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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Greta  (Caroline Peters) ist eine notorisch lügende Sekretärin und nebenbei laut, spontan und unberechenbar. Alexander  (Burghart Klaußner) ist ein pleitegehender Metzger, nebenbei Musikliebhaber und verkappter Intellektueller, der stets auf seine strikte Ordnung bedacht ist. An einer Bushaltestelle küsst sie ihn in den Nacken, völlig unvermittelt, einfach so. Eine Verwechslung. Oder steckt doch ein Plan dahinter? Auf alle Fälle ist es der Anfang einer elektrisierenden Liebesgeschichte, mit der beide noch fünf Minuten zuvor nicht gerechnet haben. Und so sehr sich Alexander auch sträuben mag - einer Naturgewalt wie Greta kann man sich nicht entziehen. Die unausweichliche Erkenntnis: Liebe ist immer eine Chance, mit der wir alle rechnen sollten. 

Kritik

Der Beginn ist in Einsamkeit gehüllt. Ein Herr, sein Name ist Alexander, fährt mit dem Bus, hört Musik und fängt die Impressionen der Berliner Straßen ein. Genau wie das Publikum, das nur wenig später, genau wie er selbst, in einen energetischen Strudel auf Worten gerissen wird. Dann nämlich, als Greta an einer Bushaltestelle seinen Nacken küsst. Ein Versehen, wie die Frau beteuert und doch lässt sie nicht mehr von ihm ab. Sie erzählt von sich. Gibt vieles preis, nur um sich später selbst der Lügerei zu bezichtigen, während Metzger Alex verdattert, ratlos und genervt versucht, seine plötzliche Verfolgerin abzuhängen. So viel sei verraten: Es gelingt ihm nicht. Greta bleibt an ihm hängen.

Sie stellt Fragen genauso inbrünstig und selbstverständlich wie Forderungen. Ein menschlicher Wirbelwind, gleichsam unsicher wie rechtgläubig. Sie nervt, sie hakt nach, sie scheint selbst nicht zu wissen, was sie von sich und allem anderen halten soll. Ja, die ersten zehn Minuten des Films sind eine wohlige Tortur. Ohne Mätzchen geht es los und es endet erst mit dem Abspann. Die Tableaus und die Beziehung der beiden Figuren ändern sich. Was stetig bleibt, ist die Energie. Wer von der schon zu Beginn überfordert ist oder keinen Zugang zu ihr findet, wird vermutlich eine desaströse Zeit im Kino haben. Wer sich allerdings davon mitreißen lässt, dürfte eine Menge Spaß haben, wenn (Mord mit Aussicht) und (Das schweigende Klassenzimmer) jeden verfügbaren Moment nutzen, um ihre darstellerischen Künste auf die Leinwand zu bannen.

Die Unschärferelation der Liebe ist kein Schauspielkino großer Gesten und extravaganter Ausformulierungen. Es ist mehr die reine Masse, die ungeniert über einen herüberschwappt. Es geht um zwei Menschen, die überfordert sind von ihren Gefühlen und den (falschen) Entscheidungen, die sie in ihrem Leben gefällt haben. Sie befinden sich auf parallel verlaufenden Linien. Sie, die extrovertierte Planlose. Er, der introvertierte Beständige. Ein menschliches Yin und Yang, das durchaus faszinierend ist. Deren Potenzial wird zwar darstellerisch voll ausgekostet, die Inszenierung drumherum ist dann aber schon etwas zu bieder, angepasst und frei von jeglichen Überraschungen.

Temporeich wie eine Screwball-Komödie ist das alles zwar, aber es ist bedauerlich, dass die mannigfaltigen Möglichkeiten, die sich in der aufkeimenden Beziehungen zwischen Greta und Alexander verborgen halten, nicht von der Inszenierung richtig herausgestellt werden. Bei Die Unschärferelation der Liebe, eine Verfilmung des Theaterstücks Heisenberg des britischen Dramatiker Simon Stephens, geht es um mehr als Anziehung und Freundschaft. Es ist ein Melodrama über die Alternativen, die uns das Leben bietet und wie wir damit umgehen. Dieses Element hätte eine verspieltere Darbietung benötigt und vor allem verdient.

Fazit

Schauspielkino, wie es im Buche steht. Caroline Peters und Burghart Klaußner liefern eine so quasselige wie energetische Performance ab, die ja nach Perspektive anstrengend oder sehr mitreißend ist. Im faden Kontrast steht dazu die eher reizlose Inszenierung, die aber zumindest dafür sorgt, dass die beiden Hauptfiguren unabdingbar im Zentrum stehen.

Kritik: Sebastian Groß

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