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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Das eintönige Leben des Ehepaars Fred und Emily Hill findet ein Ende, als sie von einem dem Tode nahen Verwandten eine große Summe Geld geschenkt bekommen. Sie begeben sich auf eine Luxuskreuzfahrt um den Globus, im Verlauf derer nicht nur Freds Seekrankheit für zunehmenden Abstand zwischen ihnen sorgt: Während Emily dem Charme eines englischen Kolonialisten verfällt, findet Fred Gefallen an einer angeblichen Prinzessin. Die große Ernüchterung folgt in Singapur, als sich die Prinzessin als Schwindlerin entpuppt und auch Emily einsehen muss, dass es für sie keine gemeinsame Zukunft mit ihrem Commander gibt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein für Alfred Hitchcock eher ungewöhnliches Werk, dieser Endlich sind wir reich, das der Meister persönlich sehr schätzte und es bedauerte, dass es trotz einen ganz ordentlichen Kritikerfeedbacks kein großer Publikumserfolg war. In der Regel war Hitchcock ziemlich selbstkritisch und hatte an vielen seiner Filme etwas auszusetzen, mit diesem hier schien er äußert zufrieden. Verwunderlich, stellt er (auch wenn es sich hier natürlich um die subjektive Meinung des Autors handelt) doch einen der klar schwächsten Beiträge seiner Vita da. Was nicht konkret an dem ungewohnten Terrain liegt, jedoch an der Art und Weise der Umsetzung.

Sein Leben als kleiner Angestellter frustriert Fred Hill (Henry Kendall, Women in Love). Jeden Tag quetscht er sich zur Rushhour in die heillos verstopften Londoner U-Bahnen, um am Ende des Tages gerade genug Geld nach Hause zu bringen um die notwendigsten Rechnungen zu bezahlen. Während seine bescheidene Frau Emily (Joan Barry, Erpressung) damit zufrieden ist, hat Fred langsam die Schnauze gestrichen voll. Bis aus heiterem Himmel seine Tanten ihnen eine hübsche Summe vererbt. Der unverhoffte Reichtum wird sogleich für eine Kreuzfahrt genutzt, um dem kleinbürgerlichen Alltag endlich entfliehen zu können. Doch der neue Wohlstand bringt auch ungeahnte Probleme mit sich und im weiteren Verlauf der Reise gerät sogar ihre Ehe in akute Gefahr.

Glück kann man nicht kaufen und Geld verdirbt den Charakter. Auf diese Binsenweisheiten könnte man Endlich sind wir reich in seiner Aussage reduzieren. Zwischen lockerer Komödie und teilweise recht ernstem Ehedrama unausgewogen hin und her pendelnd bildet die Geschichte nicht nur nie eine stimmige Einheit, auch das Tempo und der Erzählrhythmus haben gewaltige Probleme. Dabei waren das Einweben von Humor und die flott vorgetragenen Plots eigentlich immer eine besondere Stärke von Hitchcock, ja fast schon Markenzeichen. Hier funktioniert das nicht auf dem gewohnten Level und trotz der überschaubaren 80 Minuten hat der Film mit einigen Längen zu kämpfen. Die aber wohl größte Baustelle stellen eindeutig die Figuren da. Diese – obwohl insbesondere von den beiden Hauptdarstellern sehr ordentlich verkörpert - werden sehr schnell wahnsinnig unsympathisch und am Ende in ihrem Handeln auch noch so inkonsequent wie unglaubwürdig, dass sie dem Zuschauer fast egal werden. Wie schnell sie ihre Ehe praktisch zum Teufel jagen, nur um am Ende mangels Alternativen sich wieder zusammenzuraufen und der Film es am liebsten so verkaufen will, als hätten sie daraus eine wertvolle Beziehungs- und Moral-Lektion erfahren, um da gestärkt und enger zusammengeschweißt rauszugehen…also bitte.

Konsequent ist der Film nur in so weit, dass er mal wieder Hitchcock’s Hang befriedigt, an den oberen Zehntausend kaum ein gutes Haar zu lassen und deutlich seine Meinung zur Schau stellt, dass Geld und Reichtum schnell zu unmoralischen und asozialen Verhaltensweisen führen können. Grundsätzlich ja auch nicht so falsch oder verkehrt, nur findet keine glaubhafte Wandlung statt. Zack, alles auf links, weil jetzt kann man ja. Naja. Am Ende freut man sich glatt wieder über die kleine Wohnung im verregneten, überfüllten London. Und endlich wieder Steak mit Nierenpudding. Weil’s so doch immer am schönsten war.

Fazit

Trotz guter Darsteller, solidem Handwerk, ein paar ganz witzigen Momenten und einem in der Theorie nicht uninteressanten Vorhaben, erweist sich ausgerechnet einer der kleineren Lieblinge seines Schöpfers als unausgegorener Beziehungs- und gesellschaftlicher Klasseneintopf, der zwischen satirisch und trotzdem seltsam (und ganz sicher unfreiwillig) moralinsauer über die eigenen Füße stolpert. So nicht mehr als eine Fingerübung aus der noch jungen Tonfilmära, die unter Strich doch relativ verzichtbar bleibt.

Kritik: Jacko Kunze

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