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Inhalt

Seine Frau und sein Sohn werden auf irgendeiner dieser zahllosen einsamen Inseln verdursten, wenn Dr. Kevin Riley nicht 1 Million Dollar auftreibt. Aber die hat er nicht! Er ist doch bloß Arzt in einem Bezirkskrankenhaus und wollte einmal Ferien in der Karibik machen. Aber den Fischern, die die gestrandete Familie mit dem kaputten Motorboot gefunden haben, erscheint er als reicher Mann. Da muss sich was verdienen lassen! Mit aller Härte machen sie Riley den Ernst der Lage klar. Die Polizei ist wenig hilfreich, denn hier ist die Karibik, man ist schlecht ausgestattet und außerdem: Gibt es eigentlich Beweise für diese wilde Geschichte? Riley ist völlig auf sich allein gestellt …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Erpressung - Wie viel ist deine Familie wert? ist die Art von Film, bei der das Publikum schon nach den ersten Minuten weiß, wohin die Reise geht. Der Direct-to-Video-Streifen von Phil Volken (Garbage), der nicht nur im Registuhl platz nahm, sondern auch als Autor fungierte, erzählt die Geschichte eines unschuldigen Familienvaters, der aus einer idyllischen Szenerie in einen Albtraum gezogen wird. Diese Prämisse ist für Filmfans altbekannt, weshalb der Film auf andere Weise seinen Weg zur Überzeugung des Zuschauers finden muss. Leider gelingt dies Erpressung - Wie viel ist deine Familie wert? selten. Zwar schafft es der Film hin und wieder mittels ausweglosen Situationen eine packende Spannung aufzubauen, die oftmals aber mit fragwürdigen Entscheidungen unelegant aufgelöst wird und ein angemessenes Pacing verhindert. Es wird sich zu wenig Zeit genommen, um die Idylle vorzustellen und bei manch anderer Sequenz hat man sich ein wenig zu viel Zeit gelassen. Hinzu kommt, dass der Titel auch schon einen wesentlichen Teil des Plots verrät, denn während sich der Zuschauer anfangs fragt, ob und wie die gestrandete Familie von der Insel gelangt, reicht ein Blick auf das Cover und schon kann er sich den folgenden Verlauf zusammenreimen. Die 109 Minuten Laufzeit vergehen wie eine Achterbahnfahrt, die sowohl Hochspannungseinlagen bietet, andererseits aber auch das Überwinden einiger belangloser Durststrecken fordert. 

Dieser Aspekt ist wirklich Schade, denn Eion Bailey (Band of Brothers) liefert mit seiner Rolle als verzweifelter Familienvater eine äußerst starke Darstellung ab, der nahezu im Alleingang die Handlung auf seinen Schultern trägt. Von sympatischer Feriendaddy bis zum Missetäter. Das Spektrum an Gemütszuständen ist hier ein breites. Mit Barkhad Abdi (Captain Phillips) haben wir zudem einen Oscar-nominierten Namen in der Castliste. In seiner Rolle als gieriger Fischer, der zum Kriminellen wird, fühlt sich der eine oder andere Zuschauer möglicherweise an seine Rolle in Captain Phillips erinnert, was überwiegend zutrifft, aber von der schauspielerischen Leistung weit daneben liegt.  Und was wäre ein Direct-to-Video-Film ohne einen in die Jahre gekommenen Ex-Hollywood-Star wie Danny Glover (Leathal Weapon)? Er portaitiert einen alten Cop, der sich aus dem Hintergrund immer wieder in die Story einmischt, ohne jedoch eine allzu große Rolle im Handlungsverlauf zu spielen. Diese Performance ist leider genauso schnell vergessen, wie sie vermutlich geschrieben wurde. 

Leider fehlt es Erpressung - Wie viel ist deine Familie wert? auch an einem Soundtrack mit Wiedererkennungswert. Vor allem die rasanten Hetzjageden könnten die Action auf ein weit beeindruckenderes Niveau hiefen, doch stattdessen bedient man sich hier einem typischen 0815-Track, der ebenso aus einer Folge CSI: Den Tätern auf der Spur stammen könnte. Die Bilder hingegen sind schön gefilmt. Nicht nur, dass das tropische Paradies ist ein Augenschmaus ist, sondern spiegeln die Bilder auch die raue und schmutzige Atmosphäre der in Armut lebenden Arbeiter dar, die sich selbst und ihren Familien durch kriminelle Machenschaften aushelfen wollen. Teil hat man zwar einige verwackelte Einstellungen in Szenen, in denen man auch gut auf den Dynamikzuschuss hätte verzichten können, aber im Großen und Ganzen ist der Streifen solide gefilmt. 

Fazit

Erpressung - Wie viel ist dir deine Familie wert? entpuppt sich als genau die Art von Film, die der Zuschauer beim Anblick des Covers vermutet: Eine Tragödie im Paradies, bei der ein Mann alles daran setzten muss, seine geliebte Familie zu retten. Für Fans des Kidnapping -Nischengenres  ein netter Zeitvertreib,doch  die massentaugliche Abendunterhaltung bietet Phil Volkens zweite Regiearbeit bei Weitem nicht.

Kritik: Oliver Koch

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