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Inhalt

Lauren zieht mit ihrem Mann Russell in ein luxuriöses und hochgesichertes Appartementhaus. Inmitten von ebenso erfolgreichen und wohlhabenden Nachbarn scheint alles perfekt zu sein. Doch schnell merkt Lauren, dass irgendetwas nicht stimmt mit dem Gebäude und seinen Bewohnern. Als sie bei ihrem Mann kein Gehör findet und der sie für paranoid hält, spürt Lauren im Netz den Cyber-Experten Vernon Sarsfield auf. Zusammen kommen sie einer globalen Verschwörung auf die Spur, die auch nicht vor Manipulationsprogrammen und Gedankenkontrollen Halt macht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ambitioniert war The Humanity Bureau – Flucht aus New America von Rob W. King (Hungry Hills) allein schon deshalb, weil hier versucht wurde, einen mahnenden Gegenwartskommentar dahingehend zu formulieren, wohin uns die Verheerungen des Klimawandels in Zukunft führen können. Das dystopische Szenario um ein kollabiertes, von Mauern umzogenes Amerika, in dem Bürgerkriege, Hungersnötge und extreme Migrationsbewegungen an der Tagesordnung stehen, hatte in der Theorie durchaus das Potenzial, zu den rechtmäßigen Erben des 1970er Jahre Klassikers Flucht ins 23. Jahrhundert zu zählen. Das Ergebnis aber ist ein gar desaströses: Fantasielos inszeniert, inhaltlich unausgereift, in ausgesucht schmucklose Bilder gegossen und mit einem Nicolas Cage (The Frozen Ground) in der Hauptrolle besetzt, der sein Desinteresse an der gesamten Produktion über die gut 100-minütige Laufzeit offenkundig spazieren trägt.

Nun hat es mit Distorted – Nichts ist, wie es scheint der neue Film von Rob W. King geradewegs in die hiesigen Videothekenregale geschafft. Erneut nimmt sich der Regisseur mit dem erbitterten Wettrüsten der Großmächte um die internationale Bewusstseinskontrolle einem durchaus spannenden Thema an – und erneut vermasselt er die Umsetzung auf ganzer Linie. Dabei hat der DTV-Schlock mit Christina Ricci (Der Eissturm) immerhin einen schauspielerischen Trumpf im Ärmel. Natürlich kann die Dame hier nicht an ihre Glanzleistungen aus Buffalo '66, Black Snake Moan oder Monster anknüpfen, allerdings gelingt es ihr durchaus, die von manischen Depressionen und erdrückenden Wahnvorstellungen heimgesuchte Lauren glaubwürdig zu porträtieren. Distorted – Nichts ist, wie es scheint erlangt dadurch immerhin die Idee von Charakterzeichnung und kann dem Zuschauer ein Mindestmaß an Sympathie für die Protagonisten abringen.

Darüber hinaus? Nun, ja, darüber hinaus gibt es einen immer absurdere Ausformungen annehmenden Aluhut-Thriller, den Rob W. King uninspiriert und vollkommen hüftsteif herunterkurbelt. Der Smart-Home-Wohnkomplexes, in den Lauren mit ihrem Mann Russell (Brendan Fletcher, Rampage) zieht, um sich ein Maximum an Sicherheit einzureden, bleibt in seiner unausweichlichen Überwachungsbedrohung ungenutzt, stattdessen ödet King mit stakkatoartig eingesetzten Alptraumvisionen und dem steril abgefilmten Interieur an. Distorted – Nichts ist, wie es scheint fehlt es grundlegend an inszenatorischem Einfallsreichtum – vor allem bei einem Thema wie Gedankenkontrolle. Hier hätte man nicht nur den konspirativen Aspekt um unterschwellige Botschaften, die genutzt werden, um Menschen zu manipulieren, bis zur letzten Kompromisslosigkeit ausreizen können. Das Wechselspiel zwischen Einbildung und Realität hätte zwangsläufig nebuöser gestaltet werden müssen. Am Ende bleiben keine Geheimnisse und dadurch auch keine Wahrheiten. Nur ein müdes Gähnen.

Fazit

"Distorted – Nichts ist, wie es scheint" hat ein durchaus interessantes Thema. Rob W. King versucht, schon schon in "The Humanity Bureau – Flucht aus New America" erneut, sich mit Gegenwartsängsten auseinanderzusetzen. Das Ergebnis allerdings ist ein schwaches: Schmucklos inszeniert, ohne inszenatorische Durchschlagskraft und inhaltlich verschenkt. Nur Christina Ricci schlägt sich wacker, während John Cusack in seiner gefühlt fünfminütigen Screentime vor allem damit beschäftigt ist, das hartnäckige Gähnen zu unterdrücken. Unbedingt meiden.

Kritik: Pascal Reis

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