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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der britische Kriegsfilm aus dem Jahr 1958 behandelt die historischen Ereignisse um die sogenannte Operation "Dynamo", bei der versprengte britische und französische Truppen im Jahr 1940 aus Dünkirchen evakuiert werden mussten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Passend zum diesjährigen Kinostart von Christopher Nolans Dunkirk bringt uns STUDIOCANAL eine Neuveröffentlichung – erstmals in HD – von Leslie Normans (Jungle Fighters) 1958er Version Dunkirk: Die Schlacht von Dünkirchen. Und gerade Liebhaber des Genres sollten dabei aufhorchen: Denn anders als in der modernen Version von Nolan, nimmt sich Leslie Norman, basierend auf mehreren Augenzeugenerfahrungen und Berichten (unter anderem Trevor Dudley Smith, Ewan Butler sowie J.S. Bradford, vor allem sehr authentisch der damaligen dramatischen Situation an. Während zu Beginn noch im Kino fröhlich über die Nachrichten gelacht wird – in denen Hitler per Comic zum Narren gehalten wird – entfaltet sich danach eine schleichende Katastrophe, die mehre und mehr bedrohlich wird und Opfer fordert. So muss auf französischer Seite Corporal 'Tubby' Binns (John Mills) mit seiner Truppe ums Überleben kämpfen und sich nach Dünkirchen durchschlagen (unter anderem mit Robert Urquhart und Ray Jackson), während in England John Holden (Richard Attenborough) sich zwischen Pflichterfüllung und Familie entscheiden muss. Beide Seiten werden hierbei ruhig und facettenreich präsentiert, ohne viel Pathos und vor allem sehr gut recherchiert.

Dies merkt der geneigte Zuschauer schon recht früh: Wo Nolan die Zivilisten als spontane Erlösung etabliert, wird hier viel detailreicher auf den Plan der Marine eingegangen – inklusive der Beschlagnahmung von Fischerbooten und zivilen Schiffen. Natürlich ist auch hier Zeit für Helden, aber weit ruhiger und tiefgründiger. Und Dünkirchen? Zerfetzte Wagenkolonnen, ständige Luftangriffe und flüchtende Menschen. Hier wird wahrlich die Fratze des Krieges offenbart und die Kulissen erschaffen eine gespenstige Atmosphäre die einer wahren Apokalypse gleicht. Im Finale wirft dann Dunkirk zwar typische Action-Sequenzen der damaligen Zeit ein, doch alles zusammen ergibt ein Kriegsdrama, welches wirklich anschaulich die Operation Dynamo und die verzweifelte Evakuierung der britischen Soldaten erzählt. Und wenn am Ende die deutschen Flieger mit ihren typischen Angriffsgeräuschen die Strände eindecken, gibt es wie bei der modernen Version von Nolan ein intensives wie schreckliches Gefühl der Hilfs- und Hoffnungslosigkeit.

Dunkirk offenbart zudem immer wieder historische Daten (in Form von Zeitungsauschnitten, Pressekonferenzen oder gar realen Kriegsaufnahmen), die dem Zuschauer ein gutes Bild der damaligen Gesamtsituation liefern. Zwar schafft dies nicht immer einen Mehrwert, bringt aber oftmals einen dokumentarischen Stil mit in den Film, der zu gefallen weiß. Allerdings hat der Film dann doch ein paar Probleme: Dies liegt eher auf darstellerischer Ebene, als in Sachen Erzählung und Inszenierung. Gerade den Soldaten gelingt es nicht immer die Gefühle und jeweiligen Situationen authentisch darzubringen. Typische Klischees und Stereotype tun dabei ihr übriges. Gute Kulissen, ein hoher Aufwand, gute Action, eine spannende wie dramatische Erzählung und eine erschütternde Geschichte liefern dann aber doch einen Genre-Meilenstein, der sich klar in die Reihe guter Kriegsdramen der 50er Jahre einreiht.

Fazit

"Dunkirk: Die Schlacht von Dünkirchen" ist ein authentisches, dramatisches, feinfühliges und gut erzähltes Kriegsdrama, welches gerade von seiner historisch genauen Darstellung profitiert. Egal ob Soldaten oder Zivilsten, beide Seiten kämpfen schließlich am Strand und im Wasser ums Überleben und offenbaren dabei eine der größten Evakuierungsaktionen der Geschichte. Für Genre-Liebhaber trotz Alter und einigen Schwächen eine klare Empfehlung und ein angenehmer Gegenpart zu Christopher Nolans diesjährigen Blockbuster.

Kritik: Thomas Repenning

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