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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Jules gehört mit seinen Auftritten als Aphrodite Banks zu den gefeierten Drag-Performern Londons. Nach einer Show will er nur kurz Zigaretten holen und wird von einem Typen, der mit seiner Boys-Gang unterwegs ist, brutal zusammengeschlagen. Körperlich kann er sich zwar wieder erholen, zieht sich aber traumatisiert aus der Öffentlichkeit zurück. Monate später erkennt Jules in einer Schwulensauna per Zufall seinen Angreifer wieder. Ohne Make-up und nur mit einem Handtuch bekleidet kann er ihm unerkannt nahekommen und die Identität des Schlägers herausfinden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Angst, nicht Liebe verbindet das ungleiche Paar in Ng Choon Pings und Sam H. Freemans (I Came By) rauem Kino-Debüt: einem Film, so brutal und hart wie ein Faustschlag, ungeschliffen und kalt wie die schäbigen Vorstadt-Viertel Londons, in denen sie die Handlung entwickelt. Ästhetik, das Milieu und die ruppige Kameraführung passen perfekt für einen Crime-Thriller. Aber die von den Regisseuren selbstverfasste Story erzählt von Liebe; oder wenigstens einer tiefen Sehnsucht nach Nähe und Vertrautheit, die dazu werden könnte.

Der Weg dorthin ist weit für die Hauptfiguren, die gegensätzlicher kaum sein könnten, und schmerzlich. Vor allem für Jules (Nathan Stewart-Jarrett, Candyman), der nach einem seiner schillernden Drag-Auftritte auf dem Heimweg vom Club von einer Gruppe junger Männer angepöbelt und zusammengeschlagen wird. Noch bevor psychischen Narben des traumatisierten Protagonisten verheilt sind, wird er in einer anonymen queeren Location unerkannt vom Hauptangreifer angebaggert. Doch die geplante Rache gegenüber dem panisch homophoben Preston (George MacKay, Wolf) durchkreuzen andere Gefühle.

Beide Männer ringen auf ihre Weise mit einer Zuneigung, die sie nicht annehmen wollen. Beide sind versiert in übertriebener Gender Performance, sei es satirische Weiblichkeit oder Macho-Männlichkeit. Beide fürchten nichts mehr als von einem aggressiv queerphoben Umfeld entdeckt und attackiert zu werden. Der entscheidende Unterschied, der die explosive Konstellation ebenso fesselnd wie ambivalent macht, ist Prestons Akzeptanz und Partizipation in chauvinistischer Gewalt. Die Frage, wie viel Verständnis und Vergebung skrupellose Täter verdienen, erhält eine hochproblematische Antwort.

Fazit

Überzeugend gespielt, besonders von Hauptdarsteller Nathan Stewart-Jarrett, dynamisch inszeniert und mit Mut zu kontroverser Thematik konstruieren Ng Choon Ping und Sam H. Freeman eine raue Romanze, die Protagonisten und Publikum mit unangenehmen Fragen konfrontiert. Doch die Botschaft von Empathie und Nachsicht, mit der das ungewöhnliche Beziehungsdrama einer alarmierend erstarkenden Strömung heterosexistischen Hasses und transphober Gewalt entgegensetzt, ist in ihrer Analogie zu alt-right Rhetorik, die Opfer in der Verantwortung und Pflicht sieht und Täter unentwegt entschuldigt, schwer erträglich.

Kritik: Lida Bach

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