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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Niño lebt in einer kleinen spanischen Stadt an der Grenze zu Gibraltar. Dort repariert er Motorboote und träumt gemeinsam mit seinem Freund Compi vom großen Geld. Kurz später scheint die Chance gekommen: Die beiden werden als Kuriere engagiert und transportieren mit einem Speedboot Drogen von Afrika nach Spanien. Der Verdienst ist enorm und zunächst läuft alles prächtig. Doch schon bald wird die Polizei auf die jungen Draufgänger aufmerksam. Jesús und seine Kollegin Eva wollen den Schmugglern schon seit einiger Zeit das Handwerk legen. Und gerade jetzt werden Niño und Compi übermütig. Gemeinsam mit Halil wollen sie ihr eigenes Geschäft aufziehen und groß absahnen. Aber damit sind ihnen nicht nur die Behörden auf den Fersen, sondern auch noch die Drogenmafia …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Einen prominenten Namen in der Liste der Darsteller zu haben, kann sich für kleinere Produktionen durchaus bezahlt machen. Im Falle von El Niño findet sich Ian McShane (John Wick, Game of Thrones) mit auf dem Cover, auch wenn sein tatsächlicher Auftritt im Film eher zurückhaltend ausfällt. Aber zumindest Kenner und Neugierige lassen sich ja vielleicht von seinem Namen anziehen.

Daniel Monzón, der sowohl Regie führte als auch das Drehbuch schrieb, bewies bereits mit seinem Gefängnisthriller „Cell 211“ ein feines Gespür für intensives, packendes Drama. Nun erforscht er in El Niño den Drogenhandel zwischen Gibraltar, Marokko und Spanien.

Gleich in den ersten Minuten des Films wird deutlich, dass es sich um eine eher ungewöhnliche Produktion handelt. Die Optik ist geerdet und weckt Erinnerungen an Fernsehserien, die sich um ähnliche Themen drehen. Ein griffiger Stil, der den Inhalt zu unterstreichen weiß und stellenweise gar an gut gemachte Polizeidokumentationen erinnert. Auch die Actionszenen, mit denen übrigens nicht gegeizt wird, sind stimmig und packend in Szene gesetzt. Sie verdrängen allerdings nicht die Handlung an sich. Erfreulicherweise erfahren auch die Figuren ein gutes Maß an Charakterisierung. Jede einzelne von ihnen hat eine klare Motivation und Pläne, die zügig offengelegt und dann verfolgt werden.  

Jesús Castro ist in seiner ersten Hauptrolle eine fast schon wundersame Angelegenheit. In stillen Momenten spürt der Zuschauer die fehlende Erfahrung teils recht deutlich. Doch wenn es rein um die körperliche Präsenz und eindringliche Actionszenen geht, dann ist Castro mehr als anwesend.

Unweigerlich werden im Film auch soziale Themen angesprochen. Der offene Sexismus der Polizisten ihrer einzigen weiblichen Kollegin gegenüber ist irritierend, bleibt leider zumeist auch unkommentiert. Gut gelungen ist hingegen die Auseinandersetzung mit der Motivation der Schlepper und Drogenkuriere. Was fehlt ihnen, was brauchen sie, was versprechen sie sich von der Arbeit? Hier wird solide Arbeit geleistet. Auch die britische Regierung in Gibraltar bleibt nicht unkommentiert. Ein packender Film aus Spanien, der sich sicher nicht vor Produktionen aus Hollywood verstecken muss.

Fazit

El Nino ist packend inszeniert, kommt völlig ohne Längen daher und zieht den Zuschauer fix in seinen Bann. Solide Darsteller bringen eine bisher eher selten beleuchtete Geschichte zum Vorschein und setzen sich vor eindrucksvoller Kulisse mit dem Drogenhandel und den Nöten der involvierten Menschen auseinander. Ein Film, der definitiv neugierig auf das weitere Schaffen von Regisseur Daniel Monzón macht.

Kritik: Sandra Scholz

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