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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

An einem Freitagnachmittag klopft es plötzlich unerwartet an der Tür des Lehrerzimmers eines städtischen Gymnasiums. Das wird sich doch wohl kein Schüler erdreisten? Nein, davor steht ein ehrgeiziger Vater (THORSTEN MERTEN), der für die Abiturzulassung seines Sohnes kämpft – und bereit ist, dafür sogar bis zum Äußersten zu gehen. Das müssen die sechs Lehrer, die sich so kurz vor dem Start ins Wochenende noch in der Schule aufhalten, nun auf die harte Tour erfahren: Der allseits beliebte Sportlehrer und Zyniker Peter Mertens (FLORIAN DAVID FITZ), die altkluge, von allen Schülern gehasste Hexe Heidi Lohmann (ANKE ENGELKE), der konservative Pauker Klaus Engelhardt (JUSTUS VON DOHNANYI), der joviale Schüleranwalt Holger Arndt (THOMAS LOIBL), der einsame Nerd Bernd Vogel (TORBEN KESSLER) und die junge Referendarin Sarah Schuster (NILAM FAROOQ). Sie alle fühlen sich dem verzweifelten Vater zunächst überlegen, müssen aber schnell herausfinden, dass die Situation mehr und mehr außer Kontrolle gerät. Nach einigen unerwarteten Wendungen und peinlichen Enthüllungen tun sich bei jedem der Beteiligten wahre Abgründe auf…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das letzte Mal (und das ist sehr lange her), als man Sönke Wortmann noch halbwegs wertschätzen konnte, war bei seinem großen Durchbruch Der bewegte Mann aus dem Jahr 1994. Damals schien auch noch sein Hauptdarsteller Til Schweiger (Lieber Kurt) wie ein aufstrebendes Talent. Tja, wie sich die Zeiten ändern können bzw. die Hoffnung von der schonungslosen Realität quasi überrollt wird. Bereits mit seinem unglaublich peinlichen Heimatfilm-Revival Das Wunder von Bern outete sich Wortmann als der Spießbürger vorm Herrn und seitdem konnte er das auch nicht widerlegen. Obwohl er in den letzten Jahren scheinbar krampfhaft versucht, genau das zu erreichen. In dem er quasi anstrebt, das für was er und sein piefig-kleinbürgerliches Kino stehen, „selbst-ironisch“ zu entlarven. Und gar nicht merkt, wie er sich und sein Gefolge hier selbst auf dem Silbertablett entlarvt.

Wer schon Frau Müller muss weg (2015) schlimm fand, der sollte bei Eingeschlossene Gesellschaft vorsorglich aus dem Fenster springen. Prämisse ist sehr ähnlich, aber war sie bei Der Vorname bzw. Der Nachname (das ist jemand sehr kreativ unterwegs) ja auch. Der Gott des Gemetzels in der schlimmst-möglichen Deutsch-Fremdschäm-Variation. Diesmal trifft es ein halbes Dutzend unglaublich klischeehafter Lehrkörper-Karikaturen, die an einem Freitagnachmittag von einem besorgten Vater mit Waffengewalt zur spontanen Zeugniskonferenz genötigt werden, um einen entscheidenden Punkt zur Abi-Zulassung zu erzwingen. Das klingt zwar speziell im Wortmann-Universum schmerzhaft gewohnt, könnte aber gleichzeitig tatsächlich ganz interessante Aspekte anreißen. Über ein veraltetes und rückständiges Bildungssystem, den Umgang mit alternativen Pädagogik-Ansätzen und weiß der Kuckuck noch. Was macht Sönke Wortmann daraus? Ein bigottes Kasperletheater, dass sich mutmaßlich selbst zum Abschuss freigibt, in Wirklichkeit aber so tut, als wären nur „die da“ so erzkonservative oder alternativ perverse Tunichtgute. Da wird jemand, der (privat!) Pornos konsumiert gleichgestellt mit jemanden, der Geld unterschlägt oder Schüler*innen schlägt. Allein das ist doch schon bezeichnend für die Selbstwahrnehmung und das Wertesystem, was hier angeblich karikiert wird, tatsächlich jedoch die ganze Zeit wie der Elefant im Raum steht.

Eingeschlossene Gesellschaft ist scheinheilig und so unfassbar dumm zugleich, da er etwas parodieren will, wofür er selbst mit jeder Pore steht. Altbackenes, verkrampftes, erzkonservatives Kino für Vati und Mutti aus der gutbürgerlichen Ein-bis-Zwei-Mal-im-Jahr-ins-Kino-Schicht, die sich dann totlachen über eine Überspitzung ihrer selbst. Damit sie auf diese dämlich übertriebenen Figuren zeigen können und sich freuen, dass sie nur insgeheim einen Teil davon selbst darstellen. Lediglich die bemühten Darsteller, die einem bei diesen Rollen wirklich leidtun können, retten hier noch ein Minimum. Ausgenommen Anke Engelke (Vollidiot), die exakt so beschissen spielt, wie ihre Figur geschrieben ist. Method Acting, herzlichen Glückwunsch.

Fazit

Übel. Einer der schlechtesten Filme des scheidenden Jahres. Sönke Wortmann ist inzwischen zum Inbegriff des angeblich lässigen Spießbürger-Kinos geworden, der ähnlich wie Kollege Schweiger immer auf die gleiche Blaupause zurückgreift und auf ein Publikum eingeschossen ist, das diesen Stumpfsinn scheinbar dankend annimmt. Für Außenstehende so verblüffend wie qualvoll. Schade um den Cast, denn der bemüht sich redlich.

Kritik: Jacko Kunze

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