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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Aus einer Meeresbucht, in die tonnenweise Öl und Abfälle geleitet werden, kriecht eine riesige Qualle, Hydrox, die sich vorzugsweise von toxischem Müll ernährt. Qualmende Fabrikschornsteine und smogverhangene Highways sind ihre Lieblingsorte. Das aufgenommene Gift wird in Form von todbringenden Dämpfen und rötlichen Laserstrahlen wieder ausgeschieden, die Menschen in sekundenschnelle skelettieren lassen. Godzilla stellt sich dem Kampf und verliert zunächst. Ein Wissenschaftler kommt durch seinen kleinen Sohn auf die Lösung: Hydrox kann Elektrizität nicht ausstehen...

Kritik

Als „Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster“, im Original „Gojira tai Hedora“, erschien lief es nicht sonderlich gut für die Godzilla-Reihe. Jun Fukuda hatte 1966 und  1967 bereits zwei Filme gedreht, die vom Publikum und den Kritikern eher negativ aufgenommen wurden. Einzig die kurzzeitige Rückkehr Ishirō Hondas sorgte 1968 mit „Frankenstein und die Monster aus dem All“ (jp. „Kaijū Sōshingeki“) wieder für einen Lichtblick. Als auch dieser 1969 mit seinem für Kinder konzipierten „Godzilla: Attack All Monsters“ einen weiteren Fehlschlag landete, sahen die Verantwortlichen der Toho Studios Handlungsbedarf. Zwei Jahre gab es keinen weiteren Godzilla-Film, bis 1971 Yoshimitsu Banno sein Regiedebut mit „Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster“ feiern konnte.

Hintergrund des Films ist die Verschmutzung der Meere. In einer Bucht in der Nähe von Tokio hat sich besonders viel Dreck angesammelt und es entsteht das Monster Hedora, von japanisch hedoro „Schlamm, Schlick; Industrieabfall“. Von nun an zieht es durch Japan und ernährt sich von jeglichem Abfall und Industrieabgasen, die es finden kann – und davon gibt es genug. Deshalb nimmt Hedora schon bald gewaltige Ausmaße an und stellt eine akute Gefahr für die japanische Bevölkerung dar, da es nun auch noch giftige Dämpfe abgibt wo immer es sich aufhält. Der Wissenschaftler Dr. Yano (Akira Yamauchi) findet heraus, dass Hedora verletzlich gegenüber Strom ist. Zusammen mit dem Militär entwickelt er eine Strategie, um das Monster zu besiegen. Aber das funktioniert nicht ohne die Hilfe Godzillas.

Der Film ist sehr experimentell. Da fällt gleich zu Beginn der gewöhnungsbedürftige Soundtrack auf, der noch in vielen Szenen zum Einsatz kommen wird (und oftmals die Atmosphäre vollkommen zerstört). Außerdem ist „Gojira tai Hedora“ der einzige Godzilla-Film mit einer gesungenen Eröffnungssequenz, die in ihrer Machart fast an ein James Bond-Opening erinnert. Einige Szenen spielen sich in einem surrealistisch anmutenden Club ab, der ganz klar auf die Hippie-Bewegung zielt und eine neuartige Stimmung durch Licht und Musik in die Reihe bringt. Ebenso einzigartig ist die legendäre Szene, in der Godzilla seinen atomaren Atem benutzt, um sich wie eine Rakete in die Luft zu befördern und zu fliegen. Diese Fähigkeit kam niemals wieder zum Einsatz, weshalb sie untrennbar mit diesem Film verbunden ist. Eine weitere Neuheit ist die sehr düstere Atmosphäre, einerseits ausgelöst durch viele dunkle Einstellungen bei Nacht, andererseits durch die relativ schonungslose Gewalt. Hedora stellt eine unsichtbare Gefahr durch ausströmendes Giftgas dar, er fliegt über eine Stadt und die Menschen unter ihm werden vergiftet. Außerdem ist er neben King Ghidorah der bis dahin stärkste Gegner, dem Godzilla gegenüberstand.

All diese Neuerungen schaden dem Filmerlebnis. Die Fans wurden damals negativ überrascht, da der Film sich enorm von den Vorgängern unterscheidet. Zwar sind gerade die hervorragenden Special Effects von Teruyoshi Nakano ein Lichtblick, der über weite Teile des Films unterhält. Aber die gesamte Inszenierung zerstört leider die Atmosphäre, die man von einem Kaiju-Film erwartet. Die Thematik ist dagegen sehr gut gewählt. Abermals dem Zeitgeist der Hippie-Bewegung entsprechend beinhaltet der Film eine eindeutige Ökobotschaft, die die Menschen zum Umdenken bewegen sollte. In diesem Punkt steht er den besten Filmen der Reihe in nichts nach.Yoshimitsu Banno konnte sein Talent bis dato nicht in einem zweiten Werk unter Beweis stellen. Der damalige Chef der Toho-Studios Tomoyuki Tanaka befand sich während der Dreharbeit im Krankenhaus. Als er den fertigen Film sah, war er schockiert und hat Banno, trotz dessen Bemühungen um eine Fortsetzung, nie wieder auf dem Regiestuhl Platz nehmen lassen.

Fazit

Es war ein Experiment. Und ein Experiment läuft nie so, wie man es erwartet. Die gewagte Inszenierung ruiniert das Filmerlebnis zuweilen, besonders durch den Soundtrack. Dennoch bleibt ein interessanter Godzilla-Film, der trotz einiger Mängel Pflichtprogramm für jeden Fan ist.

Kritik: Tobias Kiwitt

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