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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Zwei Polizisten ergaunern sich mit vorgetäuschten Deals Geld von Drogengangstern und säubern dann die Straße auf ihre Weise. In Folge selbst auf die Fälle angesetzt, segnen sie ihre Berichte einfach als "gang related" ab. Dummerweise erschießen sie dabei eines Nachts aber einen Undercover-Agenten, so daß schnellstens ein passender Sündenbock aufgetrieben werden muß ...

Kritik

Losgelöst durch den 1988 erschienenen Colors – Farben der Gewalt eroberte Anfang der 90er der Gangsta Rap (kurzzeitig) das Kino. Filme wie Boyz N the Hood – Jungs im Viertel, New Jack City oder Menace II Society errangen schon direkt nach Release Kultstatus und ebneten eben auch den musikalischen Stimmen dieser Generation den Weg auf die große Leinwand, wo sich einige sogar über die eigentliche Karriere hinaus mehr oder weniger etabliert haben. Auf dem besten Wege dahin war auch Tupac Shakur, bis er am 13. September 1996 im Alter von gerade einmal 25 Jahren an den Folgen eines bis heute ungeklärten Attentats verstarb. Gangland – Cops unter Beschuss wurde erst nach seinem Tod fertiggestellt und war die letzte seiner 7 Spielfilmarbeiten. Darstellerisch war Shakur bis dato sicher noch weit entfernt von Weltklasseniveau, in Anbetracht der Leistungen anderer Rap-Kollegen aber jemand mit Leinwandcharisma und ausbaufähigem Potential, auch abseits des üblichen Bad-Boy-Rollenmuster.

In seiner letzten Rolle ist Shakur als Detectiv Rodriguez zu sehen. Dieser arbeitet gemeinsam mit seinem Kollegen Divinci (James Belushi, Red Heat) für die Mordkommission mit Schwerpunkt Bandenkriminalität, was sich die beiden gierigen Wölfe im Schafspelz zunutze machen. Sie zocken Drogendealer ab und beseitigen ihre Opfer im Anschluss. Da sie selbst in den Mordfällen ermitteln, werden diese als ungeklärte Gang-Attentate zu den Akten gelegt (in Anbetracht der realen Vorfälle schon ziemlich bitter). Bei ihrem jüngsten Coup greifen sie jedoch tief ins Fettnäpfchen: Der vermeidliche Dealer entpuppt sich im Nachhinein als Undercover-Agent der Drogenfahndung. Zwar fliegen Divinci & Rodriguez nicht umgehend auf, diesmal müssen sie jedoch dringend einen Täter präsentieren, bevor andere auf den Fall angesetzt werden. Nach einer ungeahnt beschwerlichen Suche im Milieu der üblichen Verdächtigen scheinen sie in einem versoffenen Obdachlosen (Dennis Quaid, Dragonheart) das perfekte Opferlamm gefunden zu haben. Den „Täter“ unter Druck selbst von seiner Schuld überzeugt, ein paar Beweise fingiert und selbst eine angebliche Zeugin können sie vorweisen, alles läuft bestens. Bis einige verblüffende Ereignisse das schmutzige Kartenhaus extrem ins Wackeln bringen.

Gangland – Cops unter Beschuss floppte seiner Zeit massiv an den US-Kinokassen, wodurch er im Rest der Welt mit Verzögerung erst für den Videotheken-Markt ausgewertet wurde. Selbst dort konnte er nicht mal vom tragischen Dahinscheiden seines Co-Stars profitieren. Dabei ist diese eine der wenigen Regiearbeiten des eher als Drehbuchautors aktiven Jim Kouf (Rush Hour, Das Vermächtnis der Tempelritter) über weite Strecken ein ziemlich gelungener, zynischer Thriller, der mehr Züge eines Neo-Noir-Krimis als eines typischen „Gangsta“-Streifen besitzt. Die Protagonisten sind Cops und Verbrecher in Personalunion, eine klassisch Heldenfigur existiert überhaupt nicht. Konsequent aus der Schurkenperspektive erzählt fiebert man beinah mit den skrupellosen Schweinehunden mit, wenn sie sich ein ums andere Mal mit Murphys Gesetz konfrontiert sehen. Man könnte auch sagen: Karma is a bitch – aber manchmal nicht zu Unrecht. Das macht einen großen Teil des Unterhaltungswertes aus und sorgt für einige sarkastische Momente, wobei Gevatter Zufall da nur zu gerne großzügig Pate steht. Für seine Preisklasse überdurchschnittlich gut besetzt und durchaus engagiert inszeniert wie erzählt verpasst man letztendlich eigentlich nur, dass moralische Dilemma der Geschichte ernsthaft beim Schopf zu packen. Am Ende möchte Gangland – Cops unter Beschuss doch lieber cool und abgebrüht sein anstatt dem Plot noch den möglichen Schwung Charaktertiefe zu verleihen. Wenigstens bleibt man dem nihilistischen Grundton dabei durchwegs treu.

Fazit

Ordentlicher, garstiger Neo-Noir-Gangsta-Rap-Krimi der späten 90er, in dessen interessanten Ideen sogar ein noch besserer Film schlummert. Allein handwerklich aber ohne Frage weit überdurchschnittlich und insgesamt sehr unterhaltsam ausgefallen. Als letzter Film von Tupac Shakur ohnehin in gewisser Weise von Bedeutung, auch wenn er davon nie wirklich profitieren konnte.

Kritik: Jacko Kunze

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