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Inhalt

Ein Leichenfund in einem lothringischen Kloster ruft erneut die Ermittler Niemans und Reda auf den Plan. Während weitere gekreuzigte Opfer gefunden werden, stoßen die Polizisten auf religiöse Mythen, Kampftruppen in Mönchskutten und eine faschistische Verschwörung.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Romanadaption Die purpurnen Flüsse zählte zu den erfolgreichsten französischen Kinofilmen seines Jahrgangs und konnte sich auch internationalen gut verkaufen. Grund genug für eine Fortsetzung, auch wenn es diesmal keine literarische Grundlage gab. Kein Problem für Luc Besson, der sich in den 90ern mit Filmen wie Nikita, Léon – Der Profi oder Das fünfte Element auf der ganz großen Bühne einen Namen gemacht hatte. Er produzierte das Sequel nicht nur, sondern verfasste auch kurzerhand das Skript nach seiner eigenen Idee. Die Regie überließ er indes Olivier Dahan (La Vie en rose), für den dies das bis dato mit Abstand größte Projekt seiner Karriere darstellte.

Die Geschichte hat nichts mit der des ersten Teils gemeinsam, bis auf den Protagonisten: Pierre Niemans (abermals: Jean Reno, Im Rausch der Tiefe) ermittelt nach seinem Ausflug in die verschneiten Alpen nun an einem Kloster nahe der deutschen Grenze, in dem jemand bei lebendigem Leibe eingemauert wurde. Die Spur führt zu einer seltsamen Glaubensgemeinschaft, die wie eine Art Reinkarnation von Jesus und seiner Jünger erscheint und nach und nach auf grausame Weise ermordet wird. Abermals ist er nicht auf sich allein gestellt, allerdings mit neuem Partner. Statt Vincent Cassel steht ihm nun Benoît Magimel (Die Blume des Bösen) zur Seite, der aber mehr oder weniger nahtlos dessen Part als etwas hitzköpfigen Sidekick übernimmt. Auch sonst bleibt relativ viel beim Alten: es gibt brutale Morde (die diesmal noch eine Spur blutiger und expliziter ausfallen), eine weibliche Beraterin als hübsches Mitbringsel (Camille Natta, Song to Song), hier und da mal eine Verfolgungsjagd und einen Plot, bei dem man selbst mit den besten Vorsätzen schon früh erahnt, dass Logik und Plausibilität nicht die aller größte Rolle spielen werden. Das war auch der deutlichste Kritikpunkt am Erstling, der dafür mit einem reizvollen Setting, stimmungsvollen Aufnahmen, einer mysteriös-düsteren Atmosphäre und einem leicht Giallo-esken Charme punkten konnte. Leider fehlt es davon hier an allen Ecken und Ende.

Mit mehr Gewalt und Tempo wird krampfhaft versucht den Mangel an Spannung und Stimmung auszugleichen, erschlägt einen im Gegenzug aber mit einer schon zu Beginn hanebüchenen Handlung, vollgestopft mit religiösem Geschwafel und völlig abstrusen Ideen, die noch nicht mal großartig am klassischen Whodunnit-Konzept interessiert ist. Sobald der großartige Christopher Lee (Dracula) als unverkennbar deutscher Schurke Heinrich von Garten um die Ecke kommt, ist sofort klar wer hier die Fäden zieht. Warum, das ist jetzt eigentlich schon egal und besser wäre es gewesen, dass man es auch dabei belassen hätte. Das der Plot auf - gelinde gesagt - hirnrissigen Schwachsinn zusteuern wird ist offensichtlich, aber das ist zu allem Überfluss auch noch lieblos zusammen gefrickeltes, unkreatives Stückwerk, das nicht mal in seiner eigenen Bubble auch nur den Anflug von Sinn ergibt. Was genau da wer warum macht wird nicht mal versucht zu erklären. Irgendwas mit neuer Weltordnung und Bla und Blub, sind halt Deutsche. Warum da jetzt so eine verkappter Indiana Jones mit Mördermönchen am Ende rauskommt, hat Luc Besson im Schreibrausch wohl selber nicht mehr ganz auf den Schirm bekommen. Dagegen wirkt ja jeder Dan Brown-Roman Pulitzer-Preis-verdächtig. Nach dem ersten Teil hat diesbezüglich sicher niemand besonders große Ansprüche gehabt, aber damit kommt man sich vor wie dummes Publikums-Mastvieh, das sowieso jeden Scheiß fressen soll. Hauptsache, am Ende des Tages kann man daraus ein paar geile Trailer schneiden.

Fazit

Die meisten Vorzüge des Erstlings finden hier maximal rudimentär statt, dafür wurde der große Nachteil direkt exponenziert. Dieser Plot geht echt auf keine Kuhhaut mehr und kann das diesmal nicht durch eine tolle Stimmung und einen funktionellen Spannungsbogen kaschieren. Das ist einfach nur noch abenteuerlicher Stuss. Die Optik ist nach wie vor ganz gut, aus dem Kontext gerissen gibt es passable Set Pieces und die Besetzung ist natürlich überdurchschnittlich. Jean Reno war damals noch eine Bank, Magimel verkauft sich anständig und ein Christopher Lee ist selbst mit juvenilen 82 Jahren eine Erscheinung. Gnadenpunkte für eine ansonsten schwer enttäuschende und überwiegend lächerliche Gurke.

Kritik: Jacko Kunze

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