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The Front Page ist eine Komödie von Billy Wilder aus dem Jahre 1974 mit Jack Lemmon, Walter Matthau und Susan Sarandon in den Hauptrollen. Der Journalist Johnson leidet am Burn-Out-Syndrom und will sich endgültig aus seinem Beruf verabschieden - doch dies gefällt seinem Boss so ganz und gar nicht...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Basierend auf dem (im Original) gleichnamigen Bühnenstück The Front Page wagte sich Billy Wilder (Das Appartement) mit Extrablatt 1974 an die bereits dritte Filmadaption des Stoffs, der 1988 als Eine Frau steht ihren Mann noch eine weitere Auswertung erhielt. Im allgemeinen Feedback gilt dieser Film als eine der schwächeren Arbeiten von Wilder, was sich sicherlich nicht ganz bestreiten lässt. Wenn hinterher trotzdem noch ein sehr kurzweiliger, enorm unterhaltsamer und vor allem straff inszenierter Spaß bei raus kommt, spricht das im Umkehrschluss eigentlich nur für die insgesamt hohe Qualität seines Schaffens. Auch ein schwächelnder Wilder ist besser als das Meiste, was sich heute Komödie schimpft.

Ausgerechnet jetzt – kurz vor er anstehenden Hinrichtung eines Polizistenmörders – knallt Starreporter Hildy Johnson (Jack Lemmon, Das Mädchen Irma la Douce) seinem Herausgeber Walter Burns (Walter Matthau, Die Kaktusblüte) die Kündigung auf den Schreibtisch. Der Liebe wegen, denn es zieht ihn mit seiner angehenden Braut Peggy (Susan Sarandon, Thelma & Louise) nach Philadelphia, wo er in die weniger stressige, besser bezahlte und moralisch nicht so verwerfliche Werbebranche wechseln will. Zumindest nicht so verwerflich, wie Printmedien-Journalismus in Chicago 1929 betrieben wird. Hildy war/ist der Beste, unverzichtbar, das weiß natürlich auch sein Chef, der nun alle Hebel in Bewegung setzt, seinen Goldesel für wenigstens diese Nacht noch ausnutzen zu können. Der scheint dagegen gewappnet, doch als sich die Ereignisse überschlagen kann Hildy einfach nicht aus seiner Haut. Das Sensationsreporter-Herz pumpt Blut in die Venen, auch weil alle um ihn herum wie Hühner mit abgeschlagenen Köpfen planlos herumeiern. Was tun, denn die Braut wartet bereits?

Die Theaterherkunft von Extrablatt ist unverkennbar und will von Billy Wilder auch nicht großartig verschleiert werden. Mit klitzekleinen Ausnahmen arbeitet der Film hauptsächlich mit typischen Bühnenbildern, Auf- und Abgängen, konzentriert auf engstem Raum, extrem abhängig von Dynamik, Interaktion, Dialog, Tempo und Timing. Speziell ein mitunter so hektischer Film benötigt dann eine präzise Hand und da kommt das ganz große Können des Regisseurs zum Vorschein. Das kontrollierte Chaos beherrscht Wilder exzellent und kann natürlich auf die damals schon erprobte Chemie des Duos Lemmon/Matthau vertrauen. Ohne diese stützenden Eckpfeiler würde das Konstrukt oft Gefahr laufen zu kippen. Gelegentlich etwas zu überdreht an der Klamauk-Grenze wissen die drei Herrschaften das Ruder immer dann entscheidend rumzureißen, wenn der Zuschauer schon leichte Bedenken bekommt. Auch da Wilder es versteht, eine dezente, aber nicht zu übersehende Form von Zynismus und – im wahrsten Sinne des Wortes – Galgenhumor einzustreuen, die aber niemals zu garstig rüberkommt.

Gerade Chicago als beinah rechtsfreie Stadt, gefangen im Klammergriff der organisierten Kriminalität und gleichzeitig dominiert von einem außer Kontrolle geratenen Justizapparat, eignet sich ideal für die Geschichte, die nicht auf böse Seitenhiebe gegen Machtmissbrauch, geiernden, faktenverdrehende Berichterstattung und politisch motivierte Hexenjagden geizt. Köstlich (wenn aber auch ein wenig überreizt) ist der Auftritt eines Möchtegern-Freud-Psychologen, der den ganzen Schlamassel mit seiner abgeschrieben-angewandten Psychoanalyse erst richtig auf den Weg bringt („Er hat nicht mal onaniert!“). Sogar der Abspann hält noch einige schöne Pointe parat, die andere Filme nicht so „unbemerkt“ gelassen hätten. Ein Billy Wilder-Film kann sich diesen Luxus rausnehmen, obwohl er nicht perfekt ist. Selbstbewusst, aber auch gerechtfertigt. Trotz geringer Aussetzer und der hohen Messlatte ist Extrablatt eine rasante, nicht aus dem Ruder laufende Sause, mit einigen sehr schönen Ideen. Profis bei der Arbeit zusehen macht in der Regel Spaß, so auch hier.

Fazit

Schnelles (beinah)Kammerspiel mit großartigen Darstellern und vielen biestigen Schwingern nach links und rechts, das trotz seiner zeitlichen Festlegung gar nicht mal sooo weit weg ist vom aktuellen Geschehen. Hätte es damals schon Internet gegeben, die Lage wäre derartig eskaliert, unverfilmbar!

Kritik: Jacko Kunze

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