{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Filmstudent Giulio hat von seiner Wohnung die perfekte Aussicht auf und in den Wohnblock gegenüber. Neugierig wirft er immer wieder einen Blick durch die Fenster der einzelnen Apartments. Als eines Tages dort ein Mord geschieht, glaubt er aufgrund seiner Beobachtungen einem Mord über Kreuz auf die Spur gekommen zu sein. So wie damals bei Hitchcock…

  • Zogiadaknrkgoedo2bcsem93arh
  • 1xjtciz1lvzlstmxdphshehtixv
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein Meister zollt dem anderen seinen Tribut. Leider zu einem Zeitpunkt, als der eine schon 25 Jahre tot war und der andere seinen Zenit seit einer Ewigkeit überschritten hatte. Das Giallo-Ikone Dario Argento (Suspiria) schon seit jeher ein glühender Verehrer des Master of Suspense Alfred Hitchcock (Die Vögel) ist, dürfte schon vor diesem für das spanische Fernsehen produzierten Film kein großes Geheimnis gewesen sein. Zu viel Hitchcock steckte bereits in seinen frühen Erfolgswerken Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe, Die neunschwänzige Katze, Vier Fliegen auf grauem Samt oder Profondo Rosso – Die Farbe des Todes, die sich im Prinzip eines der beliebtesten Leitmotive des pummeligen Genies ausliehen und auf ihre ganz eigene Weise neu interpretierten. Hitch liebte die Geschichte des Unschuldigen auf der Flucht, die auf einer von ihm eigentlich noch häufiger verwendeten Prämisse basierte: Durch puren Zufall wird der Protagonist Mittelpunkt einer Kriminalgeschichte, mit der er per se gar nichts zu tun hat. So wie es auch Argento bis zu seiner legendären Walpurgisnacht durchgehend praktizierte.

Wer aufgrund dessen bei Do you like Hitchcock? von einem wahren Herzblut-Fest gewiefter Reminiszenzen ausgeht, dürfte ziemlich entgeistert in die Röhre gucken. Zwar werden die Sets beinah penetrant mit allerlei Filmplakaten geschmückt, welche aber in erster Linie die ohnehin unumgänglichen Arbeiten von Hitch verwenden und somit bereits andeuten, dass sich hier keine Hommage an die zahlreichen anderen Klassiker verbergen. Es schleicht sich mal kurz das von Der Mann, der zuviel wusste (dem Original von 1934) ins Bild, mit dem gibt es trotzdem keinerlei Berührungspunkte. Lediglich mit den üblichen Verdächtigen. Und dies eben mehr schlecht als recht, da schon an anderer Stelle bis zum Erbrechen zitiert und rekonstruiert. Der Plot ist eine Mixtur aus Das Fenster zum Hof und Der Fremde im Zug, was theoretisch völlig okay ist, praktisch aber eben die wohl langweiligste Variation. Gerade die beiden Motive kennt man aus der Popkultur fast in- und auswendig, selbst wenn man noch nie einen Hitchcock-Film gesehen hat. Das mag ja im Einzelfall noch vertretbar sein (sieht man ja an der Häufigkeit), in einem Film mit diesem Titel ist diese Wahl beinah lächerlich.

Neben dem Mord über Kreuz und dem Voyeur von nebenan greift man nur in winzigen Momenten auf andere Ideen von Hitch zurück. Eine Duschszene ist quasi unumgänglich und der wenigstens ganz ordentliche Score von Pino Donaggio orientiert sich unmissverständlich an dem von Bernard Herrmann aus Psycho. Bei Anruf: Mord wird nur in einem Nebensatz mal erwähnt, Vertigo – Aus dem Reich der Toten baumelt peinlich berührt im Finale von der Dachrinne, ansonsten ist das im Sinne einer großen Liebeserklärung eigentlich eine ziemlich dürftige Veranstaltung. Gibt es Lichtblicke? Ganz kurz, zumindest beinah. Manchmal meint man Fragmente des einstigen Inszenierungstalents eines Dario Argento aufblitzen zu sehen. Hauptsächlich dann, wenn Blut im Spiel ist. Sonst schludert ein in ausgelutschten Anspielungen verlorener Plot vor sich hin und enthält auch die ein oder andere unfreiwillige Comedy-Sequenz, über die man als Fan nicht wirklich lachen möchte. Aus Respekt. Vor Argento schon nur noch anstandshalber, Hitch ist immer über jeden Zweifel erhaben. Und lediglich die unverkennbare Hingabe an seine Arbeit ist noch ein Argument, diesen Film nicht noch kritischer zu beäugen. Das würde nicht gut für ihn ausgehen.

Fazit

Argento meets Hichtcock. Klingt fantastisch und früher war das sogar inoffiziell öfter der Fall, 2005 musste so etwas aber schon mit Vorsicht genossen werden. Bemüht ist der Film durchaus, aber bei einer derart großspurigen geschürten Erwartungshaltung ist das Resultat ziemlich dürftig. Ein echter Hitchcock-Jünger mit dem (einstigen) Talent eines Dario Argento könnte daraus ein Feuerwerk generieren. Heraus kommt eine beliebige Hommage XY ohne Raffinesse, die man schon davor unzählige Male anderweitig (und oft besser) gesehen hat.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×