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Inhalt

Es hätte ein wunderbares Abendessen werden können, zu dem Stephan (Christoph Maria Herbst) und seine Frau Elisabeth (Caroline Peters) in ihr Bonner Haus eingeladen haben. Doch als Thomas (Florian David Fitz) verkündet, dass er und seine schwangere Freundin Anna (Janina Uhse) ihren Sohn Adolf nennen wollen, bleibt den Gastgebern und dem Familienfreund René (Justus von Dohnányi) bereits die Vorspeise im Hals stecken. Man faucht einander Wahrheiten ins Gesicht, die zugunsten eines harmonischen Zusammenseins besser ungesagt geblieben wären. Starke Egos geraten aneinander, Eitelkeiten werden ausgespielt und der Abend eskaliert: Die Diskussion über falsche und richtige Vornamen geht in ein Psychospiel über, bei dem die schlimmsten Jugendsünden und die größten Geheimnisse aller Gäste lustvoll serviert werden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sein Interesse an Theaterinszenierungen zeigte Sönke Wortmann nicht nur, indem er in Düsseldorf und Berlin das eine oder andere Stück auf die Bühne brachte, sondern seit einiger Zeit auch in seiner Orientierung als Filmregisseur. So brachte er 2015 das Theaterstück Frau Müller muss weg! auf die Kinoleinwand. Nachdem er dann zwischenzeitlich mit Sommerfest in Nostalgie über heimatliche Gefilde schwelgte, widmete Wortmann sich nun der Adaption eines weiteren Theaterstücks. Sein neuer Film Der Vorname bedient sich bei dem gleichnamigen französischen Theaterstück und Film von Mathieu Delaporte und Alexandre de La Patellière. Der sonst für große Gesten und Leidenschaft in Themen wie dem Fußball oder der Liebe bekannte Sönke Wortmann konzentrierte sich also nun erneut auf ein minimalistisches Kammerspiel, das seinen Figuren abverlangt, über kurz oder lang die Masken fallen zu lassen.

Ob es als besonderes Geschick oder gewinnorientiertes Kalkül zu bezeichnen ist, dass Sönke Wortmann sich zum wiederholten Male an eine Adaption einer erfolgreichen Theatervorlage macht, sei dahingestellt. Fest steht, dass er eine namhafte Darstellerriege für seine Projekte gewinnen kann und von der Schlagkraft der Drehbuchvorlagen profitiert. In Der Vorname bekommen wir Christoph Maria Herbst (Stromberg) als hochtrabenden Literaturprofessor mit linker Gesinnung zu sehen. Caroline Peters (Mord mit Aussicht) spielt seine Frau Elisabeth, die ihr Bemühen um Harmonie nicht vollends aufrechterhalten kann. Zu Besuch kommen Justus von Dohnányi (Männerherzen) als sensibler Musiker und langjähriger Freund der beiden sowie Florian David Fitz (Die Lügen der Sieger) als erfolgreicher Anzugträger und Janina Uhse (Unsere Zeit ist jetzt) als seine Freundin Anna, die zur Zeit schwanger ist und mit dieser Tatsache indirekt zum Dreh- und Angelpunkt des Films wird. Um die Rollenklischees auf die Spitze zu treiben, lässt Sönke Wortmann die von Iris Berben (Jugend ohne Gott) gespielte Mutter mit dem Joint in der Hand vor der atemberaubenden Kulisse ihres makellosen Gartens stehen.

Neben minimalen Veränderungen an den Rollen, die beispielsweise aus dem Posaune spielenden Pierre einen Klarinettisten namens René machen, wurde sorgsam das deutsche Publikum bedient. So findet die Flüchtlingskrise Erwähnung und auch ein deutliches Statement gegenüber der AfD darf nicht fehlen. Mit Blick auf die Vorlage wirken die Änderungen fast ein wenig erzwungen und ideenlos. Dem Film hätte Mut zu eigenen Inhalten und Dialogen gutgetan. Stattdessen ging man hier auf Nummer sicher und ruhte sich weitestgehend auf der kongenial geschriebenen Vorlage aus. Dank der engagiert aufspielenden Darsteller, die sichtlich Freude an dem Projekt hatten, kann das aus dem Original bekannte Drehbuch seine zu Lachtränen anregende Situationskomik und messerscharfen Dialoge angemessen entfalten.

Fazit

Mit seiner Adaption des französischen Theaterstücks und Films „Der Vorname“ ging Sönke Wortmann kein Risiko ein. Er bewegt sich nah am meisterhaft geschriebenen originalen Drehbuch und vertraut ganz auf das Können seiner erfahrenen Besetzung. Das ist charmant und witzig anzusehen, die Ehre gebührt aber nach wie vor in erster Linie den Autoren der Drehbuchvorlage.

Kritik: Jonas Göken

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