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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein schonungsloses Psychogramm des seit über 50 Jahren in Zentralindien wütenden Bürgerkriegs. An einem Schauplatz mitten im Dschungel macht der Film erfahrbar, was mit Tätern und Opfern passiert, deren Alltag von beständiger Todesnähe und Gewalt geprägt ist.

Kritik

Die Hintergrundgeschichte um Chhatrapal Ninawes Spielfilm-Debüt ist ein eigener filmrechtlicher Thriller und wahrscheinlich ein spannenderer als der Krimi um Korruption und Krieg, der es mit zweijähriger Verzögerung nun doch noch zur Berlinale schafft. Verantwortlich für den rabiaten Rückruf des in elliptische Episoden erzählten Crime-Dramas mittels einer einstweiligen Verfügung war damals die Produktionsfirma Jio Studios. Ohne Erklärung wurde der Film in letzter Minute gegen den Willen des Drehbuchautors und Regisseurs eingezogen.

Obwohl die Inszenierung Indiens strengen Zensurbestimmungen genügt, blockierte die Produktionsfirma den Vertrieb des Films, dessen Crew laut Ninawe zu 90 Prozent aus den diskriminierten Minderheiten der Dalit und Indigenen bestand. Paradoxerweise wirkt die finanzielle Selbstsabotage wie ein Fingerzeig auf die systemkritischen Untertöne der düsteren Story. Deren drei Kapitel „Land“ - „Wasser“ - „Dschungel“ verweisen namentlich auf die zentralen Naturelemente im Leben der Dorfbevölkerung, die unbeachtetes Opfer der gärenden Gewalt und Polizeiwillkür wird.

Den amoralischen Polizisten Nagpure (Jitendra Joshi, Tukaram), Guerillaanführer Raghunath (Milind Shinde) und den abtrünnigen Spitzel Falgun (Dhananjay Mandaokar) ein ihre moralische Verkommenheit, die sie mit ihren Machtpositionen oder Ideologie kompensieren. Alle drei sind selbstsüchtige Feiglinge, die den letzten Rest Gewissen im Alkohol ertränken oder freizukaufen versuchen. Die Prinzipien, die ihr Rang und Radikalismus repräsentiert, sind verdrängt durch egoistische Ziele, für die sie bereitwillig töten: unschuldige Bewohner einer zum Kriegsgebiet pervertierten Lebensgrundlage.

Fazit

In bleichem Licht und entsättigten Farben zeichnet Chhatrapal Ninawe ein Triptychon skrupelloser Verworfenheit, das trotz blutiger Akzente mehr Wert auf psychologische Präzision als Action legt. Die Vertreter uniformierter Autorität sind austauschbar in ihrer Gewaltbereitschaft und Gleichgültigkeit gegenüber menschlichem Leben, das der sich mit konzentrierter Ruhe enthaltende Plot als Kollateralschaden korrupter Konflikte enthüllt. Subtile Symbolik und sparsam, doch effektiv eingesetzte Twists verstärken die schwelende Spannung des mit naturalistischer Nüchternheit gespielten Krimi-Kleinods.

Kritik: Lida Bach

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