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Quelle: themoviedb.org

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Spanischer Horrofilm und Fortsetzung von "Die Nacht der reitenden Leichen"(1971). Einst verbrannten die Bewohner eines Dorfes eine Horde brutaler Tempelritter. In der Gegenwart findet nun eine Feier zum 500. Jubiläum dieses Ereignisses statt. Dieses Moment nutzen auch die Geister der verbrannten Ritter, die als skelettartige, erblindete Reiter auferstehen und für Terror sorgen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach dem auch internationalen Überraschungserfolg von Die Nacht der reitenden Leichen war eine Fortsetzung nur die logische Schlussfolgerung. Amando de Ossorio war erneut als Regisseur und Ideengeber tätig und verfolgte schon damals die auch Jahrzehnte später gängigen Regeln eines Horrorfilm-Sequels: Mehr Action, mehr Gewalt, höheres Tempo und alles was nicht wie gewünscht funktioniert hat, wird konsequent über Bord geworfen, auch wenn dadurch die Kohärenz zum Original in gewissen Punkten wenig Sinn ergibt.

Diesmal muss sich nicht erst irgendjemand in eine scheinbar menschenleere Gegend verlaufen, um dort die blinden, blutrünstigen Tempelritter aus ihrem Winterschlaf zu erwecken. Denn urplötzlich ist das Terrain um das verfallene Kloster sehr wohl besiedelt und die Legende um den satanischen Orden kein gut gehütetes Geheimnis bzw. keine unbestätigte Legende mehr, sondern wird von der ansässigen Dorfbevölkerung jedes Jahr mit einer Art Volksfest zelebriert. Dieses Jahr anlässlich des 500. Jubiläums der Ausrottung sogar mit der ganz großen Kapelle. Dafür hat der (wie üblich) widerliche und gewissenlose Bürgermeister sogar mal ein paar Peseten mehr springen lassen und mit Ex-US-Soldat Jack Marlowe (Genre-Urgestein Tony Kendall, Der Dämon und die Jungfrau) jemanden für ein spektakuläres Feuerwerk engagiert. Allerdings mit der klaren Ansage, sich ausschließlich um das Feuerwerk zu kümmern „und sonst nichts“, jedoch kümmert er sich gerne auch um des Ortsvorstehers unglückliche Gattin Vivian (Esperanza Roy, Die Saat der Angst), die – nicht ganz zufällig – eine Verflossene von ihm ist. Gemeinsam wollen sie eigentlich auf dem Höhepunkt des Spektakels unbeobachtet die Biege machen, leider kommen die gammelnden Leichen ihrer Verpflichtung nach und überfallen pünktlichen zum runden Jubiläum das kleine Kaff. Nun müssen Freund und Feind zusammenhalten, wenn man mit heiler Haut die Nacht überstehen möchte.

Von Anfang an macht Amado de Ossorio unmissverständlich klar, wo die Reise hingehen soll. Die ersten Minuten, in denen die Templer bei ihrem unchristlichen Treiben und der folgenden Hinrichtung noch im lebenden Zustand gezeigt werden, sind für einen Film dieser Zeit extrem explizit und übersteigen vom Gore-Gehalt den Vorgänger aus dem Stehgreif. Danach dauert es auch nicht lange, bis sie erweckt werden und hoch zu Ross die Party-Crasher geben. Das ist die eindeutig richtige Entscheidung, denn Die Nacht der reitenden Leichen versuchte zwar bemüht Spannung zu kreieren, scheiterte dabei aber überwiegend. Das Original punktete eher durch seinen kruden Charme und einen Hauch von Atmosphäre, was alles so auch hier noch vorhanden ist. Aufgespritzt mit deutlich mehr Tempo und grobschlächtigen Schauwerten, was in Anbetracht der ansonsten nun mal nicht hinreißenden Qualitäten eindeutig besser als nichts ist. Dabei wird hier und da eindeutig auf Bildmaterial des Vorgängers zurückgegriffen und in Sachen glaubhafter Bedrohung haben die schlurfenden Leichen nichts kriegsentscheidendes hinzugewonnen.

Wenn sie nicht gerade ein Pferd unterm Hintern haben, bewegen sich die stocksteifen Halloween-Aufsteller mit der grobmotorischen Eleganz von trocknendem Zement und haben mimisch sogar noch wenig zu bieten. Sprich, das sieht schon ziemlich albern aus, wenn die langsamsten und leblosesten Gerippe der Filmgeschichte auf ihre „hilflosen“ Opfer zuwackeln, die anstatt sinnlos zu kreischen einfach mal ihre natürlichen Vorteile in Sachen Beweglichkeit, Schnelligkeit und – vor allem – Audio-Visualität ausnützen müssten, dann würden die sich maximal gegenseitig über den Haufen stolpern. Im Prinzip haben wir hier ein ähnliches Szenario wie in A Quiet Place: Monster, die einen nicht sehen können, und deshalb ausschließlich auf Geräusche angewiesen sind. Mit dem dezenten Unterschied, dass die Kreaturen hier nicht beim kleinsten Mucks pfeilschnell ihr Ziel attackieren, sondern selbst dann im gewohnten Rollator-Modus durch die Gegend juckeln, was jedem Menschen mit normalen motorischen Fähigkeiten noch ausreichend Spielraum geben sollte.

Auch das macht Die Rückkehr der reitenden Leichen zu nicht mehr als gut gemeintem Horror-Trash vergangener Tage, aber sicherlich nicht zu einem generell schlechten oder nicht unterhaltsamen Film. Die Bemühungen von Amado de Ossorio sind, wie auch schon im ersten Teil, klar ersichtlich und das man hier wenigstens darauf geachtet hat, die Mängel des Vorgängers durch etwas mehr Action auszugleichen, zeugt zumindest von einem gesunden Maß von Selbstreflektion. Wirklich spannend oder unheimlich ist dieser Film natürlich niemals, aber immerhin relativ kurzweilig und in Anbetracht von Entstehungszeitraum und der verfügbaren Mitteln ist eine gewisse Leidenschaft unverkennbar. Insgesamt sogar ein Hauch besser als das Original und damit der klare Höhepunkt der Quadrilogy, was sehr deutlich macht, was uns danach noch drohen sollte…

Fazit

Etwas besser als sein Vorgänger und dadurch durchaus unterhaltsam, an sich aber natürlich kein wirklich guter Film. Trotzdem ernten die blinden Frauenschänder auch im zweiten Durchritt einen gewissen Sympathiebonus, wodurch es für Genre-Nostalgiker immer noch interessant bleibt. Danach ging es leider auf hohe See und damit alle Restqualitäten über Bord, aber dazu zu gegebenen Anlass (vielleicht) mehr.

Kritik: Jacko Kunze

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