil als sehr impertinenter und irrwitziger Spaß, der sich vor allem auf starke Einzelszenen konzentriert, nicht auf Kohärenz oder eine sauber erzählte Geschichte.
Autor: Sebastian Groß